abiweb
online lernen

Die perfekte Abiturvorbereitung
in Geschichte

Im Kurspaket Geschichte erwarten Dich:
  • 60 Lernvideos
  • 137 Lerntexte
  • 482 interaktive Übungen
  • original Abituraufgaben

Die Arbeiterbewegung

Die Bevölkerung / Soziale Frage

Die Neuformierung

Nachdem sich erste Vorläufer der Arbeiterbewegung bereits während der Revolution 1848 gebildet hatten, formierten sich diese ab dem Jahre 1863 neu.

Parteien und Organisationen

1863 gründete Ferdinand Lassalle den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV). Sein wichtigstes Ziel war es, das allgemeine und gleiche Wahlrecht für Männer einzuführen. Wäre dieses Ziel erreicht, wollte er das eherne Lohngesetz brechen. Dieses orientierte sich stets am Existenzminimum.

Ferdinad Lassalle
Diese Farblithographie ist um 1870 herum entstanden und zeigt Ferdinand Lassalle, wie er ein goldenes Kalb zerstört. Der Zeichner orientiert sich bildlich am Alten Testament der Bibel: Auch Moses hatte das goldene Kalb zerstört, nachdem sein Volk dem Götzenbild verfallen war.

1869 gründeten Wilhelm Liebknecht und August Bebel mit der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) eine weitere Arbeiterorganisation. Ziel war auch bei dieser Organisation die rechtliche Gleichstellung der Arbeiter beim Wahlrecht. Aber auch wollten sie Gesetze, die die Arbeiter bei Krankheit, Unfällen und im Alter schützen sollten. Um diese Ziele zu erreichen, wollte die Partei an den Reichstagswahlen teilnehmen, um dann im Reichstag mithilfe der Mehrheit Gesetze durchzusetzen.

Im Jahr 1875 schlossen sich der ADAV und die SDAP zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) zusammen. Die SAP hatte zu diesem Zeitpunkt rund 24 000 Mitglieder. In ihrem Gothaer Programm fordert die Partei unter anderem "sozialistische Produktivgenossenschaften", die von den Arbeitern kontrolliert werden sollten. Ein weiteres, konkretes, Ziel war die Durchsetzung des gleichen Wahlrechts. Im Jahr 1890 nannte sich die Partei in "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" (SPD) um. Die Partei gewann immer mehr an Einfluss. 1912 wurde sie die stärkste Kraft im Reichstag und zählte knapp 1 Mio Mitglieder.

Gewerkschaften

Bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Entlohnung und Schutz bei Unfällen und Krankheit forderten auch die Gewerkschaften, die ab 1868 entstanden. Es gab Freie Gewerkschaften, christliche Gewerkschaften und liberale Gewerkschaften, wobei die ersteren bei weitem den größten Einfluss ausübten. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg zählten die Gewerkschaften rund 2,5 Mio Mitglieder. Um ihre Ziele zu erreichen, setzten sie hauptsächlich das Mittel des Streiks ein.

Das Sozialistengesetz

Bismarcks Sozialistengesetz (1878- 1890) verbot die Parteiorganisationen, Gewerkschaften und deren Zeitungen und Zeitschriften. Parteimitglieder und Parteianhänger waren einer polizeilichen Verfolgung ausgesetzt und einige wurden sogar ausgebürgert. Während dieser Zeit konnte die SAP aber trotz dieser Eingriffe zu Reichstagswahlen antreten.

Die Spaltung der SPD

Die SPD und die Freien Gewerkschaften standen sich politisch und personell nahe. Dabei gab es allerdings eine innere Zersplitterung zwischen dem pragmatischen Teil der SPD, denen auch die Gewerkschaften nahe standen, und dem revolutionären Teil. Der pragmatische Flügel trat dabei für politische und soziale Reformen ein, während der marxistische Flügel revolutionär eingestellt war. Diese innere Uneinigkeit führte schließlich gegen Ende des Kaiserreiches zur Spaltung der Partei in die SPD und die Spartakusgruppe um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.

Hinweis

Hier klicken zum Ausklappen

Auch vor der Veröffentlichung des Kommunistischen Manifests und der Organisierung in Parteien und Gewerkschaften gab es Streiks und Aufstände. Zum Beispiel gingen beim Weberaufstand in Schlesien 1844 rund 3000 Weber auf die Straße, um gegen Entlassungen und Lohnkürzungen zu demonstrieren. Aufstände dieser Art waren spontan und nicht organisiert. Sie richteten sich normalerweise nicht gegen das System als ganzes, sondern gegen einen konkreten Unternehmer. Die Arbeiterbewegung entstand, als die Arbeiter allmählich merkten, dass sie über einzelne Fabriken und Regionen hinaus ähnliche Interessen hatten.

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Die zweite Industrielle Revolution und imperialistische Expansion

abiweb - Abitur-Vorbereitung online (abiweb.de)
Diese Themen werden im Kurs behandelt:

[Bitte auf Kapitelüberschriften klicken, um Unterthemen anzuzeigen]

  • Die Entwicklung der Industrialisierung
    • Einleitung zu Die Entwicklung der Industrialisierung
    • Der Wirtschaftsliberalismus
      • Einleitung zu Der Wirtschaftsliberalismus
      • Die calvinistische Erwerbsethik
    • Industrialisierung in Deutschland und England
      • Einleitung zu Industrialisierung in Deutschland und England
      • Industrialisierung in England
      • Die Landwirtschaft
      • Industrialisierung in Deutschland
      • Hochindustrialisierung
  • Die Bevölkerung
    • Einleitung zu Die Bevölkerung
    • Die Umwelt
    • Urbanisierung
    • Soziale Frage
      • Einleitung zu Soziale Frage
      • Der Sozialismus
      • Die Arbeiterbewegung
      • Der Staat
      • Die Arbeitgeber
      • Die Kirchen
    • Abituraufgabe
  • Kolonialismus und Imperialismus
    • Einleitung zu Kolonialismus und Imperialismus
    • Indirekte und direkte Herrschaft
    • Ökonomische Faktoren
    • Imperialismus im Deutschen Reich
    • Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft
    • Die Entstehung der USA
      • Die frühen Anfänge
      • Der Weg zur Unabhängigkeit
  • 25
  • 4
  • 69
  • 19