Biodiversität
Es gibt nur Schätzungen, wie viele Arten es auf der Erde tatsächlich gibt. Der Studie von Mora et al. (2011) zufolge leben 8,7 Millionen Arten von Organismen auf der Erde (6,5 Millionen an Land und 2,2 Millionen in den Ozeanen).
Dies umfasst Tiere, Chromista, Pilze, Pflanzen und Protozoen, Bacteria und Archaea.
Sowohl Forschungsbereiche der Ökologie als auch der der Evolution beschäftigen sich mit der Untersuchung von Artenvielfalt.
Diese biologische Vielfalt umfasst vier verschiedene Ebenen:
- genetische Diversität – die Vielfalt des genetischen Materials innerhalb einer Art. Ebenso die genetische Vielfalt eines Ökosystems.
- Diversität der Arten - Vielzahl der Arten in einem Ökosystem.
- Diversität der Ökosysteme - Wie unterschiedlich sind Lebensräume und Ökosysteme?
- Funktionale Biodiversität - realisierte ökologische Funktionen und Prozesse im Ökosystem.
Anhand der Begriffe sehen Sie bereits wie eng Evolution und Ökologie verknüpft sind. Oftmals ist es die Fragestellung oder die Betrachtungsweise, die einen Sachverhalt dem einen oder dem anderen Themenbereich zuordnet.
Aufgabenfeld der Ökologie
Die Ökologie beschäftigt sich mit dem Haushalt der Natur. Dabei stehen die Untersuchungen im Bereich der Populationsökologie, der Ökosysteme und der ökologischen Artenvielfalt im Vordergrund. Betrachtet man die Ökologie mit der „Evolutionsbrille", so steht die Frage nach der Verbreitung und Häufigkeit von bestimmten Organismen im Mittelpunkt. Unter welchen Umweltbedingungen (abiotische und biotische Umweltfaktoren) können Gruppen von Lebewesen existieren? Was beeinflusst die Population?
Der Forschungsbereich Ökologie versucht die hohe Komplexität der biologischen Systeme zu beschreiben, was dem Lernenden anhand der vielen Fachbegriffe, die in der Ökologie verwendet werden, schnell auffällt. Beobachtungen oder Experimente sind sehr zeitintensiv, da Phänomene wie z.B. der Vogelflug der Zugvögel oder bestimmte Blühzeiten nur ein- oder zweimal pro Jahr auftreten.
Ökologen untersuchen diese komplexen Wirkungsgefüge und reduzieren sie auf beschreibbare naturwissenschaftliche Grundaussagen, die sich durch Gesetze beschreiben lassen.
Merke
Ökologie = Haushalt der Natur
Ökologie und Ökonomie
Ökologie und Ökonomie scheinen nicht zusammenzupassen. Immer dann, wenn Regionen wirtschaftlich erstarken, kommt es zur massiven Vernichtung von Lebensräumen bzw. ökologischen Nischen. Recht kurzfristige ökologische Vorteile werden bevorzugt, die langfristigen ökologischen Prozesse zerstört. Momentan wird der Wert von Artenvielfalt und funktionierenden Ökosystemen leider nicht als wichtig genug gewertet. An den Geldmärkten dieser Welt wird nicht in „Anzahl Elefanten“, sondern in „seltenen Erden“, „Gold“ usw. gehandelt. Das ist mit Sicherheit ein wichtiger Grund, warum die Zerstörung der Natur immer weiter voranschreitet.
Interessant ist auch die Entwicklung der Wirtschaft, verfolgt man diese seit den 1970er-Jahren. Viele Maßnahmen zur Erhaltung der Umwelt (Gewässerschutz, Abgasverordnungen, Filteranlagen, Katalysator ...) wurden in den Produktionsprozess implementiert. Solange die Wirtschaft boomt, scheint die Einhaltung dieser Vorgaben kein Problem. Im Zuge der Globalisierung werden jedoch die Umweltsünden der frühen Industrialisierung wiederholt, und zwar von den Staaten, die zurzeit eine dramatische ökonomische Entwicklung erleben, wie z.B. China usw.
Wie setzt sich nun das Forschungsfeld der Evolution von der Ökologie ab?
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