Nomenklatur-Regeln
Früher wurden für Komplexe Trivialnamen verwendet, z.B. Berliner Blau: Fe4[Fe(CN)6]3. Diese Trivialnamen bestehen noch, jedoch gibt es inzwischen ein Nomenklatur-System, welches ermöglicht, aus dem Namen des Komplexes auf dessen Aufbau zu schließen.
- Bei salzartigen Komplexen wird das Kation zuerst genannt, egal ob es ein Komplexion ist oder nicht.
- Die Liganden werden an erster Stelle und das Zentralatom an letzter Stelle genannt.
- Die Liganden werden in alphabetischer Reihenfolge genannt.
- Die Anzahl der Liganden wird durch ein griechisches Zahlwort vorangestellt: di (= zwei), tri (= drei), tetra (= vier), penta (= fünf), hexa (= sechs). Dies sind Präfixe und werden bei der alphabetischen Einordnung nicht berücksichtigt.
- Wenn die Zahlworte Bestandteil des Namens des Liganden sind, dann werden sie bei der alphabetischen Reihenfolge berücksichtigt
- Namen mit komplizierten Liganden werden in Klammern gesetzt und ihre Anzahl wird durch vorgesetzte griechische Multiplikativzahlen angegeben: Bis, tris, tetrakis, pentakis, hexakis usw.
- Einfache anionische Liganden erhalten die Endung: -ido, -ato oder –ito.
- Die Namen von neutralen Liganden werden nicht geändert, jedoch haben einige eigene Namen: H2O = Aqua, NH3= Ammin, CO= Cabonyl, NO= Nitrosyl. Die hier aufgeführten sind alles einzähnige Liganden.
- Wenn der ganze Komplex ein Anion ist, erhält er die Endung –atund für das Zentralatom wird der lateinische Name verwendet.
- Ist der Komplex neutral oder kationisch, wird der unveränderte deutsche Name des Zentralatoms verwendet.
- Die Oxidationszahl des Zentralatoms wird als römische Zahl in Klammern nach dem Namen des Komplexes angezeigt. Im Falle einer Oxidationszahl Null wird die arabische Null verwendet.Namen von mehrzähnigen Liganden werden durch ihr Kürzel in den Namen genannt. Diese sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
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