Räumliche und zeitliche Struktur des Ökosystems
Ein Ökosystem ist kein starres Gebilde. Wie die Natur ist auch das Ökosystem immer im Fluss. Leben, Sterben, Ab- oder Zuwanderung: Die Natur ist in Bewegung!
Merke
Ökosysteme: Das Einzige, das konstant bleibt, ist der Wandel.
Räumliche Dimension des Ökosystems
Ökosysteme sind verschieden: Terrestrische oder aquatische Systeme nehmen unterschiedliche Räume ein.
So können verschiedenste Größenordnungen für Räume definiert und mit folgenden Stichworten beschrieben werden:
- global
- kontinental
- regional
- lokal
Ein Ozean ist ebenso ein Ökosystem wie ein Tümpel!
Zeitliche Dimension des Ökosystems
Die Veränderungen in einem Ökosystem werden im Laufe der Zeit beobachtet. Dies können Änderungen im jährlichen Ablauf (=> Aspektfolge) oder auch die Veränderungen nach einem dramatischen Eingriff in ein Ökosystem (=> Sukzession) sein.
Das Ökosystem reguliert sich über verschiedenste Prozesse selbst. Diese Eigenregulation ist typisch für ein funktionierendes Ökosystem. Eine Regulation kann den Verlust verschiedener Pflanzen- oder Tierarten zur Folge haben. Das System kann sich z.B. von einem gerodeten Wald wieder zu einem Klimaxwald entwickeln oder von einem Feuchtgebiet in ein Moor.
Störungen des Ökosystems
In der Beschreibung des Ökosystems in Hinblick auf Störungen werden drei Begriffe verwendet:
- Persistenz = wenig Veränderungen über lange Zeiträume
- Resilienz = Das System erholt sich und kann nach Veränderungen wieder in seinen „Normalzustand zurückkehren".
- Resistenz = Das System geht ohne Veränderungen mit „Druck von außen" um.
Ein Ökosystem ist kein statisches Gebilde, sondern eine von Wechselwirkungen zwischen Lebensraum und Lebensformen abhängiges Gefüge.
Beispiel
Im Zeitraum von ca. 10 - 20 Jahren wachsen Sträucher heran. Danach finden sich sogenannte Pionierbaumarten wie Birke, Vogelbeere oder Kiefer, die den Lebensraum besiedeln. Langfristig siedeln sich auch wieder Buche und Eiche an. Nach ca. 100 Jahren entsteht ein Wald wie er vor dem Waldbrand existent war.
Diesen Zustand nennt man in der Regel Klimax. Das System ist sozusagen auf seinem Höhepunkt. Es herrscht eine stabile Lebensgemeinschaft an einem ganz bestimmten Lebensraum vor. Dieser Klimaxzustand bleibt solange konstant, wie die klimatischen Einflüsse konstant bleiben. Innerhalb dieses stabilen System können sich vielfältige Lebensformen entwickeln. Das System ist sehr divers!