Rezeptorpotential
Elektrotonische Weiterleitung
Das Rezeptorpotential bezeichnet eine elektrische Antwort der Membranrezeptoren auf einen Reiz. Das Rezeptorpotential bildet sich als Folge der Ausschüttung von Natrium-Ionen über die entsprechenden Kanäle in die Rezeptorzelle aus (elektro-tonische Weiterleitung). Dabei addieren sich exzitatorische (erregende) und inhibitorische (hemmende) postsynaptische Potentiale (IPSPs und EPSPs).
Das Rezeptorpotential wächst mit der Stärke des Reizes. Beim Erreichen eines Schwellenwertes erfolgt dann ein Aktionspotential, welches dem Alles-oder-Nichts-Gesetz unterliegt.
Das Rezeptorpotential ist amplitudenmoduliert!
Es kommt zur Weiterleitung der eingehenden Informationen (-> Information durch die Neurotransmitter-Ausschüttung) durch Ionenbewegungen, also elektrotonisch, bis zum Axonhügel. Überschreitet die Summe aller ankommenden EPSP und IPSP den Schwellenwert am Axonhügel, kommt es zur Ausbildung eines Aktionspotentials nach dem Alles-oder-Nichts Prinzip.
Merke
Rezeptorpotential: Abhängig von Reizstärke - Amplitude - Verrechnung
Ein Vergleich: Rezeptorpotential vs. Aktionspotential
Was ist der Schwellenwert?
Dieser beschreibt den Spannungswert des Membranpotentials, bei dem ein Aktionspotential ausgelöst wird. Es wird von einem sog. überschwelligen Potential bzw. Reiz gesprochen.
Die für das Aktionspotential verantwortlichen schnell spannungsaktivierten Natrium-Kanäle haben eine Aktivierungsschwelle von ca. -40 mV. Sie öffnen sich also nur, wenn die Membran zumindest bis zu diesem Wert depolarisiert wurde. Dies kann postsynaptisch durch Neurotransmitter, über ein Generator- oder Rezeptorpotential oder auch elektrisch über ein eintreffendes Aktionspotential geschehen. Welche der drei Methoden tatsächlich zur Depolarisation führen, hängt von Zelltyp und Situation ab.
Merke
Schwellenwert = Membranpotentialwert, der überschritten werden muss um ein Aktionspotential auszulösen!
Adäquater Reiz
Als adäquater Reiz wird ein Impuls bezeichnet, für den ein Rezeptor die größte Empfindlichkeit besitzt. Ein Lichtsignal stellt bspw. für die Photorezeptoren im Auge einen auswertbaren also adäquaten Reiz dar.
Im Gegensatz hierzu steht der inadäquate Reiz. Dieser wirkt entweder nicht oder nur bei sehr hohe Intensität erregungsauslösend auf ein bestimmtes Sinnesorgan (z.B. "Sterne sehen" bei hoher Druckbelastung des Auges).