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Wasser- und Stofftransport in der Pflanze

Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur / Einfluss abiotischer Faktoren / Einfluss von Wasser- und Ionenverfügbarkeit auf Pflanzen

Nachdem wir uns nun mit dem der Wasseraufnahme beschäftigt haben, betrachten wir kurz den Prozess der Verarbeitung des Wassers in der Pflanze. Die zentrale Frage dabei, ist wie das Wasser innerhalb der Pflanze transportiert und genutzt wird. 

Was ist Diffusion?

Definition: Solange keine anderen Kräfte wirken diffundiert ein Stoff (z.B. Zuckermoleküle) so lange vom Ort der hohen Konzentration zum Ort der niedrigen Konzentration, bis ein Konzentrationsausgleich erreicht ist. Diffusion ist ein passiver Transportvorgang. (Diffusion = Brownsche Molekularbewegung * Konzentrationsausgleich)

Merke

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Die Strecke ist für Transportvorgänge entscheidend.

Kleine Organismen: Transport von Wasser und Ionen wird nur über Diffusion bewerkstelligt. Dies ist bei Algen und Pilzen (auch bei Parasiten) der Fall

Große Organismen: hier wird unterschieden zwischen Fern- und Nahtransport.

Was ist Osmose?

Definition: Die Diffusion eines Stoffes durch eine biologische Membran wird mit dem Begriff Osmose bezeichnet. Beispiele für Osmose: Zuckerlösung wandert mit dem Konzentrationsgefälle in Richtung niedrigerer Zuckerkonzentration. Der Prozess stoppt sobald ein Konzentrationsausgleich erreicht ist. Osmose ist ein passiver Transportvorgang.

Wasser- und Stofftransport in Pflanzen

Pflanzen können Stoffe sowohl ober- als auch unterirdisch aufnehmen. Wasser- und Nährstoffaufnahme über das Wurzelgewebe als auch z.B. die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid über die Spaltöffnungen der Blätter laufen parallel.

So erfolgt der Nahtransport von Wasser und Nährstoffen immer über Diffusion. Der Ferntransport ist komplexer organisiert. Hier findet sich eine Kombination aus aktivem Transport und passiven Diffusionsvorgängen.

Langstreckentransport:

In den Pflanzenzellen finden sich folgende Transportwege:

  • der symplastische und
  • der apoplastische Transportweg.

Vertiefung

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Begriffe

Symplast: Der Symplast beschreibt die innere Seite der Plasmamembran in einer Pflanze. Hier kann sich Wasser im Sinne der Diffusion frei bewegen. Plasmodesmen, die die Zellen untereinander verbinden, sorgen für den Durchfluss von kleinen Molekülen wie Zucker, Aminosäuren oder Ionen zwischen den Zellen.

Apoplast: Als Apoplast wurde alles bezeichnet das „nicht Symplast“ war, also die Zellzwischenräume und Zellwände, in denen sich Wasser bzw. Ionen frei bewegen können.

Der Caspary-Streifen (wasserundurchlässig) bildet eine Barriere für den apoplastischen Transportweg. An dieser Stelle wird der komplette Wasser- und Stofftransport auf den symplastischen Transportweg umgeleitet.

Die Wasseraufnahme erfolgt über das Wurzelgewebe der Pflanze (z.B. eines 50 Meter hohen Buchenbaumes oder eines Rosenstrauchs). 

Die Wurzelhaare absorbieren Wassermoleküle aus dem feuchten Boden, genauso Mineralstoffe, die im Wasser gelöst sind. Diese Bodenlösung fließt der Wurzelrinde entgegen. Die Wurzelhaare sind zahlreich, daher wird eine große Bodenoberfläche für die Wasseraufnahme nutzbar. Das aufgenommene Wasser enthält auch Ionen. Je nach Bodenbeschaffenheit variiert der pH-Wert, der Salzgehalt und auch der Stickstoffgehalt.

Betrachtet man einen Querschnitt einer Pflanze, so zeigen sich von Außen nach Innen folgenden Zellen:

  • Wurzelepidermis (mit Wurzelhaaren)
  • Wurzelrinde
  • Endodermis mit Caspary-Streifen
  • Leitgefäße

Diese Strukturen sorgen für die Aufnahme und Weiterleitung von Wasser und Ionen.  

Durch aktiven Transport z.B. von Kaliumionen werden diese stark angereichert.

Der Transport von Wasser und Nährstoffen aus dem Wurzelgewebe heraus in die komplette Pflanze erfolgt über die Leitgewebe (Xylem). Erst wenn das Wasser/die Nährstoffe hier hinein gelangt sind, kann der Ferntransport beginnen.

Über die drei genannten Transportwege (transmembran, apoplast, symplast) erfolgt der Transport von Wasser und Nährstoffen durch die primäre Rinde des Wurzelgewebes bis hin zur Endodermis. Hier findet sich der Caspary-Streifen.

Dieses Gewebe ist wasserabstoßend!

Die Mineralstoffe können nur über den symplastischen Weg am Caspary-Streifen vorbei in das Xylem transportiert werden. Dies geschieht durch aktiven Transport. Das Durchtreten von Wasser oder Mineralstoffen wird hier gestoppt. Durch selektiven Durchtritt der Mineralionen aus der Wurzelrinde in das Leitgewebe wird der Langstreckentransport kontrolliert.

