Aufbau des Auges
Wirbeltiere haben sogenannte KameraAugen, die äußerst genaue und scharfe Abbildungen von der Umwelt liefern. Grundsätzlich ist ein Auge zunächst ein mit einer gallertartigen Substanz gefüllter Ball. Dieser Ball (Bulbus = Augapfel) besteht von außen nach innen aus verschiedenen Schichten, die verschiedene Funktionen wahrnehmen.
1) Lederhaut, Sklera: weiße Augenhaut, von außen sichtbar, zäh, umgibt das Auge, dient dem Schutz
2) Hornhaut, Cornea: transparenter Teil der Sklera im vorderen Bereich, erlaubt das Einfallen des Lichts bis auf die Netzhaut
3) Regenbogenhaut, Iris: liegt direkt unter der Hornhaut, ist pigmentiert und verleit dem Auge die jeweilige Farbe, reguliert die Weite der Pupille und damit die Menge des einfallenden Lichts
4) Aderhaut, Chorioidea: Versorgung des Augapfels mit Blut und darüber mit Nährstoffen und Sauerstoff
5) Pupille: zentrale Öffnung in der Regenbogenhaut, Öffnungsweite wird durch das vegetative Nervensystem bestimmt, Anpassung der Lichtmenge durch Weitenstellung
6) Linse: liegt hinter der Pupille und ist zwischen den Ziliarmuskeln über Zonulafasern eingespannt. Über die Linse erfolgt die Feinabstimmung zur Einstellung der Schärfe (= Akkomodation). Dadurch ist es möglich, verschiedene Objekte im Sehfeld scharf zu sehen.
7) Netzhaut, Retina: ist der rezipierende und fotoempfindlichte Teil im Augapfel (Bulbus). Die Retina ist vierschichtig aufgebaut und enthält die Lichtsinneszellen (Stäbchen und Zapfen), den blinden Fleck (Austrittstelle des Sehnervs) und den gelben Fleck (Macula), den Ort mit der höchsten Sehzelldichte. Innerhalb der Macula liegt die Sehgrube (Fovea centralis), der Ort des schärfsten Sehens.
8) Glaskörper: Der Glaskörper ist mit einer gallertigen Substanz (> 98 % Wasser, Hyaluronsäure, Kollagenfasern) gefüllt, die den gesamten Raum ausfüllt und dem Auge seine stabile Form gibt. Des Weiteren dient er auch der Fokussierung während Akkomodationsvorgängen.
Das Bild wird um 180° gedreht durch die Cornea über die Linse auf der Netzhaut abgebildet und durch die Fotorezeptoren aufgenommen, bei der Verarbeitung findet eine Drehung statt. Der Bereich, der mit einem Auge erfasst werden kann, wird als Sehfeld bezeichnet. Durch das Überschneiden der Sehfelder beider Augen sind wir zu binokularem Sehen befähigt.
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