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Die perfekte Abiturvorbereitung

Formen des Erzählverhaltens - auktorial, personal und neutral

Welche Textsorten sind für das Deutsch-Abitur wichtig? / Epik - erzählende Literatur

Der vom Autor eingesetzte Erzähler kann unter anderem in seinem Erzählverhalten unterschiedlich konzipiert sein. Um dieses Erzählverhalten geht es in diesem Text. Dabei unterscheidet man zwischen dem auktorialen Erzählverhalten, dem personalen Erzählverhalten und dem neutralen Erzählverhalten:

Das auktoriale Erzählverhalten

Auktoriales Erzählen wird auch allwissendes Erzählen genannt, denn die Erzählperspektive ist nicht nur auf eine Figur der Erzählung beschränkt, sondern ein allwissender Erzähler blickt auf das gesamte Geschehen, kennt Zusammenhänge und alle Personen samt deren Gefühle gleichermaßen. Dabei tritt er deutlich in Erscheinung, indem er sich in das Geschehen in Form von Kommentaren einmischt

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Ein auktorialer Erzähler kann Handlungen kommentieren, beurteilen und reflektieren sowie auf Vergangenes und Zukünftiges verweisen. Somit kann er den Leser mitunter auch direkt ansprechen

Ein solches Erzählverhalten begleitet den Leser gewissermaßen durch die Geschichte, unabhängig davon, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. 

Das personale Erzählverhalten 

Ein personaler Erzähler bedient sich der Perspektive einer Figur, die er innerhalb der Geschichte auch wechseln kann, wobei er nie aus der Sicht von zwei Figuren gleichzeitig erzählt.

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Der personale Erzähler erzählt aus der Perspektive einer oder abwechselnd mehrerer Personen

Dadurch macht sich der personale Erzähler in seinem Erzählverhalten kaum bemerkbar. Kommentare oder andere Formen von Kommunikation mit dem Leser fehlen völlig. Er blickt vielmehr aus der Perspektive der gewählten Figur auf die Welt und berichtet aus dieser, auf ihren Horizont beschränkten, Sicht. Daraus ergibt sich zum einen, dass der Leser nur an solchen Ereignissen teilnehmen kann, an denen auch die gewählte Figur beteiligt ist. Zum anderen sind dem Leser nur die entsprechenden Gefühle und Gedanken dieser Figur zugänglich. 

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Personales Erzählverhalten ist in der Er-/-Sie-Perspektive geschrieben. 

Verwechsle daher nicht den personalen Erzähler mit dem Ich-Erzähler. Besonders am personalen Erzähler ist, dass der Leser das Gefühl hat, direkt am Schauplatz des Geschehens zu sein.

Das neutrale Erzählverhalten

Das neutrale Erzählverhalten zeichnet sich dadurch aus, dass der Erzähler hier völlig zurücktritt und als ein außenstehender Zuschauer, der nicht am Geschehen beteiligt ist, die Ereignisse schildert. Das kann man mit dem Blickwinkel einer Filmkamera vergleichen, denn es wird weder aus der Sicht einer Person erzählt, noch fließen Kommentare oder Ähnliches in die Darstellung mit hinein. Der Erzähler zieht sich hier also völlig zurück und berichtet sachlich und objektiv, was sich ereignet. Auch Gespräche werden ohne Zwischenbemerkungen wiedergegeben, was man auch szenisches Erzählen nennt. 

Die Formen des Erzählverhaltens solltest du dir merken, denn bei der Analyse musst du diese meist berücksichtigen. Wenn du das jeweilige Erzählverhalten benannt hast, kann es aber sinnvoll sein, auch die Wirkung dessen zu beschreiben.