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Formen von Widerstand

Die Bevölkerung während der NS-Zeit

Der Großteil der deutschen Bevölkerung befürwortete die Politik Hitlers. Diejenigen, die den Nationalsozialismus ablehnten, zeigten in verschiedener Weise ihren Widerstand. Es gab zum Beispiel einzelne Widerstandskämpfer, Widerstand im Militär, in der Kirche und in Studentenkreisen. Auch die Kommunisten stellten sich gegen das NS- Regime.

Kommunistischer Widerstand - die "Rote Kapelle"

Zum Beispiel umfasste die Berliner Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ rund 150 Mitglieder. Die Gruppe hatte Funkkontakt zur Sowjetunion, weshalb sie auch im August 1942 entdeckt wurde. 130 Mitglieder der „Roten Kapelle“ wurden verhaftet, 49 von ihnen hingerichtet.

Kirchlicher Widerstand

Auch innerhalb der großen christlichen Kirchen gab es Widerstand. Der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen verurteilte in mehreren Predigten öffentlich die Euthanasie und erstatte sogar Anzeige. Flugblätter mit seiner Predigt gegen die Euthanasie wurden verteilt und verbreiteten sich in der Bevölkerung. In der evangelischen Kirche kam es zu einer Spaltung: Die „Bekennende Kirche“ stellte sich gegen die Euthanasie und NS-Verbrechen. Sie berief sich dabei auf ein Notrecht, dass religiösen Widerstand legitimierte. Die Deutschen Christen schlossen sich dem Hitler-Regime an und glichen sich dem Nationalsozialismus ideologisch an. Am konsequentesten aller christlichen Glaubensgemeinschaften verweigerten sich die Zeugen Jehovas dem NS- Regime, zum Beispiel durch Verweigerung des Wehrdienstes. Sie wurden daraufhin verboten und verfolgt. 

Widerstand von Einzelpersonen

Es gab auch Einzelpersonen, die Widerstand leisteten und die sich nicht einer bestimmten Gruppe zuordnen lassen. Dazu gehörten zum Beispiel der Tischler Johann Georg Elser und der Diplomat Rudolph von Scheliha. Elser bereitete ein Bombenattentat auf Adolf Hitler vor, indem er sich wochenlang im Bürgerbräukeller in München heimlich nachts einschließen ließ. In diesem Bürgerbräukeller hielt Hitler jedes Jahr zum Jahrestag des Hitlerputsches von 1923 eine Rede. Elser brachte Sprengstoff in der Säule über dem Rednerpult an. Beim Bombenanschlag kamen 7 Menschen ums Leben und  60 wurden verletzt. Adolf Hitler war nicht darunter, er hatte das Gebäude wieder verlassen, bevor die Bombe explodierte. Rudolph von Scheliha war bis 1932 in der Warschauer Botschaft tätig und kehrte danach ins Auswärtige Amt zurück. Er versuchte den Verfolgten zu helfen und überbrachte Informationen über den Völkermord ins Ausland. Um Scheliha zu beseitigen wurde ihm eine Mitgliedschaft in der „Roten Kapelle“ unterstellt. Er wurde zum Tode verurteilt und gehängt.

Widerstand im Bürgertum und im Militär - der "Kreisauer Kreis" und von Stauffenberg

In den bürgerlichen Kreisen ist vor allem der Widerstand des „Kreisauer Kreises“ zu nennen. Auf dem Gut Kreisau in Niederschlesien, dass Helmuth James Graf von Moltke gehörte, trafen sich die Mitglieder des „Kreisauer Kreises“ um über revolutionäre politische, wirtschaftliche und soziale Konzepte zu diskutieren. Die Gruppe hatte Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen und 1944 schlossen sich einige der Mitglieder Claus Graf Schenk von Stauffenberg an. Stauffenberg und andere Wehrmachtsoffiziere (Friedrich Olbricht und Henning von Tresckow) entwarfen zusammen mit Mitgliedern des zivilen Widerstands Pläne für die Zeit nach einem Regimesturz. Die Beteiligten handelten dabei aus unterschiedlichen Motiven.

Manche erkannten die Verbrechen des NS- Regimes und wollten diese nicht länger mittragen. Andere waren sich der militärischen Unterlegenheit und der schlechten Lage Deutschlands bewusst und wollten praktisch ihr Image für das Kriegsende reinwaschen. Gemeinsam war allen Beteiligten der Wunsch, die Diktatur umzustürzen und ein neues System einzuführen. Nach einem von ihnen geplante Bombenattentat auf das Führerhauptquartier „Wolfsschanze“, ging Stauffenberg davon aus, dass Hitler tot war und gemeinsam mit seinen Verbündeten fuhr er nach Berlin zum Bendlerblock und verkündete den Tod Hitlers. Hitler überlebte jedoch das Attentag und als sich die Meldung über das Überleben Hitlers verbreitete, fiel der Putschversuch auf. Die Verantwortlichen wurden am Tag darauf erschossen.

Der Besprechungsraum im
Der Besprechungsraum im "Führerhauptquartier Wolfsschanze" nach dem Bombenattentat vom 20.Juli 1944

Studentischer Widerstand - die "Weiße Rose" 

Die Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose verteilten Flugblätter, die das nationalsozialistische Regime und dessen Praktiken anprangerten. Die Gruppe wurde entdeckt, als Mitglieder beim Austeilen von Flugblättern in der Münchener Universität vom Hausmeister überrascht wurden. Die bekanntesten Mitglieder der Gruppe waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl.

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

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  • Machtübernahme
    • Einleitung zu Machtübernahme
    • Der Reichstagsbrand
    • Wahlkampf und Wahl
    • Das Ermächtigungsgesetz
    • Die Gleichschaltung
    • Wege in die Diktatur
  • Die Bevölkerung während der NS-Zeit
    • Die Volksgemeinschaft
      • Einleitung zu Die Volksgemeinschaft
      • Die Ausgeschlossenen
        • Einleitung zu Die Ausgeschlossenen
        • Sinti, Roma, geistig Behinderte
    • Frauen und Jugend im Nationalsozialismus
      • Einleitung zu Frauen und Jugend im Nationalsozialismus
      • Die Organisation der Jugend
    • Formen von Widerstand
  • Außenpolitik und Wirtschaft
    • Die Außenpolitik
    • Die Wirtschaft
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