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Im Kurspaket Biologie erwarten Dich:
  • 123 Lernvideos
  • 515 Lerntexte
  • 1880 interaktive Übungen
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Verwandtschaftsselektion und Gesamtfitness

Evolution und Verhaltensänderungen

Welchem Selektionsprozess unterliegt das Individuum einer Gruppe?

Jedes Lebewesen enthält Gene, die in dieser Kombination einmalig sind. Nach „außen“ wird dies am individuellen Phänotyp deutlich.

Dieser Phänotyp und nun in Betrachtung seiner Verhaltensweisen stellt den Ansatzpunkt für einen Auswahl- oder Selektionsprozess dar.

Beim Prinzip der Verwandtenselektion hängt die Gesamtfitness eines Gens von zwei Komponenten ab:

  1. an der Eignung in einem Individuum selbst
  2. an der Verbreitung über Verwandte

Auf dieser Annahme basierend, werden sich Verhaltensweisen durchsetzen, die Verbreitung und Eignung der Gene nicht nur für das Individuum, sondern auch für dessen Verwandte/Lebensgemeinschaft maximiert. 

Bei naher Verwandtschaft (Eltern/Kinder/Geschwister untereinander) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Individuen Träger gleicher Gene sind. So bringen altruistische (nichtegoistische) Verhaltensweisen gegenüber Verwandten durchaus auch die Verbreitung der eigenen Gene mit sich…

Verwandtschaftsselektion

Bsp. kleines Leberegel

  • altruistisches Verhalten des Leberegels im Ameisenhirn
  • rettet Fortbestand seiner Art indem es selbst zu Grunde geht
  • => erhöht damit die Gesamtfitness

Gesamtfitness

rB – C > 0

r = Verwandtschaftsbeziehung (also z.B. Eltern – Kind r = 0,5);

C: Fitness-Verlust der Altruisten (Kosten)

B: Fitness-Gewinn der Vorteilsnehmer (Nutzen)

Geschlechterbeziehung und Paarungssysteme

  • Monogam
  • Polygam
  • Polyandrie
  • Spermienkonkurrenz

Kooperation und Konkurrenz

Soziale Verbände

o      individualisierte Verbände

  • Wolfsrudel

o      anonymisierte Verbände

  • Fischschwarm

Ziel dieser Verbände: Schutz vor Räubern, bessere Aufzuchtmöglichkeiten für Jungtiere

altruistisches Verhalten

  • uneigennützig
  • Bsp.: einige Mitglieder der Gemeinschaft verzichten auf eigene Nachkommen um bei der Brutpflege der vorhandenen Nachkommen mitzuhelfen
  • Bsp.: Wächterfunktion: selbst stark gefährdet, Gruppe aber durch Wächter geschützt

Ziel: gesichertes Überleben der meisten Individuen dieser Population, im Zweifelsfall: Opfer des Wächters

aggressives Verhalten (-> direkte Fitness)

  • Kindstötung
  • Imponieren/Demutshaltung
  • wider Kindchenschema und Arterhaltung

Ziel: Vorrangstellung in der Rangordnung sichern. Fortpflanzungsstrategie: Weitergabe der eigenen Gene wird gesichert.

Rangordnung

  • Hackordnung
  • Herausfordern junge Gruppenmitglieder/alte
  • Rangverbesserung durch Paarbindung

Beispiel

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Alpha-Männchen; Alpha-Tier (Wolf); Ranghöchstes Huhn; Leitaffe. Leitstute

Revier

  • Gebiet zum Leben und Nahrungssichern
  • Einzelrevier/Gruppenrevier
  • zu wenig Lebensraum schafft gruppendynamische Probleme

Ziel: sichern Lebensraum

Kommunikation

o      chemisch

  • Pheromone

o      visuell/optisch

  • Mimik, Gestik
  • Luciferin -> Lichtsignal der Glühwürmchen

o      sprachlich/akustisch

  • "Gesang der Buckelwale"
  • Sprache, Laute

o     elektrische Signale

  • elektische Fische

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappen

Eine sehr interessante Verhaltensweise zeigen mexikanische Spatzen. Diese nutzen zum Nestbau Zigarettenkippen. Diese Kippen sind leicht zu sammelndes Nistmaterial, ohne Zweifel! Neben der Energieersparnis beim Sammeln des Baumaterials für das Nest gibt es noch einen zweiten interessanten Nutzen.

Nikotin ist ein Gift. Parasiten werden von dem Nikotin im Tabak abgetötet. Die Nutzung des neuen Nistmaterials führt zu weniger Parasitenbefall in der Spatzenpopulation.

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Verhalten

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

[Bitte auf Kapitelüberschriften klicken, um Unterthemen anzuzeigen]

  • Ethologische Aspekte des Verhaltens
    • Einleitung zu Ethologische Aspekte des Verhaltens
    • Einteilung Verhaltensbiologie
      • Einleitung zu Einteilung Verhaltensbiologie
      • Ethogramm
      • Beobachten und Beschreiben
  • Verhaltensbiologie - Begriffe und Handlungen
    • Handlungen und Begriffe aus der Verhaltensbiologie
      • Einleitung zu Handlungen und Begriffe aus der Verhaltensbiologie
      • Einteilung von Verhalten
        • Einleitung zu Einteilung von Verhalten
        • Methoden zur Ermittlung der Verhaltenseinteilung
      • Reflexe und Reflexbögen
      • Grundelemente des Verhaltens
      • Verhaltenssteuerung
      • Verhaltensänderung
        • Einleitung zu Verhaltensänderung
        • nicht assoziatives und assoziatives Lernen
        • Wie erfolgt Lernen?
          • Einleitung zu Wie erfolgt Lernen?
          • Molekulare Grundlagen des Lernens - NMDA-Rezeptor
  • Evolution und Verhaltensänderungen
    • Einleitung zu Evolution und Verhaltensänderungen
    • Verwandtschaftsselektion und Gesamtfitness
    • Verhalten Mensch vs. Primat
    • Aggressionstheorie
      • Einleitung zu Aggressionstheorie
      • Frustrations - Aggressionstheorie nach Dollard
      • Modell-Lernen nach Bandura
      • Mindmaps als Lernhilfe in der Verhaltensbiologie
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