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Die perfekte Abiturvorbereitung

Abituraufgaben Lösungsstrategien

Aufgaben lösen - Operatoren, Strategien, Tipps

Wie muss mit Fragen umgegangen werden?

Die Zeit im Unterricht wird in der Regel mit der Vermittlung der extremen Stoff-Fülle verbracht. Zeit um an Aufgaben zu arbeiten, bzw. den Umgang mit Orginalaufgaben zu üben ist in den seltesten Fällen. Dabei ist gerade der Umgang mit den Materialen und die Art der Fragestellung lebensnotwendig um eine gute Klausurnote zu erzielen. Übungsmaterial gibt es genug: die Orginalprüfungsaufgaben der vergangenen Abiturjahre.

Die Fragen der Abituraufgaben enthalten klare Arbeitsanweisungen. Die “Geheimsprache” der sogenannten Operatoren muss dazu aber verstanden werden! So hat jede Aufgabe drei Schwierigkeitesebenen:

1. Reproduktives Wissen

            Die sogenannten Lernfragen verlangen von Ihnen, dass Sie

  •  Fachbegriffe nennen/aufzählen
  •  Zusammenhänge und Fakten darstellen und Abläufe oder Vorgänge beschreiben oder zusammenfassen können.
  •  vorgegebenen Abbildungen bekannter Fakten (z.B. Organe) versschriftlichen können oder diese selbst in Form einer Abbildung wiedergeben können.
  •  Experimente, Schemata oder Diagramme wiedergeben.

Diese Aufgabenstufe verlangt also allein gelerntes in eigenen Worten wiederzugeben. Machen Sie hier alles korrekt können Sie bis zu 30% der Gesamtpunkte einer Abituraufgabe erzielen. Der Einsatz von Fachbegriffen ist unerlässlich.

2. Bekanntes Wissen an unbekanntem Beispiel

Die meisten Punkte können Sie mit den sogenannten Reorganisationsfragen erzielen. Sie machen ca. 50% der Gesamtpunkte einer Abituraufgabe aus! Ein im Unterricht vermittelter Sachverhalt wird in der Aufgabe an einem unbekanntem Beispiel dargestellt. Sie sollen dabei:

  •  homologe Organe beschriften können.
  •  den Ablauf eines Sachverhalts unter Verwendung der korrekten Fachbegriffe erklären können.
  •  gegebenes Material auswerten können.

3.Transferwissen

Die verbleibenden ca. 20% der Punkte können Sie durch lösen der sogenannten Transferaufgaben erhalten. Hier wird von Ihnen erwartet, was “draußen” im Leben am wichtigsten ist: unbekanntes durch die eigene kreative Denkleistung zu lösen! Sie sollten dabei in der Lage sein

  •  bekannte Gesetzmäßigkeiten auf ein neues Problem anzuwenden.
  •  Gemeinsamkeiten und Unterschiede auszumachen und zu aufzuzeigen.
  •  Vorhersagen zu treffen und Ihre Schlußfolgerung zu begründen.
  •  ein Experiment zu planen und Hypothesen zu bilden, wie mögliche Ergebnisse aussehen können.
  •  einen gegebenen Orginaltext zu analysieren und strukturieren.
  •  gebenes Material in Skizzen, Grafiken usw. umzusetzen.

Die Amerikaner haben einen schönen Spruch: “think outside the box”. Das ist manchmal nötig. Verlassen Sie die “ausgetretenen Pfade” und seien Sie kreativ. Sie haben hier auf abiweb.de genug Gelegenheit zu üben!

Wie erkennen Sie nun die einzelnen Ebenen in der Aufgabenstellung?

Hier kommen die Operatoren ins Spiel. Einzelne Operatoren (also Fragenformulierungen) stellen ganz bestimmte Erwartungen daran, wie Sie eine Aufgabe lösen. Die Operatoren geben auch gleichzeitig (siehe Tabelle 1) Hinweise auf den Anforderungsbereich einer gestellten Aufgabe.