Wasser strömt (zum Konzentrationsausgleich) passiv in die Leitgewebe nach!

Der Weg des Wassers bzw. der Mineralstoffe durch das Wurzelgewebe
Der Weg des Wassers bzw. der Mineralstoffe durch das Wurzelgewebe. (Details s. Text)

Die Leitgewebe, die den Ferntransport möglich machen werden aus toten Zellen gebildet, deren Querwände abgebaut wurden. So entstehen lange Röhrensyteme, die für den Wassertransport von Wurzel zu Blatt verantwortlich sind. Oft wird dies als Holzteil oder Xylem bezeichnet.

Die Assimilate werden über die Siebröhren (lebende Zellen!) transportiert.

Merke

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Wasser und Stofftransport in Stichworten:

  • Nahtransport = Diffusion
  • Ferntransport Wasser
       - Leitgewebe aus toten hintereinander gereihten Röhrchen (Tracheiden, Trachee)
       - Tracheen bildende Zellen haben alle Querwände aufgelöst, Röhre kann bis zu 1 m lang sein
       - Ferntransport Stoffe
       - Siebröhren (lebende Zellen)
       - Querwände sind siebartig durchbrochen zum Transport von Fotosyntheseprodukten
       - Bau: vereinigt im Leitbündel aus Holzteil (Xylem) und Siebteil (Phloem)

Transpirationssog sorgt dafür, dass Wasser aus Wurzelgewebe in die Pflanze gelangt, gleichzeitig ist dies ein großes Problem bei trockener Umgebungsluft! Unter Transpirationssog versteht man die Abgabe (oder den Verlust) von Wasserdampf an die Umgebung über die Pflanzenoberfläche, hauptsächlich über die Spaltöffnungen.

Diese Transpiation ist umso größer

  • je trockener die Umgebungsluft und
  • je größer die Blattoberfläche ist.

Ein ausgewachsener Lindenbaum kann bis zu 400 Liter Wasser an einem trockenen Tag über den Transpirationssog verlieren!

Durch die unterschiedlichen Temperaturen im Tageslauf werden verschiedene "Wassertransporttechniken" wichtig.

In der Nacht sind die Temperaturen niedrig und es kann keine Transpiration stattfinden. Die Mineralionen werden durch die Endodermis gepumpt, wodurch der Wurzeldruck steigt und das Wasser nachströmt.

Am Tag kehrt sich dieser Effekt um, sodass Wasser und Mineralstoffe durch den Transpirationssog in die Pflanze hineingezogen werden.

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Ökologie

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

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  • Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur
    • Einleitung zu Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur
    • Ökologie als Thema im Abitur
    • Umweltfaktoren
    • Physiologische und ökologische Potenz
    • Zeigerorganismen
    • Einfluss abiotischer Faktoren
      • Einleitung zu Einfluss abiotischer Faktoren
      • Einfluss der Temperatur auf Lebensvorgänge
        • Einleitung zu Einfluss der Temperatur auf Lebensvorgänge
        • Regelkreise (generell)
        • Regelkreis zur Thermoregulation
      • Einfluss der Temperatur auf Pflanzen
      • Einfluss von Wasser- und Ionenverfügbarkeit auf Pflanzen
        • Einleitung zu Einfluss von Wasser- und Ionenverfügbarkeit auf Pflanzen
        • Wasser- und Stofftransport in der Pflanze
        • Osmoregulation: Meerestiere-Süßwassertiere-Landtiere
      • Extrembereiche des Lebens
      • Fotosynthese
    • Einfluss biotischer Umweltfaktoren
      • Einleitung zu Einfluss biotischer Umweltfaktoren
      • Konkurrenzausschlußprinzip
    • Zusammenfassung: Was ist Ökologie?
  • Überlebensstrategien
    • Einleitung zu Überlebensstrategien
    • Parasitismus
      • Einleitung zu Parasitismus
      • Malaria - ein Beispiel für Parasitismus
    • Symbiose
    • Zusammenfassung: Überlebensstrategien
  • Populationsökologie- und wachstum
    • Einleitung zu Populationsökologie- und wachstum
    • Regulation des Populationswachstums
      • Einleitung zu Regulation des Populationswachstums
      • Dichteabhängige und dichteunabhängige Regulation des Populationswachstums
    • Räuber und Beute (Lotka-Volterra)
    • Zusammenfassung: Populationsökologie
  • Ökosysteme
    • Einleitung zu Ökosysteme
    • Spieler im Ökosystem
    • Räumliche und zeitliche Struktur des Ökosystems
    • Mosaik-Zyklus-Theorie
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    • Energiefluss und Trophieebenen
      • Einleitung zu Energiefluss und Trophieebenen
      • Schadstoffanreicherung - Umkehrung der Nahrungskette
    • Stoffkreisläufe
      • Einleitung zu Stoffkreisläufe
      • Einfluss abiotischer und biotischer Faktroren auf den Stickstoffkreislauf
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    • Einleitung zu Ende des Kurses Ökologie
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