Handlung (l'action)
L'action
Aus dem Charakter der Figuren, aus ihrer Motivation und aus ihrer Einbindung in eine Beziehungsgefüge mit anderen Figuren entwickelt sich die dramatische Handlung.
Die unterschiedlichen dramatischen Genres wie bspw. die Tragödie, die Komödie, die Tragikomödie oder das absurde Theater geben dabei bereits grundlegende Tendenzen vor.
Merke
Ein Konflikt (le conflit) ensteht aufgrund einer Auseinandersetzung zweier Figuren oder zweier Parteien (im Sinne von Figurengruppierungen). Ein Parteienkonflikt (le conflit de parti) wird von außen hervorgerufen.
Andererseits kann der dramatische Konflikt auch durch sich widersprüchliche Wertevorstellungen ausgelöst werden. Der sogenannte Urteilskonflikt (le conflit de jugement) bringt die Notwendigkeit mit sich, ein Urteil zu fällen. Er ist ebenso ein äußerer Konflikt zumeist zwischen zwei Parteien.
Damit einher geht oftmals ein innerer Konflikt (le conflit intérieur). Wertevorstellungen können sich ebenso in der Psyche einzelner Figuren gegenüberstehen. Beispielsweise kann es sich dabei um den Gegensatz von Pflicht (le devoir) und Neigung (le penchant) handeln.
Merke
Gerade in der Tragödie sind widersprüchliche und dadurch unlösbare Konflikte zwischen unterschiedlichen Pflichtauffassungen möglich.
Konfliktdrama vs. Urteilsdrama
Des Weiteren kann zwischen einem Konfliktdrama (le drame de conflit) und einem analytischen Drama (auch: Urteilsdrama) (le drame de jugement/ le drame analytique) unterschieden werden. Die obigen Ausführungen entsprechen einem Konfliktdrama.
Das analytische Drama setzt bereits mit einer problematischen Situation ein, deren Entstehung erst im Nachhinein aufgedeckt wird. Die Erkenntnis (auch: Anagnorisis; anagnorèse f.) fällt zumeist in den Höhe- bzw. Wendepunkt des Dramas, von dem aus das Leben der Figur auf einen tragischen Ausgang zusteuert.