Operatoren und Ihre Bedeutung

Tabelle 1:                
Operatoren der Anforderungsbereiche I - III  (AFB I-III) und beispielhaften Anwendungen aus der Biologie. Informationsquelle: Hessisches Kultusministerium (LA-11-Operatoren-FBIII)

Operatoren

Was ist damit gemeint?

Beispiel

AFB

angeben /

nennen /

beschriften

 

Sachverhalte, Begriffe oder Daten ohne

Erläuterungen, Begründungen und Lö-

sungswege aufzählen

 

Geben Sie die an der Verdauung beteiligten Enzyme an.

Beispiele.

 

I

benennen

Elemente, Sachverhalte, Begriffe oder

Daten angeben

Benennen Sie die dargestellten Strukturelemente einer Synapse.

I

berechnen

Ergebnisse von einem Ansatz ausgehend

durch Rechenoperationen bestimmen

Berechnen Sie die Entwicklung der Population an Hand der vorgegebenen Geburts-

und Sterberate.

I + II

beschreiben

Beschreiben Sie die Translation bei Prokaryoten.

Strukturen, Sachverhalte, Zusammen-

hänge oder Verfahren in Textform unter

Verwendung der Fachsprache in voll-

ständigen Sätzen in eigenen Worten wie-

dergeben (hier sind auch Einschränkun-

gen möglich: „Beschreiben Sie in Stich-

worten…“)

I + II

einordnen

alle notwendigen Erklärungen, Herlei-

tungen und Skizzen darstellen

Ordnen sie die Darwinfinken ihren unterschiedlichen ökologischen Nischen zu

I + II

skizzieren

die wesentlichen Eigenschaften eines

Objektes, eines Sachverhaltes oder einer

Struktur graphisch darstellen (auch Frei-

handskizze möglich)

Beachten Sie: Skizzen und Zeichnungen sind immer mit Bleistift anzufertigen!

Skizzieren Sie den Aufbau einer neuromuskulären Synapse.

I + II

zeichnen

eine hinreichend exakte graphische Dar-

stellung anfertigen

Zeichnen Sie einen Blattquerschnitt.

I + II

zusammenfassen

das Wesentliche in strukturierter und

konzentrierter Form unter Verwendung

der Fachsprache herausstellen

Fassen Sie die abiotischen Faktoren zusammen, die sich aus der Standortbeschreibung 

ergeben.

I

analysieren

eine konkrete Materialgrundlage unter-

suchen, einzelne Elemente identifizieren

und Beziehungen zwischen Elementen

erfassen und darstellen

 

Analysieren Sie den vorliegenden Stammbaum hinsichtlich des zugrunde liegenden Erbganges

II - III

anwenden/übertragen

einen bekannten Sachverhalt, eine be-

kannte Methode auf eine neue Problem-

stellung beziehen

 

Wenden Sie auf das vorliegende Beispiel die RGT-Regel an.

II + III

auswerten

Daten, Einzelergebnisse oder sonstige

Sachverhalte zu einer abschließenden

Gesamtaussage zusammenführen

 

 

Werten Sie die Daten der Verhaltensbeobachtung hinsichtlich der zu Grunde liegen-

den Lernform aus.

 

II + III

begründen

einen angegebenen Sachverhalt unter

Verwendung von Regeln und mathemati-

schen Beziehungen auf Gesetzesmäßig-

keiten bzw. kausale Zusammenhänge

zurückführen

Nikotin ist eine Droge. Begründen Sie diese Aussage unter Einbeziehung des vorlie-

genden Materials.

 

 

darstellen

Sachverhalte, Zusammenhänge, Metho-

den, Bezüge oder Modellvorstellungen

strukturiert und fachsprachlich einwand-

frei wiedergeben

 

Stellen Sie den Zusammenhang zwischen Synapsenprozessen und Lernvorgängen mit

Hilfe des vorliegenden Materials dar.

