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Das Organon-Modell von Karl Bühler

Archiv / Thematisches Vorwissen / Kommunikation

Um den Ablauf und die wesentliche Faktoren der Kommunikation zu beschreiben, entwickelte Karl Bühler (1879-1963) das Organon-Modell

Das Organon-Modell einfach erklärt!

Karl Bühler bezieht sich mit seinem Modell auf die Sprachtheorie Platons, der Sprache als ein Werkzeug betrachtete, das zur Mitteilung diene. 

Auch Bühler versteht Sprache als ein Werkzeug, das dazu dient, seinem Gesprächspartner etwas mitzuteilen. Dabei unterscheidet er zwischen dem Sender einer Nachricht und dem Empfänger, die beide am Kommunikationsprozess beteiligt sind. 

Merke

Das sprachliche Zeichen ist die Grundlage der Kommunikation

Das sprachliche Zeichen meint das, was tatsächlich gesprochen wird und sinnlich wahrnehmbar ist. 

Die Funktionen des sprachlichen Zeichens

Auf Basis des sprachlichen Zeichens treten immer drei Funktionen innerhalb der Kommunikationssituation zueinander in Beziehung:

Merke

  • Ausdrucksfunktion
  • Darstellungsfunktion
  • Appellfunktion

Diese drei Funktionen schreibt Bühler der Sprache zu. 

Die Ausdrucksfunktion

Das sprachliche Zeichen, also das Gesprochene, gibt immer etwas über den Sender preis. Bühler nennt das sprachliche Zeichen auch Symptom des Sprechers, denn wenn er spricht, vermittelt er immer etwas über seine Gefühle, Meinungen usw. Dies kann vor allem unterbewusst geschehen. 

Die Darstellungsfunktion

Gegenstände und Sachverhalte, auf die das sprachliche Zeichen Bezug nimmt, werden von Bühler in seinem Modell gesondert berücksichtigt. Das sprachliche Zeichen ist ein Symbol für die entsprechenden Gegenstände und Sachverhalte. Hier geht es also um die reine Information, die der Sender mitteilt. 

Die Appellfunktion

Das sprachliche Zeichen ist immer an einen Sender gerichtet und wirkt bei ihm als Signal. In seiner Appellfunktion löst es beim Gesprächspartner eine Reaktion aus, nach der dieser meist zum Handeln aufgefordert wird. 

In einer Kommunikationssituation sind meist alle drei Funktionen mit im Spiel, wobei meist die eine oder andere Funktion deutlicher zum Vorschein kommt. 

Bühlers Organon-Modell ist bis heute ein anerkanntes Modell, das zur Analyse von Kommunikationssituationen herangezogen wird.