Riesenchromosome machen Expression sichtbar
Riesenchromosomen sind charakteristisch für Insekten. So finden sich diese gigantischen Interphasen-Chromosome in der Zuckermücke und auch in Drosophila.
Die Riesenchromosomen entstehen durch mehrere aufeinanderfolgende Replikationen der DNA, die ohne Trennung der Chromatiden und ohne Teilung der Zelle stattgefunden haben. Gleichzeitig nehmen nicht alle Abschnitte des Chromosoms an den Replikationszyklen teil.
Die Riesenchromosome werden auch als Polytänchromosomen bezeichnet.
Merke
Replikation ohne Zellteilung fürht zur Bildung der Riesenchromosomen
Riesenchromosomen = Polytänchromosomen
Die Riesenchromosomen aus den Speicheldrüsen von Drosophila sind seit Jahren das Untersuchungsobjekt Nummer 1.
Charakteristisch sind die Banden (hell/dunkel), die bei den Riesenchromosomen sichtbar werden. Bei Drosophila sind dies gut 5.000 Banden.
Das Bandenmuster entsteht durch eine unterschiedliche Packung des genetischen Materials. So sind die dunklen Banden dicht gepackt, die hellen Bereiche dazwischen (= Zwischenbanden) weniger intensiv „verschnürt”.
Genexpression erfolgt in den Puffs
In den Zwischenbanden werden sogenannte Puffs beobachtet. Wird eine Bande dekondensiert, so bilden sich Puffs (-> englisch für Wattebausch!). Das Riesenchromosom bläht sich weiter auf. Diese Puffs werden als Zeichen für Transkription gewertet. Je nach Gewebe finden sich die Puffs in anderen Regionen. Grund dafür: Andere Gewebe bedürfen anderer Proteine.
Merke
Genexpression (Transkription) erfolgt in den aufgeblähten Bereichen der Puffs
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