Die Verben
Die Verben sind, zusammen mit einem Substantiv, der Hauptbestandteil eines Satzes. Sie drücken die Handlung des Satzes aus und werden auch Tu-Wörter genannt. Es gibt Handlungsverben wie gehen, schreiben, singen, Vorgangsverben wie wachsen und fließen und Zustandsverben wie sein, leben und wohnen. Wie fast alle Wörter werden Verben klein geschrieben, außer natürlich, sie stehen am Satzanfang. Besonders bei Verben ist, dass sie in verschiedenen Formen stehen können und somit noch mehr als bloß die Handlung aussagen. Schauen wir uns die Verben genauer an:
Die Grundform der Verben ist der Infinitiv:
Der Infinitiv
Der Infinitiv eines Verbs besteht aus dem Stamm und -en oder -n.
Beispiel
lauf-en
red-en
spiel-en
feier-n
Unregelmäßige Verben gibt es auch:
sein
werden
Weiter geht es mit dem Modus der Verben:
Der Modus
Es gibt verschiedene Modi, in denen Verben stehen können. Der Indikativ ist die Wirklichkeitsform, der Konjunktiv die Möglichkeitsform.
Das heißt, der Indikativ drückt Dinge aus, die tatsächlich passieren oder passiert sind. Den Konjunktiv nutzt man, wenn man Inhalte anzweifelt, beispielsweise bei der Wiedergabe fremder Aussagen. Auch Wettervorhersagen können im Konjunktiv stehen, hier ist nicht sicher, ob es tatsächlich so eintreten wird. Schauen wir uns den Konjunktiv in seinen verschiedenen Formen an: Es gibt den Konjunktiv I und den Konjunktiv II, wobei beide in verschiede Tempora gesetzt werden können.
Der Konjunktiv I wird kaum genutzt. Man verwendet ihn bei der indirekten Rede, wenn man Aussagen anderer wiedergibt. Um Verwechslungen durch gleiche Formen im Indikativ und Konjunktiv I zu vermeiden, weicht man manchmal auf den Konjunktiv II aus.
Beispiel
Konjunktiv I, Präsens: Sie sagte, dass sie am Strand liege.
Der Konjunktiv II wird auch Irrealis genannt. Mit ihm formuliert man unwahrscheinliche Ereignisse und angezweifelte Aussagen. Um hier Verwechslungen im Falle, dass der Konjunktiv II die gleiche Form wie der Indikativ oder Konjunktiv hat, zu verhindern, ersetzt man den Konjunktiv II gegebenenfalls durch eine Form mit würde. Gerade in der Umgangssprache, wie wir sie benutzen, ist die Form mit würde die häufigste. Korrekt ist jedoch ein Gebrauch von Konjunktiv I und Konjunktiv II je nach Aussage.
Beispiel
Konjunktiv II, Präteritum: Sie sagte, dass sie am Strand läge.
Zusätzlich gibt es den Imperativ, die Befehlsform. Mit ihr werden Befehle und Aufforderungen getätigt, schauen wir uns Beispiele des Imperativs an:
Beispiel
essen - iss
geben – gib
laufen – lauf
Dir fällt bestimmt ein häufiger Fehler auf:
Hinweis
Der Imperativ wird mit i gebildet, nicht mit e!
Nach dem Modus wollen wir nun das Tempus anschauen:
Das Tempus
Verben stehen in verschiedenen Tempora (Zeiten). Sie drücken hiermit aus, ob eine Handlung aktuell ist, schon vorbei oder erst in der Zukunft geschehen wird. Aktuelle, gerade passierende Handlungen stehen im Präsens. Weiter geht es mit den Vergangenheitsformen Perfekt, Präteritum und Plusquamperfekt. Handlungen, die erst in der Zukunft passieren, stehen im Futur I und das Futur II drückt etwas aus, dass in der Zukunft bereits Vergangenheit sein wird.
Beispiel
Präsens: Sie liegt am Strand.
Perfekt: Sie hat am Stand gelegen.
Präteritum: Sie lag am Strand.
Plusquamperfekt: Sie hatte am Strand gelegen.
Futur I: Sie wird am Strand liegen.
Futur II: Sie wird am Strand gelegen haben.
Um die Tempora nocheinmal zu verdeutlichen, folgt eine Zeitleiste, in der die Zeiten eingetragen sind:
Der Numerus
Der Numerus ist die Personen(an)zahl, die die Handlung ausführt. Wir wissen, Verben gehören zu einem Substantiv oder Pronomen. Sie passen sich im Numerus also an dieses Wort an. Es gibt sechs Personenformen von Verben:
Beispiel
1. Person Singular: ich gehe
2. Person Singular: du gehst
3. Person Singular: er/ sie/ es geht
1. Person Plural: wir gehen
2. Person Plural: ihr geht
3. Person Plural: sie gehen
Neben den typischen Handlungen, also dem aktiven Handeln, gibt es auch passive Verben:
Aktiv und Passiv
Zusätzlich zu Tempus und Modus können Verben sowohl im Aktiv oder Passiv stehen. Das Aktiv beschreibt eine Handlung, das Passiv eine Erduldung. Schauen wir uns das anhand von Beispielen an:
Beispiel
Sabine streichelt den Hund. (Aktiv, da Sabine etwas tut.)
Die Türe schloss. (Aktiv, die Türe schließt selbst.)
Der Hund wird gestreichelt. (Passiv, da der Hund etwas erduldet.)
Die Türe wurde geschlossen. (Passiv)
Um dir einen Überblick über die verschiedenen Zeitformen zu ermöglichen, findest du im nächsten Text eine Tabelle, in der die Verben spazieren, gehen und beginnen in allen Formen der 3. Person Singular stehen. Schauen wir uns diese an:
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