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Gerund verwenden - Regeln einfach erklärt

Grammatik / Zeitformen: Gegenwart

In diesem Text lernst du, was das Gerund ist, wie man es bildet und was du bei der Verwendung beachten musst. 

Gerund - Definition

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Gerund heißt übersetzt ins Deutsche Gerundium.

Das Gerund ist ein Verb, das substantiviert/nominalisiert wurde. Substantivierung/Nominalisierung heißt, dass aus dem Verb ein Substantiv (Nomen) wird. Im Deutschen wird dabei der Infinitiv des Verbs benutzt. Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Beispiel

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  • Sie liebt es zu singen. → singen als Verb
  • Sie liebt das Singen. → Singen als Nomen

Im Deutschen ist die Substantivierung auch durch die Großschreibung deutlich gemacht. Im Englischen ist das natürlich nicht der Fall. Nomen werden im Englischen generell nicht großgeschrieben, es sei denn, es handelt sich um Eigennamen.

Wie wird das Gerund gebildet? 

Um das Gerund im Englischen zu bilden, musst du an das Verb ein -ing anhängen. Du kennst diesen Vorgang sicherlich schon von der Bildung der Progressive-Formen. Im Englischen würden die Sätze von oben so aussehen:

Beispiel

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  • She loves to sing. sing ist ein Verb
  • She loves singing. → singing ist ein Nomen (hier Objekt)

Du weißt bestimmt noch, dass es beim Anhängen von -ing Besonderheiten zu beachten gibt. Nicht an jedes Verb kann einfach das -ing angehängt werden. Die Ausnahmen findest du in der folgenden Box:

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  1. Bei Verben, die auf einem stummen -e enden, musst du das -e weglassen, wenn du das -ing anhängst. (have → having)
  2. Bei Verben, die auf einem einfachen Konsonanten enden (oft: n, p, l, m oder t) und dieser Konsonant auf einen kurzen, betonten Vokal folgt, musst du den letzten Konsonanten verdoppeln. (stop → stopping)
  3. Bei Verben, die auf -ie enden, wird aus dem -ie ein -y.  (die → dying)  
  4. Bei Verben, die auf -enden, wird zusätzlich zum -ing ein -k angehängt (panic → panicking).  

Wichtig: Die zweite Regel gilt nur, wenn der Konsonant auf einen kurzen und betonten Vokal folgt. Wenn der Vokal lang und betont ist, wird der Konsonant nicht verdoppelt. Aus sleep wird als Gerund sleeping, da der Vokal vor dem -p lang ist. Dann kannst du das -ing anhängen, ohne das -p zu verdoppeln. Der Vokal vor dem letzten -t in visit ist beispielsweise zwar kurz, aber unbetont. Daher wird das -t am Ende des Verbs nicht verdoppelt (visit → visiting).

Wie wird das Gerund verwendet?

Das Gerund kann im Satz als Subjekt oder als Objekt auftreten. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, bei denen das Gerund gebraucht wird.

Gerund als Subjekt

Beispiel

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Gerund als Subjekt

  • Dancing is fun.
  • Travelling is a great experience.

Das Gerund als Subjekt ist sehr einfach zu verstehen. Du fragst mit who oder what (Wer oder was?) danach und es steht in einem Aussagesatz vor dem Verb.

Beispiel

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  • What is fun? 
  • Dancing is fun.

Es kann - wie andere Nomen - auch zusammen mit einem anderen Nomen verwendet werden:

Beispiel

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Gerund + Nomen

Playing football with my friends is fantastic.

Das Gerund kann auch zusammen mit einer adverbialen Bestimmung stehen.

Beispiel

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Gerund + adverbiale Bestimmung

Swimming in the sea is wonderful.

Gerund als Objekt eines Verbs

Nach einem Objekt fragst du nur mit what (Wen oder was?). Du kannst immer die Probe machen, ob es sich um ein Objekt handelt, indem du dir diese Frage stellst. 

Beispiel

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Gerund als Objekt eines Verbs

  • Paul prefers watching television over reading books.
    What does Paul prefer over reading books? - Watching television.
  • I enjoy spending time with my friends.
    What do I enjoy? - Spending time with my friends.

