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Glossar Immunologie

 

Antigen

  • aus dem Englischen "antibody generating"; Substanz, die vom Immunsystem als fremd erkannt wird und danach meist eine Immunreaktion auslöst. Als Antigen wirken meist Proteine, Nukleinsäuren, Polysaccharide und auch synthetische Substanzen.

 

Antikörper

  • Proteine des Immunsystems (Immunglobuline), die an einen bestimmten, körperfremden Stoff (Antigen) binden. Antikörper zeigen in Ihrem Bau die gleiche Grundstruktur, sind aber äußerst variabel, d.h. sie können an die unterschiedlichsten Antigene spezifisch binden. Antikörper stellen den humoralen Anteil der spezifischen Immunantwort. Sie werden von B-Zellen und B-Lymphozyten gebildet, bleiben entweder Membrangebunden (B-Lyphmozyten) oder werden freigesetzt (B-Zellen, Plasmazellen).

 

Antigen, monoklonal

  • Antikörper, die aus Plasmazellen eines einzigen B-Zell-Klons stammen und damit gegen ein einziges Epitop dieses Antigens gerichtet sind. Die Herstellung erfolgt durch Fusion einer B-Zelle mit einer Tumorzellen zur Hybridomazelle. Diese produziert den monoklonalen Antikörper.

 

Antikörper, polyklonal

  • Antikörper gegen ein Antigen. Diese wurden aber von unterschiedlichen B-Zell-Klonen produziert. Die Antikörper erkennen unterschiedlichste Epitope des Antigens.

 

Apoptose

  • griech. apo = weg; ptotis = Fall. Die Apoptose ist ein geplantes Abtöten bzw. Abbauen von Körperzellen. Dieser systematische Suizid der Zelle ("programmierter Zelltod") kann durch innere Faktoren (z.B. stark geschädigtes Erbgut) oder durch äußere Faktoren (z.B. Parasitenbefall) ausgelöst werden.
    Gegensatz: Nekrose: Absterben von Zellen durch Schädigung von Außen (z.B. Verbrennung).

 

Epitop

  • Das Epitop ist der Sequenzabschnitt eines Antigens, der vom Antikörper erkannt und spezifisch gebunden wird. Das Epitop ist ein 10-14 Aminosäuren langes Peptid, das von den Makrophagen über das MHC-System präsentiert wird.

 

ELISA

  • Enzyme linked immuno sorbant assay. Nachweisverfahren, das auf der spezifischen Interaktion zwischen Antigen und Antikörper beruht. Das Signal dieser Interaktion wird über die Zugabe eines zweiten Antikörpers, der mit einem Enzym gekoppelt ist, sichtbar.
    direkter ELISA: beruht auf dem Nachweis von Antigenen (z.B. Oberflächenprotein eines Erregers) im Patientenserum durch spezifische Antikörper.
    indirekter ELISA: beruht auf dem Nachweis von Antikörpern (z.B. gegen das HI-Virus) im Patientenserum.
    Sandwich ELISA: Das Antigen wird von zwei spezifischen Antikörpern (die aber andere Epitope erkennen müssen) in die "Zange" genommen. Im ersten Schritt wird der Antikörper an die Kunststoffoberfläche des Probengefäßes geheftet, nach einem Waschschritt wird das Antigen aufgetragen, ungebundenes Antigen ausgewaschen und im nächsten Schritt ein zweiter (sekundärer) Antikörper gebunden. Dieser sekundäre Antikörper ist an ein Enzym gekoppelt. Die Zugabe von Substrat zeigt die positive Reaktion (Antigenbindung) an.

 

B-Lymphozyten

  • B-Lymphozyten (oder kurz B-Zellen) gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind in der Lage Antikörper zu bilden. Gemeinsam mit den T-Lymphozyten machen sie den entscheidenden Bestandteil der spezifischen Immunantwort aus.

    Der Name "B-Zellen" stammt ursprünglich von der Bursa Fabricii bei Vögeln, bei Säugetieren und dem Menschen entstehen B-Zellen im Knochenmark (Bone marrow). Sie werden durch körperfremde Stoffe (Antigene) aktiviert, entwickeln sich durch diese Aktivierung zu den Antikörper-herstellenden Plasmazellen. Bei jeder Infektion werden Gedächtniszellen von B-Zellen (ebenso von T-Zellen) angelegt, die eine weitere Infektion mit diesem Erreger stärker und schneller bekämpfen können.

 

T-Lyphozyten

  • T-Lymphozyten (kurz T-Zellen) gehören zu den weißen Blutkörperchen. Die Bezeichnung T-Zelle oder T-Lymphozyt kommt von Thymus. Diese Drüse ist für die Ausbildung der T-Zellen verantwortlich, hier werden aus Vorläuferzellen die Antigen-erkennenden T-Lymphozyten gebildet. Mit Hilfe von Oberflächenrezeptoren (T-cell-receptor, TCR) können sie Erreger bzw. Antigene erkennen. T-Helferzellen reagieren darauf mit Bildung von weiteren T-Helferzellen und T-Killerzellen zur Abtötung des Erregers oder körpereigener Zellen. Neben den B-Lymphozyten sind T-Lymphozyten für die spezifische Immunabwehr verantwortlich.

 

 

angeborene Immunität oder unspezifische Immunantwort

  • Zur angeborenen Immunabwehr gehören die äußeren Barrieren wie Haut / Schleimhaut, Tränenflüssigkeit, Magenschleimhaut... sowie als innere Barriere die Makrophagen. Beispiel wäre der Ablauf einer Entzündungsreaktion.

 

erworbene Immunität oder spezifische Immunantwort

  • Als erworbene oder angelernte Immunabwehr wird das Zusammenspiel der spezifischen Immunabwehr (B-Lymphozyten & T-Lymphozyten) bezeichnet.