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Aufbau einer Nervenzelle

Biologie / Neurobiologie

Wenn Du dich stößt, etwas berührst oder einen Gegenstand siehst, dann werden sogenannte Reize erzeugt. Dein Körper ist in der Lage, diese Reize, man nennt sie auch Erregungen, erfahrbar zu machen. Jede Erregung wird zum menschlichen Gehirn geleitet, dort entschlüsselt und interpretiert. So ist man in der Lage zu riechen, sehen, schmecken, hören und zu fühlen. Ganz entscheidend für diesen Vorgang sind die Nervenzellen, die man auch unter dem Begriff Neuronen kennt. Diese sind für die Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung aller Reize und ihrer Informationen verantwortlich.

Im Folgenden zeigen wir Dir, wie eine Nervenzelle im Einzelnen aufgebaut ist und welche Aufgaben den jeweiligen Bestandteilen zukommen.

Wie ist eine Nervenzelle (Neuron) aufgebaut?

Wie Dir die untenstehende Abbildung zeigt, besteht eine Nervenzelle aus verästelten Dendriten und dem Zellkörper mit Zellkern, den man auch Soma nennt. Das Soma bündelt die Dendriten im Axonhügel, welcher den Übergang zum Axon bildet. Das Axon ist die Nervenbahn, die den Übergang zu den Synapsen (Endköpfchen) bilden. Einige Axone sind in regelmäßigen Abständen von sogenannten Schwannschen-Zellen ummantelt, die aus lipidreichem Myelin besteht. Daher werden diese Ummantelungen auch Myelinscheiden genannt. Diese sind jedoch nicht durchgängig auf dem Axon vorhanden, sondern weisen Unterbrechungen auf. Diese nennt man Ranviersche Schnürringe. Am Ende des Axon befinden sich die schon angesprochenen Endköpfchen, bzw. Synapsen.

Aufbau Nervenzelle
Aufbau eines Nervs (Neurons)

Funktionen der Bestandteile eines Neurons

Jedem Bestandteil des Neurons bekommt bei der Reizverarbeitung und -weiterleitung eine spezielle Aufgabe zu.

Die Dendriten

Die Dendriten sind die verästelten Ausläufer des Somas und Kontaktstelle zu Zellen oder anderen Neuronen. Bei Ihnen kommt ein Reiz zuerst an. Ihnen kommt dann die Aufgabe zu, diese Erregungen an das Soma weiterzuleiten.

Das Soma

Den Zellkörper einer Nervenzelle nennt man Soma. Es enthält den Zellkern und alle wichtigen Zellorganellen, die notwendig sind, um die Zellfunktionen zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem die Ribosomen, das endoplasmatische Retikulum und die Mitochondrien.

Der Axonhügel

Die Dendriten und das Soma werden an einer Stelle gebündelt und dort wird der Übergang zum Axon gebildet. An diesem sogenannten Axonhügel werden die Erregungen, die die Dendriten aufgenommen haben, gesammelt und an das Axon weitergeleitet. Dies geschieht jedoch nur dann, wenn die Reize gemeinsam ein bestimmtes elektrisches Potenzial überschreiten. Wenn jeder einzelne Reiz, der unseren Körper trifft, weitergeleitet und verarbeitet werden müsste, wäre das für den Organismus nicht machbar und wir wären nicht lebensfähig. Man spricht von einem Schwellenpotenzial, das erreicht erden muss, damit ein Reiz weitergeleitet wird.

Das Axon

Das Axon ist der Bereich der Nervenzelle, der die Erregungen weitergibt. Dieses kann in unterschiedlichen Längen vorliegen, beim menschlichen Körper ist es teilweise bis zu einem Meter lang. Die Erregungen werden an den unisolierten Stellen, also den Ranvierschen Schnürringen, sprunghaft weitergegeben (saltatorische Erregungsleitung) bis zum Endköpfchen (der Synapse). Da die Reizweitergabe nur an den unisolierten Stellen erfolgen muss, ergibt sich eine hohe Geschwindigkeit.

Das Endknöpfchen und die Synapse

Am Ende der Nervenzelle befinden sich die Übergangsstellen zu weiteren Neuronen oder zu bestimmten Zielzellen. Diese Übergangsstellen nennt man Endknöpfchen oder auch Synapsen. An den Synapsen werden die Erregungen in chemische Reaktionen übertragen, die es ermöglicht, diese Erregungen weiterzugeben.

Nun weißt du, wie eine Nervenzelle aufgebaut ist und welche Aufgaben den einzelnen Bestandteilen zukommen. Vertiefe Dein Wissen jetzt auch in unseren Übungsaufgaben. Dabei wünschen wir Dir viel Spaß und Erfolg!