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Wo setzt man ein Komma? - Regeln einfach erklärt

Rechtschreibung und Zeichensetzung / Zeichensetzung

Das Komma (Plural: Kommata) hat in der Schriftsprache die Funktion, Teile des Satzes voneinander abzugrenzen. Dadurch wird dein Text übersichtlicher, sodass das Lesen vereinfacht wird. Auch der Sinn deines Textes bleibt unverfälscht vorhanden. Wie du im Weiteren entdecken wirst, kann ein Kommafehler leicht ein Leben kosten!

Aber Schritt für Schritt:

Merke

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Sofern das nächste Wort nach einem Komma kein Nomen oder Eigenname ist, wird klein weitergeschrieben.

Schauen wir uns nun die Kommaregeln im Deutschen genauer an:

1. Kommaregel: Wo setzt man das Komma bei Aufzählungen?

Bei Aufzählungen gleichwertiger Satzteile musst du ein Komma setzen, um diese voneinander zu trennen. Dabei musst du beachten, dass vor den Konjunktionen und, oder, sowie kein Komma gesetzt wird.

Merke

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Setze nie

ein Komma vor undoder & sowie!

Beispiel

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Aufzählung des Subjekts:

Kai, Peter sowie Mia sind Freunde.

Aufzählung des Prädikats:

Er kam, sah und siegte.

Aufzählung des Objekts: 

Möchten Sie einen Kaffee, Cappucchino oder einen Latte Macchiato?

Bei der Aufzählung von mehreren Adjektiven musst du ein wenig aufpassen, denn manchmal ist das Adjektiv, das direkt vor dem Nomen steht, besonders eng mit dem Nomen verbunden. Wenn das der Fall ist, dann sind die Adjektive nicht gleichrangig und es muss nicht durch ein Komma getrennt werden. 

Um zu testen, ob das Adjektiv gleichrangig ist, kannst du zwischen die Adjektive die Konjunktion und einsetzen. Klingt der Satz immer noch sinnvoll, haben wir es mit gleichrangigen Adjektiven zu tun und müssen ein Komma setzen. 

Methode

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Im Hotel war freundliches, hilfsbereites Personal.

Im Hotel war freundliches und hilfsbereites Personal. 

Aber:

Der derzeitig beste Fußballspieler des Vereins schoss das entscheidende Tor.

Der derzeitg und beste Fußballspieler des Vereins schoss das entscheidende Tor.

Zählst du einzelne Gliedsätze auf, musst du diese ebenfalls durch ein Komma trennen.

Beispiel

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Weil das Wetter schön ist, (weil) Peter frei hat und er gerne mitfahren möchte, fahren wir gemeinsam zum See.

2. Kommaregel: Wo setzt man das Komma bei Einschüben/Appositionen?

Möchtest du eine Information (Appositon) zu einem Satzglied in deinen Satz hinzu fügen, benutzt du zum besseren Verständnis das Komma.

Beispiel

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  • Kai, sein bester Freund, kommt zur Party.
  • Sarah, die neue Nachbarin, kommt ebenfalls.
  • Samstag, den 27.01., sehen wir uns wieder.
  • Der Roman, geschrieben von Andreas Steinhöfel, ist sehr beliebt.

3. Kommaregel: Wo setzt man das Komma bei Ausrufen & Anreden?

Kurze Ausrufe, mit denen du eine Bitte, Bekräftigung, Zustimmung, Verneinung oder Erstaunen ausdrücken willst, werden ebenfalls durch ein Komma vom eigentlichen Satz getrennt. 

Beispiel

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  • Oh, das war aber schön. 
  • Nein, das sehe ich anders.
  • Ja, da stimme ich dir zu.
  • Ich kann dich nicht besuchen, leider.

Eine Anrede, wie du sie beispielsweise in einem Brief benutzt, steht manchmal weiter entfernt von dem Satzglied, auf das es sich bezieht.

Beispiel

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  • Liebe Petra, ... 
  • Sehr geehrte Damen und Herren, ...
  • Miriam, komm nach Hause.
  • Wenn du, lieber Peter, nach Hause fahren würdest.

4. Kommaregel: Wo setzt man das Komma bei erweiterten Infinitiven oder Partizipien?

Ein einfacher Infinitv beziehungsweise ein einfaches Partizip trennst du meistens nicht durch ein Komma.

