Ordnung im Chaos - Systematik und Taxonomie
Wie kann die Artenvielfalt geordnet werden? Grundsätzliche Unterschiede im Bau der einzelnen Lebewesen bilden eine gute Grundlage, die Biodiversität zu sortieren.
Systematik und Taxonomie
Die Vielzahl aller Lebewesen ist nur dann zu überblicken, wenn ein eindeutiges Ordnungssystem existiert. Seit 1758 ist dies der Fall. Das 1758 entwickelte binominale Ordnungssystem von Carl von Linnés hilft uns noch heute die unzähligen Arten, Unterarten usw. zu sortieren.
Carl von Linné gilt als Begründer der Taxonomie und Systematik. Schon früh begann er mit der Klassifikation von Lebewesen. Sein Ordnungsprinzip beruht auf einer eindeutigen Bezeichnungsweise für jede Art. So steht Sambucus nigra für den Schwarzen Holunder, Pinus nigra für die Schwarzkiefer.
Merke
Der Begriff Taxonomie steht für das Beschreiben und Ordnen der Artenvielfalt nach vorgegebenen Ordnungskriterien.
Systematik = Herstellen einer hierarchischen Ordnung der Lebewesen
Nomenklatur = namentliche Benennung der Ordnungseinheiten (Taxa) nach vorgegebenen Regeln
Linné sortiert dabei nach gemeinsamen bzw. unterschiedlichen Merkmalen und versucht, Gruppen (z.B. die Wirbeltiere) zusammenzufassen.
Dabei gilt folgendes Ordnungssystem:
Reich > Stamm > Unterstamm > Klasse > Ordnung > Überfamilie > Familie > Unterfamilie > Gattung > Art > Unterart
Besonders wichtig sind hierbei Gattung und Art. Im vorherigen Beispiel ist Pinus die Gattung, Pinus nigra die Art.
Merke
Reich > Stamm > Unterstamm > Klasse > Ordnung > Überfamilie > Familie > Unterfamilie > Gattung > Art > Unterart
Traditionell richtet sich die Taxonomie nach morphologischen Merkmalen. So liefert der Körperbau viele Merkmale zur Klassifizierung von Tieren. Die Blütenform und deren Aufbau sind gute Kriterien, um Pflanzen zu ordnen. Heute vergleicht man weit mehr als nur morphologische Merkmale. Ergebnisse aus Biochemie, Molekularbiologie oder Mikroskopie verschieben die alten Ordnungssysteme.
Der Wirbeltierstammbaum wurde aufgrund morphologischer Merkmale erstellt:
Merke
Morphologie ist die Grundlage der (traditionellen) Ordnungssysteme.