Chemie der Hormone
Die klassische Hormonwirkung beginnt mit der Abgabe eines gebildeten Hormons in den Blutstrom. Hierüber wird es langsam, aber nachhaltig im Körper verteilt. Es bindet an spezifische Rezeptoren an bzw. innerhalb der Zielzellen.
Hinweis
Hydrophil oder lipophil – das ist hier die Frage!
Bestimmung des Rezeptortyps
Die chemischen Eigenschaften eines Hormons lassen auf den jeweilig kompatiblen Rezeptortyp schließen. Dabei wird grundlegend zwischen hydrophil und lipophil unterschieden. Hydrophile Hormone wie z.B. Peptidhormone binden an Rezeptoren, die in Zellmembranen lokalisiert sind. Während hydrophile Hormone wie z.B. Insulin im Blut gut löslich sind, ist dies für die lipophilen Vertreter nur schwer möglich. Letztere können aber die Zellmembran leicht durchdringen und binden daher an solche Rezeptoren, die sich im Inneren der Zelle befinden.
Hydrophile Hormone führen das „Tagesgeschäft“. Sie übernehmen Funktionen wie die Steuerung des Stoffwechsels und das Reagieren auf Stresssituationen, wohingegen lipophile Hormone für fundamentale Entwicklungen zuständig sind. Hierzu zählen Sexualhormone, deren Einfluss zur Änderung der Genexpression führen kann. So führen Umstellungen auf DNA-Ebene z.B. zur Ausbildung von Bartwuchs und sekundären Geschlechtsorganen.
Rezeptoren für hydrophile Hormone können in drei verschiedene Typen unterteilt werden:
- Typ I: Rezeptor = Enzym
- Typ II: Rezeptor = Ionenkanal
- Typ III: Rezeptor ist enzymgekoppelt
Im Folgenden sehen wir uns beispielhaft den G-Protein-gekoppelten Rezeptor an.
Merke
Die Chemie eines Hormons entscheidet über seine Wirkungsweise.