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Dramatik (le genre dramatique)

theoretische Grundlagen (savoir théorique)

Einführung in die Dramentheorie

Merke

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Durch Gattungen und Textsorten werden Texte nach Ähnlichkeiten und Unterschieden gruppiert, sodass gezielte Beschreibungen und Vergleiche möglich werden. Les genres littéraires sind aus historischen Konventionen entstandene Verbindungen von formalen und inhaltlichen Textmerkmalen, die eine systematische Ordnung der Literatur erlauben.

Vertiefung

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Exkurs: Literarische Gattungen (Les genres littéraires)

Die drei wesentlichen Gattungen sind Dramatik, Epik und Lyrik.

Diese Einteilung entwickelt sich erstmals im 18. bzw. 19. Jahrhundert innerhalb einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Literatur. Ansätze lassen sich allerdings schon weitaus früher bspw. bei Aristoteles festmachen.

In diesem Kapitel beschäftigen wir uns ausschließlich mit der Dramatik.

Der Begriff Drama (sinngemäß: "Schauspiel") stammt aus dem Griechischen (dráma: "Tat") und bedeutet soviel wie Handlung.

Das Drama "zeigt etwas" bzw. "führt etwas vor", während in der Lyrik ein Ich "spricht" und in der Epik ein Erzähler "berichet".

Aristoteles definierte das Drama als Nachahmung (auch Mimesis genannt). Darin kommt die Vorstellung zum Ausdruck, dass das Drama menschliches Handeln nachahmt oder darstellt.

Aristoteles - Begründer der Dramentheorie
Aristoteles - Begründer der Dramentheorie

Das zentrale Charakteristikum des Dramas ist die "Präsenz" der Akteure: ihr Sprechen und/oder Handeln ereignet sich unmittelbar. Der Autor ist abwesend, seine Figuren aber sind gegenwärtig. So wird das Drama nicht verfasst, um gelesen zu werden, sondern es wird für die Bühnendarstellung konzipiert.

Hinweis

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Die dialogische Rede steht im Kontrast zur vermittelnden Erzählerfigur der Epik.

In der Alltagssprache meint "Drama" bzw. "dramatisch" ein krisenhaft zugespitztes, sehr ernstes (eventuell tödliches) Ereignis, das für die betroffenen Personen mit erheblichem Leid/Schmerz verbunden ist und auch unbeteiligte Dritte berührt.

Als literaturwissenschaftlicher Begriff meint "Drama" heute den Oberbegriff, der die unterschiedlichen Dramenformen bspw. Tragödie, Komödie oder deren Mischformen zusammenfasst.

Merke

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Das Drama liegt als in zwei medialen Kontexten vor:

1. in Buchform sozusagen als Objekt/ Gegenstand

2. in der indivduellen Aufführungen des Stückes also eine Theaterinszenierung.

Die wichtigsten dramatischen Textformen

Les genres dramatiques
Les genres dramatiques

 

Wir werden uns weiterhin allerdings lediglich mit den folgenden Spielarten der dramatischen Gattungen beschäftigen:

la tragédieDie Tragödie ist eine Form des Dramas und neben der Komödie die bedeutsamste Vertreterin dieser Gattung. Sie lässt sich bis in das antike Griechenland zurückführen. Das Scheitern des Helden ist in der Tragödie unausweichlich; die Ursache liegt in der Konstellation und dem Charakter der Figur.
la comédieDie Komödie ist ein Lustspiel mit einer meist auf Verwicklungen im Alltagsleben abzielenden komischen Handlung, die ein glückliches Ende nimmt. Die Figuren entstammen meist den mittleren oder niederen Schichten.
le théâtre engagéEine dramatische Form, die insbesondere durch Bertolt Brecht (das epische Theater) geprägt wurde. Sie enthält erzählerische Elemente. Außerdem ermöglichen verfremdende Effekte eine kritische Betrachtung der Handlung und der Figuren durch das Publikum.
le théâtre de l’absurde
Ein Avantgarde-Theater, das sich gegen die aristotelischen Normen richtet und Mitte des 20. Jahrhunderts etabliert wurde. Entgegen einer bürgerlichen Ästhetik sowie deren Wertevorstellungen trägt es groteske und abstrakte Züge.

Vocabulaire

Hier findest Du wichtige Vokabeln zum Kapitel (PDF zum Download):

le-genre-dramatique