Gedichtanalyse auf Englisch - Beispielaufgaben
Was muss ich bei der Gedichtanalyse beachten?
Du hast schon einiges zum Thema Gedichte (poems) in diesem Kurs gelernt. Nun soll es darum gehen, wie du dieses Wissen in deiner Analyse anwendest. Denn in deiner Analyse geht es nicht nur darum, z.B. das Metrum bestimmen zu können, sondern den Einsatz sprachlicher oder klanglicher Mittel immer in Bezug zum Inhalt und der Absicht (intention) setzen zu können.
Frage dich daher immer:
Merke
- Was soll betont werden?
- Was soll ausgedrückt werden?
Inhalt
In Gedichten kann ein breites Spektrum an Themen behandelt werden. Dabei können alltägliche sowie gesellschaftskritische Inhalte oder Gefühle und Eindrücke des lyrischen Ichs (lyrical I) thematisiert werden.
Hinweis
Es ist wichtig, dass du dir zunächst den Inhalt des Gedichtes verdeutlichst, um diesen im nächsten Schritt mit den sprachlichen Mitteln und Gestaltungsmitteln verknüpfen zu können.
Rhythmus (rhythm)
Ein Gedicht erhält durch ein bestimmtes Hebungsmuster (stress pattern) einen Rhythmus. Es ist wichtig, dass du in deiner Analyse die Auswirkungen einer gleichmäßigen und ungleichmäßigen Hebung (regular and irregular stress pattern) erkennen und beschreiben kannst. In traditionellen Gedichten findest du häufig eine gleichmäßige Hebung, wodurch das Gefühl eines problemlosen Ablaufs und einer Vorwärtsbewegung vermittelt wird. Moderne Gedichte haben hingegen häufig eine unregelmäßige Hebung. Das kann zum Beispiel einen Bruch mit alten Traditionen oder ungewöhnliche Gedanken verdeutlichen.
Darüber hinaus ist der Rhytmus ein Klangmuster, das die Stimmung eines Gedichtes mitbestimmt. Kommen in einem Gedicht häufig dunkle Vokale (a, o, u) vor, so erzeugt dies eine traurige, hoffnungslose und bedrückende Stimmung. Im Gegensatz dazu erzeugen helle Vokale (i, e) Freude und Leichtigkeit. Außerdem vermitteln die Konsonanten k, t und p einen harten Klang und l, m, n sowie w einen sanften Klang.
Merke
- gleichmäßige Hebung: Vorwärtsbewegung, planmäßiger Ablauf
- ungleichmäßige Hebung: Bruch mit Tradition, ungewöhnliche Gedanken
- dunkle Vokale: Trauer, Hoffnungslosigkeit
- helle Vokale: Freude, Leichtigkeit
- Konsonanten wie k, t, p: harter Klang
- Konsonanten wie l, m, n, w: sanfter, glatter Klang
Satzfiguren (syntactical devices)
In Gedichten können bestimmte Wörter durch ihre Stellung im Satz klanglich hervorgehoben werden. Du hast bereits einige Satzfiguren (accumulation, anaphora, enumeration, parallelism, repetition) kennengelernt. Speziell für Gedichte kommen noch zwei hinzu:
Merke
Zeilensprung (run-on-line, enjambement)
Enjambement bedeutet, dass ein Satz über den Vers hinaus geht und erst in der nächsten Zeile beendet wird. Da das Ende des Satzes verzögert wird, wird eine Erwartung erzeugt. Die Auflösung in der nächsten Zeile kann einen überraschenden oder enttäuschenden Effekt haben.
Inversion (inversion)
Die Veränderung des Satzbaus, also die Vertauschung von Subjekt, Prädikat und Objekt, wird inversion genannt. Auf diese Weise können bestimmte Wörter in einem Satz hervorgehoben werden.
Bildhafte Sprache (imagery)
In Gedichten werden sprachliche Bilder verwendet, um dem Leser abstrakte Gefühle oder Begriffe anschaulich zu machen. Zu den sprachlichen Bildern gehören zum Beispiel die Metapher (metaphor), der direkte Vergleich (simile) und das Sinnbild (symbol). Weitere sprachliche Bilder, die du für deine Gedichtanalyse kennen solltest, hast du bereits im Kapitel zu rhetorischen Mitteln kennengelernt.
Aufgabenstellung - Beispiele
Beispiel
Give a short summary (summarise) of the given poem and analyse the function of the stylistic devices.
Explain the message of the given poem. Analyse how the the stylistic devices and use of language underline this message.
Examine how the rhythm contributes to the atmosphere of the given poem.
Compare the differences between the first and second part of the poem considering the structure and function.
Nachdem du jetzt gelernt hast, was für eine Gedichtanalyse wichtig ist, gehen wir nun weiter zur Analyse von Sachtexten.