Fossilien: paläontologische Hinweise
Fossilien (paläontologische und rezente Organismen als Dokumente der Evolution)
Worterläuterungen:
Hinweis
fossil = ausgegraben (lateinischer Wortursprung).
Als Fossilien werden Zeugnisse aus verschiedensten Zeiträumen der Erdgeschichte bezeichnet. Ein Fossil muss nicht zwangsläufig versteinert sein. Die ältesten Fossilien, die gefunden wurden, sind ca. 3,5 Milliarden Jahre alt.
Hinweis
rezent: Auch rezent hat seinen Wortursprung im Lateinischen und bedeutet soeben, kürzlich oder frisch. Eine gute Merkhilfe ist das englische „recently“, das für kürzlich, neulich oder unlängst steht.
Die Evolutionsbiologie nutzt den Begriff rezent für Organismen, die heute leben oder erst kürzlich ausgestorben sind. E. coli, ein Darmbakterium des Menschen, ist z.B. ein rezenter Organismus.
Stammbäume bestimmen die Arbeitswelt der Evolutionsbiologen. So werden diese Abbildungen möglicher Verwandtschaftsbeziehungen immer mit den rezenten, also heute lebenden Organismen begonnen. Sie können dies gut mit einem Familienstammbaum vergleichen. Sie kennen alle jetzt lebenden Mitglieder Ihres Familienstammbaums. Jede Generation weiter zurück in die Vergangenheit ist schwieriger zu recherchieren. Oft helfen alte Kirchenbücher bei der Suche nach Vorfahren.
In der Biologie können Fossilienfunde hilfreich sein. Aufgrund der Gemeinsamkeiten mit heute lebenden Organismen können diese Fossilien Grundlage eines phylogenetischen Stammbaums sein. Des Weiteren kann durch die Altersbestimmung der Fossilien ein zeitlicher Zusammenhang hergestellt werden. So galten Fossilien als wichtigste und lange Zeit auch einzige Informationsquelle zum Aufbau einer Stammesgeschichte.
Fossilien liefern, wie die rezenten Organismen auch, morphologische Daten. Somit können die Morphologien der heute lebenden Organismen und die der Fossilien miteinander verglichen werden.
Seit einiger Zeit fokussiert sich die Wissenschaft wesentlich stärker auf molekulare Daten. Der Vergleich von DNA-Sequenzen oder Aminosäuresequenzen zur Erstellung phylogenetischer Stammbäume steht dabei im Mittelpunkt. Zeitliche Aspekte können hier aber kaum berücksichtigt werden!
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