Manche Verben  benötigen ein Objekt. Diese Verben nennt man transitive Verben. Das Gerund kann als Objekt nach bestimmten Verben auftreten.  Ein paar Beispiele siehst du in der Box oben. Eine Liste weiterer Verben, auf die das Gerund folgt, kannst du dir hier ansehen:

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Verben, auf die das Gerund folgt

  • to admit (zugeben)
  • to avoid (vermeiden)
  • to deny (abstreiten)
  • to finish (beenden)
  • to give up (aufgeben)
  • to imagine (sich etw. vorstellen)
  • to keep (weiter tun)
  • to mind (etw. ausmachen/kümmern)
  • to risk (riskieren)
  • to suggest (vorschlagen)
  • to miss (vermissen/verpassen)

Es gibt Verben, auf die entweder das Gerund oder der Infinitiv als Objekt folgen können:

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Verben, auf die Gerund oder Infinitiv folgen

  • to like (mögen)
  • to love (lieben)
  • to hate (hassen)
  • to start (beginnen)

Ob ein Gerund oder ein Infinitiv auf das Verb folgt, hat auf die Bedeutung in der Regel keine Auswirkung. In den meisten Fällen besteht hier kein Bedeutungsunterschied

Gerund als Objekt einer Präposition

Das Gerund kann auch nach Präpositionen stehen.

Beispiel

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Gerund als Objekt einer Präposition

  • After watching a movie, Paul and Alex went to a restaurant.
  • Before going to work, Simon took a shower.

Die Präpostionen in den Beispielen benötigen ein Objekt und das Gerund taucht hier als Objekt auf. Wir haben noch ein paar Präpositionen für dich zusammengestellt, die vor dem Gerund stehen können:

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  • by (indem/dadurch/dass)
  • instead of (anstatt)
  • without (ohne)
  • in spite of (trotz)

Natürlich musst du nach Präpositionen nicht unbedingt das Gerund benutzen. Es können auch Nomen den Präpositionen folgen. Wenn du allerdings ein Verb benutzen möchtest, musst du es zu einem Gerund umformen, da der Satz sonst grammatikalisch falsch wäre. 

Beispiel

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Mit einem Nomen nach der Präposition: After the movie they went home. 

Mit einem zum Gerund nach der Präposition: After watching a movie they went home. 

Gerund nach Verb + Präpositionen

Manche Verben tauchen zusammen mit einer Präposition auf. In einigen Fällen muss nach einer Verb-Präposition-Kombination auch das Gerund benutzt werden. So z. B. im folgenden Beispiel:

Beispiel

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Gerund nach Verb + Präpositionen

I apologise for being late.

Apologise for ist ein Ausdruck, dem das Gerund folgen muss, wenn du ein Verb benutzen möchten.

Andere besonders häufig vorkommende Kombinationen sind: 

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  • to look forward to (sich freuen auf)
  • to depend on (sich verlassen auf)
  • to be afraid of (Angst haben vor)
  • to care about (sich kümmern um)
  • to think of (denken an)
  • to worry about (sich sorgen um)
  • to talk about (sprechen über)
  • to dream of (träumen von)

Nach diesen Ausdrücken musst du das Gerund verwenden.

Gerund nach Adjektiv + Präposition

Das Gerund kann auch nach einer Kombination von einem Adjektiv und einer Präposition gebraucht werden.

Beispiel

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Gerund nach Adjektiv + Präposition

  • He is interested in buying new football shoes.
  • They are used to working late every day.

Auch auf folgende Adjektiv-Präposition-Konstruktionen folgt das Gerund:

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  • to be crazy about (verrückt sein nach)
  • to be good at (gut sein in)
  • to be afraid of (Angst haben vor)
  • to be bad at (schlecht sein in)
  • to be tired of (satt haben)
  • to be worried about (besorgt sein um)

Du hast verstanden, was das Gerund ist und wann man es benutzt? Dann teste dein Wissen mit unseren Übungen.