Ungarn
Durch die Lockerungen, welche durch Perestroika und Glasnost im gesamten Ostblock eingetreten waren, konnten sich 1987/88 Oppositionsgruppen in Ungarn bilden. Bereits in den Jahren zuvor war es in Ungarn zu einigen Änderungen im System gekommen, welche als Ursachen des Aufstands von 1956 angesehen werden können. Da der Sozialismus in Ungarn eine Sonderform gewesen war, bezeichnet man diesen auch als "Gulasch-Kommunismus".
Vertiefung
Gulasch-Kommunismus
Gulasch-Kommunismus bezeichnet die abgeschwächte Form des Kommunismus in Ungarn. So war in Ungarn auch private Wirtschaft teilweise erlaubt.
Die Oppositionsgruppen stellten die Hegemonie der Sowjetunion in Frage und forderten friedlich einen Systemwechsel. Aufgrund des ausgeübten Druckes trat Janos Kadar, der Generalsekretär der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (USAP), zurück. Damit war der Weg für weitere Reformen frei. Innerhalb der USAP gab es ebenfalls eine Gruppe, die wie die Oppositionsgruppen, freie Wahlen und den Abzug der sowjetischen Truppen forderte. Am 27. Juni 1989 trennten die Außenminister Ungarns und Österreichs in einem symbolischen Akt den Grenzzaun der beiden Länder durch, womit der Eiserne Vorhang nicht mehr existierte. Diese Öffnung ermöglichte DDR-Bürgern, die sich im Ostblock aufgehalten hatten, in den Westen zu fliehen.
Die Entwicklungen in Polen und Ungarn stellten wichtige Punkte für die Revolutionen im Ostblock dar und trugen entschieden zur friedlichen Revolution in der DDR bei.
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