Sinneszellen - Bau und Funktion
Die Ausbildung eines Rezeptorpotentials in einer erregten Sinneszelle ist mit derjenigen in einer Nervenzelle vergleichbar. Es können zwei Typen von Sinneszellen unterschieden werden:
Primäre Sinneszellen:
Eine Reizaufnahme erzeugt ein Rezeptorpotential. Übersteigt dies einen Schwellenwert, so wird in der Sinneszelle ein Aktionspotential ausgebildet. Ebenso gilt dies für die Berührungsrezeptoren der Haut, aber auch die Dehnungsrezeptoren von Muskeln, Bändern, Sehnen. Die Riechzellen in der Nasenschleimhaut sind auch primäre Sinneszellen
Sekundäre Sinneszellen:
Diese besitzen kein Axon, weshalb auf direktem Wege kein Aktionspotential ausgebildet werden kann.
Vielmehr führt das gebildete Rezeptorpotential zur Ausschüttung von Neurotransmittern, die in einer nachgeschalteten Nervenzelle oberhalb eines entsprechenden Schwellenwerts in ein Aktionspotential umgewandelt werden. Ein Beispiel sind die Fotorezeptoren der Retina. Die Haarzellen im Innenohr als auch die Sinneszellen im Gleichgewichtsorgan zählen zu den sekundären Sinneszellen.
Hinweis
Übrigens: Sekundäre Sinneszellen kommen fast nur bei Wirbeltieren vor!
Reizcodierung – phasisch-tonische und spontan-aktive Rezeptorreaktionen
Wie die Reize codiert werden, bestimmt der Rezeptortyp, der den Impuls aufnimmt. So unterscheidet man phasisch-tonische und spontan-aktive Rezeptorreaktionen.
Als „phasisch“ kann man einen Lichtblitz ansehen. Es handelt sich um ein Signal, dessen Intensität innerhalb kürzester Zeit auf das Nullniveau zurückfällt. Der Begriff „tonisch“ hingegen ist sehr gut am Beispiel eines Lichtstrahls zu erläutern. Er hält lange an und weist dabei immer die gleiche Intensität auf. Unter phasisch-tonisch versteht man daher die Kombination aus beiden Sachverhalten. Es existiert ein intensives Anfangssignal, welches langsam auf Null zurückgefahren wird.
Spontan-aktive Rezeptoren senden stets ein Signal aus. Dieses wird durch den Reiz umgekehrt.