 

II + III

entscheiden

bei Alternativen sich begründet und ein-

deutig auf eine Möglichkeit festlegen

 

Entscheiden Sie, welche der Ihnen bekannten Mutationsformen zu der veränderten

Proteinstruktur führt.

 

II

entwerfen

Herstellen und Gestalten eines Systems

von Elementen unter vorgegebener Ziel-

setzung

 

Entwerfen Sie ein Nahrungsnetz für das vorliegende Ökosystem.

 

II + III

entwickeln

Sachverhalte und Methoden zielgerichtet

in einen Zusammenhang bringen, also

eine Hypothese, eine Skizze oder ein

Modell weiterführen und ausbauen

 

Entwickeln Sie aus den genannten Fragen und Vermutungen eine Hypothese zur Be-

siedlung Neuseelands durch Fledermäuse.

 

II + III

erklären

Sachverhalte, Methoden oder Zusam-

menhänge unter Verwendung der Fach-

sprache auf fachliche Grundprinzipien

zurückführen

Erklären Sie die Artenarmut in wenig strukturierten Ökosystemen.

II + III

erläutern

Sachverhalte auf der Grundlage von Vor-

kenntnissen so darlegen und veran-

schaulichen, dass sie verständlich werden

 

Erläutern Sie die Ergebnisse des Experimentes.

II

interpretieren/deuten

Phänomene, Strukturen, Sachverhalte

oder Ergebnisse auf Erklärungsmöglich-

keiten untersuchen und diese gegen-

einander abwägen und auf das ursprüng-

liche Problem beziehen

 

Interpretieren Sie die Ergebnisse der Experimente zur Transpiration unter ökologi-

schen Gesichtspunkten.

 

II + III

untersuchen

Sachverhalte nach bestimmten, fachlich

üblichen bzw. sinnvollen Kriterien dar-

stellen

Untersuchen Sie, welche biotischen und abiotischen Faktoren die ökologische Nische

der Steinlaus bestimmen.

 

II

vergleichen/

gegenüberstellen

nach vorgegebenen oder selbst gewählten

Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähn-

lichkeiten und Unterschiede ermitteln

und darstellen

 

Vergleichen Sie die Wirkung der beiden Neurotransmitter ACh und GABA.

II + III

zeigen/

bestätigen/

widerlegen

die Gültigkeit einer Aussage, z.B. einer

Hypothese oder einer Modellvorstellung

verifizieren, falsifizieren

 

Bestätigen Sie unter Einbeziehung des Materials eine der beiden vorgegebenen Hypo-

thesen zur Erregungsleitung.

II + III

beurteilen/

bewerten

zu einem Sachverhalt ein eigenständiges

Urteil unter Verwendung von Fachwissen

und Fachmethoden formulieren und be-

gründen

Beurteilen Sie die Aussage: „Die zweite Reduktionsteilung ist eine Mitose.“

 

III

 

 

 

 

 

diskutieren/

erörtern

Argumente und Beispiele zu einer Aus-

sage oder These einander gegenüberstel-

len und abwägen

Diskutieren Sie, inwieweit die dargestellten Vorgänge an Synapsen neurobiologische

Erklärungsansätze zur Gedächtnisbildung enthalten.

 

III

Stellung nehmen

unter Heranziehung relevanter Sachver-

halte die eigene Meinung zu einem Prob-

lem argumentativ entwickeln und darle-

gen

 

Nehmen Sie Stellung zu der Aussage: „Flurbereinigung hat vielerorts die Landschaft

positiv verändert.“

 

III

prüfen

Sachverhalte, Aussagen oder Ergebnisse

mit mathematischen Mitteln an Gesetz-

mäßigkeiten messen, verifizieren oder

Widersprüche aufdecken

 

Prüfen Sie, inwieweit die In-vitro-Versuche auf die Vorgänge im lebenden Organis-

mus übertragbar sind.

 

III