Erweiterte Infinitive und Partizipien können durch ein Komma vom übrigen Satz abgetrennt werden, wenn du im Gesamtsatz durch ein Wort auf sie hinweist.

Vertiefung

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Erinnerst du dich?

Ein Infinitiv ist die Grundform des Verbs: Ich habe gestern völlig vergessen die Hausaufgaben zu machen.

Das Partizip ist eine Verbform, die die Mittelstellung zwischen Verb und Adjektiv einnimmt: Strahlend saß er mir gegenüber.

Sind Infintive oder Partizipien durch andere Worte erweitert, so spricht man von Infinitivgruppen beziehungsweise von Partizipialgruppen.

Wie gesagt, diese kannst du durch ein Komma abtrennen, musst du aber nicht. Wenn du sie aber mit einem Komma abtrennst, wird dein Satz übersichtlicher.

Beispiel

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Infinitivgruppen:

Sich zu melden(,) das vergaß sie mal wieder.

Jenny hat sich stets bemüht(,) freundlich aufzutreten.

Partizipialgruppen:

Vor Langweile gähnend(,) saß er auf der Couch.

Laut lachend(,) saß sie ihm gegenüber.

Merke

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Zwei Ausnahmen gibt es bei dieser Regel: 

Leitest du deine Infinitivgruppe durch die Konjunktionen um, ohne, statt, anstatt, außer und als ein, musst du ein Komma setzen. 

Auch musst du ein Komma setzen, wenn deine Infinitivgruppe durch ein hinweisendes Wort, wie daran, dafür, darauf, so, dies, es und das angekündigt wird.

Beispiel

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Konjunktionen:

Er ging zu der Feier, anstatt zu lernen.

Hinweisende Wörter:

Ohne zu zögern, klingelte sie an der Tür. (Infinitivgruppen können auch am Anfang des Satzes stehen)

Ruth hasst es, morgens so früh aufzustehen.

Rico freut sich darauf, dich morgen wiederzusehen.

5. Kommaregel: Wo setzt man das Komma bei Konjunktionen?

Wie unter Regel 1 schon beschrieben, gibt es Konjunktionen, vor die du kein Komma setzen darfst: und, oder, sowie. Auch vor den folgenden Konjunktionspaaren steht kein Komma:

Beispiel

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  • Sie isst weder Fleisch noch Fisch.
  • Peter schaute sich sowohl den ersten Teil des Films an als auch den zweiten Teil.

Merke

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Auch vor den vergleichenden Konjunktionen wie und als steht kein Komma.

Beispiel

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  • Ruth ist kleiner als Peter.
  • Das Lied ist fast so schön wie das andere.

Wie du schon bei Regel 4 gesehen hast, fordern andere Konjunktionen aber definitiv ein Komma. Häufig sind es solche Konjunktionen, die einen Gegensatz ausdrücken: aber, (je)doch, sondern, andererseits.

Beispiel

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  • Sarah ist schlau, aber zu faul.
  • Peter kommt nicht aus Köln, sondern aus Düsseldorf.

6. Kommaregel: Wo setzt man das Komma zwischen Hauptsätzen und Nebensätzen?

Nebensätze (Gliedsätze) trennst du vom Hauptsatz immer durch Kommata. Dabei ist es unwichtig, ob dein Satz mit dem Hauptsatz oder Gliedsatz beginnt.

Beispiel

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Hauptsatz + Nebensatz:

Ruth freut sich, dass du morgen kommst.

Nebensatz + Hauptsatz:

Weil Rico zu lange geschlafen hat, kam er heute morgen eine halbe Stunde zu spät.

Wird ein Nebensatz von zwei Hauptsätzen eingeschlossen, so musst du vor den Anfang und an den Schluss des Nebensatzes ein Komma setzen.

Beispiel

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  • Miriam schaut abends erst die Nachrichten, weil sie sich informieren will, später ihre Lieblingsserie.
  • Das Buch, welches ich seit einer Stunde suchte, fand sich auf dem Schreibtisch.

Du hast nun die Regeln der Kommasetzung kennengelernt und weißt, was du beachten musst. Lese weiter, wenn du mehr über die Zeichensetzung im Deutschen lernen möchtest. 

Wenn du die Kommasetzung üben und vertiefen möchtest, löse jetzt unsere Aufgaben und teste dein Wissen! Viel Spaß dabei!