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Die perfekte Abiturvorbereitung

Metrum und Kadenz

Welche Textsorten sind für das Deutsch-Abitur wichtig? / Was ist Lyrik?

Was ist ein Metrum? 

Bei der Analyse von Gedichten ist das Metrum oder auch Versmaß wichtiger Bestandteil der Untersuchungsaspekte.

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Die Lehre vom Versmaß nennen wir Metrik. 

Das Metrum beschreibt, inwiefern die Silben eines Verses betont oder unbetont sind. 

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Das Metrum gibt die Silbenbetonung in den Versen an. 

Genau wie die Kadenz beeinflusst ebenso das Metrum die Lesart und die Wirkung des Gedichts, indem es einen Rhytmus erzeugt.

Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst

Die vier wichtigsten Metren sind Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst. Um das Metrum eines Gedichts zu bestimmen, musst du zunächst alle Silben markieren.

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Eine Silbe ist eine Sprecheinheit, also Teile von Wörtern, die man in einem Redefluss aussprechen kann.

Wenn du den Text jetzt laut vorliest, wirst du merken, dass du automatisch die einen Silben betonst und die anderen nicht. 

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Markiere betonte Silben mit x und unbetonte Silben mit /.

Hast du die Silben in deinem Gedicht markiert, kannst du daraus das Metrum ableiten. Handelt es sich um ein regelmäßiges Metrum, bestimme und benenne es:

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x / = Trochäus

/ x = Jambus

x / / = Daktylus

/ / x = Anapäst

Wenn kein regelmäßiges Metrum zu erkennen ist, kannst du das auch so in deiner Analyse schreiben. Vergiss nicht, egal ob regelmäßig oder unregelmäßig, die Wirkung des Metrums zu beschreiben. Der Autor hat sich bei der Wahl seines Metrums Gedanken gemacht und setzt es gezielt ein, um eine bestimmte Wirkung zu erreichen. 

Was ist eine Kadenz? 

Die Kadenz beschreibt in der Lyrik das Ende eines Verses, das entweder betont oder unbetont sein kann. 

Hinweis

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Kadenz lässt sich vom lateinischen Wort cadere ableiten, was übersetzt werden kann mit stürzen oder fallen. Daher hat die Kadenz ihre Bezeichnung, denn sie beschreibt, wie der Vers abfällt bzw. endet. 

Die Kadenz hat Einfluss auf die Lesart des Gedichts, denn sie kann Rhytmus und Wirkung maßgeblich beeinflussen. 

Männliche, weibliche und reiche Kadenz 

Wir unterscheiden zwischen drei Arten von Kadenzen: Männliche, weibliche und reiche Kadenzen. Um die Kadenz von Versen zu bestimmen, muss der Vers zunächst in Silben eingeteilt werden. Anschließend wird markiert, welche der Silben betont oder unbetont sind, woraus sich die Kadenz ableiten lässt:

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männlich (stumpf): Der Vers endet auf eine betonte Silbe

weiblich (klingend): Der Vers endet auf (1) unbetonte Silbe.

reich (gleitend): Der Vers endet auf mehrere betonte Silben. 

Die reiche (gleitende) Kadenz kann leicht mit der weiblichen Kadenz verwechselt werden, wenn man sich nur die letzte Silbe des Verses angesehen hat. Daher ist es wichtig, den gesamten Vers auf Betonungen zu untersuchen.

Hast du die Kadenz korrekt bestimmt, ist der erste Schritt innerhalb der Analyse getan. Wichtig ist es aber, diese Erkenntnis nicht einfach im Raum stehen zu lassen, sondern die Wirkung zu beschreiben. Denke immer daran, dass der Autor des Gedichts aller Wahrscheinlichkeit nach gezielt bestimmte Kadenzen verwendet hat, weil er etwas damit ausdrücken wollte.