Welche Literatur stammt aus der Epoche des Mittelalters?
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Das Mittelalter als Epoche wird häufig in Büchern, Filmen oder Serien verwendet. Auch du verbindest sicherlich viele Dinge mit dem Mittelalter.
Die 3 Phasen der Epoche des Mittelalters
Das Mittelalter als geschichtliche Epoche ist sehr lang und umfasst mehrere Jahrhunderte. Man kann sie in drei Phasen unterteilen:
Hinweis
Frühmittelalter
6.-10. Jahrhundert
Hochmittelalter
10.-13. Jahrhundert
Spätmittelalter
13.-15. Jahrhundert
Wir betrachten in diesem Text ihre einzelnen Strömungen und Besonderheiten. Zunächst schauen wir uns aber das Weltbild des Mittelalters an.
Das Weltbild des Mittelalters
Das Weltbild des Mittelalters kann als eine geschlossene Hierarchie beschrieben werden. Gott wurde als die oberste Kraft gesehen, da er als das höchste Seiende galt. Als niederste Kraft wurde die materielle Welt angesehen, die als böse und negativ galt.
Merke
Der Mensch galt als das Bindeglied zwischen diesen beiden gegensätzlichen Welten.
Dabei wurde der Mensch zwar als von Gott gelenkt gesehen, aber dennoch im stetigen Kampf zwischen Gut und Böse. Im Gegensatz zur heutigen Vorstellung des Menschen als Individuum galt der Mensch im Mittelalter als ein Teil der Gemeinschaft, dem ein ganz bestimmter und fester Platz in dieser zugewiesen wurde.
Die Literatur des Mittelalters
Im Mittelalter war das Lesen und Schreiben den Mönchen und Adeligen vorbehalten. Daher war vor allem eine Form der Dichtung sehr populär, von der du sicherlich schon mal gehört hast: der Minnesang. Diese Dichtungen waren auf Mittelhochdeutsch verfasst, konnten gut auswendig gelernt werden und wurden auf Festen von sogenannten Minnesängern vorgetragen. Im Minnesang wurden unerreichbare, adelige Frauen besungen, deren unerfüllte Liebe beklagt wurde. Auch erotische Erfahrungen waren Thema des Minnesangs.
Eine weitere Gattung des Mittelalters findest du in der Spruchdichtung, welche religiöse und moralische Themen behandelte. Sie forderte zu idealem Handeln auf.
Hinweis
Der bekannteste Dichter von Minnesang und Spruchdichtung ist Walther von der Vogelweide.
Hier möchten wir dir anhand der oben genannten Dreiteilung einige wichtige Werke auflisten und die beliebtesten literarischen Formen der jeweiligen Teilepochen präsentieren.
Frühmittelalter
Als die beliebtesten literarischen Formen der Teilepoche Frühmittelalter gelten unter anderem Heldensagen, Zaubersprüche, Segen, Evangelienharmonien (Verbindung der vier Evangelien zu einer Geschichte, in der das Leben Jesu geschildert wird), Fürstenlob und Rätsel.
Beispiel
Abrogans (Bischof Arbeo)
Evangelienharmonie (Otfird von Weißenburg, 865)
Paraphrase des Hohen Liedes (Williram von Ebersberg, 1060)
Ezzolied (Ezzo, 1065)
Alexanderlied (Alberich von Besancon, zwischen 1120-1140)
Liber Scivias (Hildegard von Bingen, 1141/53)
Hochmittelalter
Beliebte Gattungen zur Zeit des Hochmittelalter waren das Heldenepos, das höfische Epos, Spruchdichtung, Minnesang, Vagantendichtung und andere.
Beispiel
Reichston (Walther von der Vogelweide)
Minnelieder (Heinrich von Veldeke, 1170-1190)
Minnelieder (Friedrich von Hausen, 1170-1190)
Minnelieder (Wolfram von Eschenbach, 1200/05)
Erec (Hartmann von Aue, 1180)
Gregorius (Hartmann von Aue, 1195)
Tristan und Isolde (Gottfried von Straßburg, 1210)
Nibelungenlied (anonym, 1200)
Spätmittelalter
Die literarischen Formen dieser Zeit sind beispielsweise Schwank, Volkslied, Totentanz, Legenden und Meistersang.
Beispiel
Lohengrin (anonym, 1280/90)
Der Renner (Hugo vom Trimberg, 1300)
Der Ackermann aus Böhmen (Johannes von Tepl, 1400)
Das Buch der Abenteuer (Ulrich Füetrer 1473/78)
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