Blutgruppensystem
Blut spenden ist wichtig! Denn nicht jeder Patient, der dringend Blut benötigt, kann von jedem Spender Blut empfangen. Die Blutgruppe ist entscheidend!
Was macht die Blutgruppen aus?
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) tragen auf ihrer Oberfläche spezifische Glykoproteine: So finden sich auf den Erythrozyten der „Klasse A“ das Glykoprotein „A“. Im Serum der Person mit dieser Blutgruppe finden sich Anti-B-Antikörper. Würde man einem Menschen mit Blutgruppe A Blut eines Spenders der Blutgruppe B verabreichen, würde dies zur Verklumpung führen und die roten Blutkörperchen zerstören.
Nachdem Sie nun die Zusammensetzung der Serumantikörper in der Abbildung betrachtet haben, können Sie erarbeiten ,wer Universalspender und Universalempfänger sein kann! (Bitte berücksichtigen Sie, dass in der Tabelle nur die Blutgruppen, nicht aber der Rhesusfaktor berücksichtigt ist!)
Blutgruppe | A | B | AB | 0 |
Antikörper auf den roten Blutkörperchen | Anti-B | Anti-A | keine Antikörper | Anti-B und Anti-A |
Was passiert bei Transfusion? Empfänger: | Spenderblut A | Spenderblut B | Spenderblut AB | Spenderblut 0 |
A | Keine Verklumpung | Agglutination | Agglutination | Keine Verklumpung |
B | Agglutination | Keine Verklumpung | Agglutination | Keine Verklumpung |
AB | Agglutination | Agglutination | Keine Verklumpung | Keine Verklumpung |
0 | Keine Verklumpung | Keine Verklumpung | Keine Verklumpung | Keine Verklumpung |
Rhesusfaktor
Ebenso wichtig ist auch der Rhesusfaktor: Rh-positive Personen haben kein „Anti-Rh“ (Antikörper gegen den Rhesus-Faktor) im Serum . Dies kann analog dem AB0-System durchdacht werden.
Nun würde man erwarten – basierend auf dem AB0-System –, dass Rh-negative Personen „Anti-Rh“ im Serum präsentieren. Dies ist nicht der Fall. Die Antikörper gegen den Rhesus-Faktor (also „Anti-Rh“) werden erst nach Kontakt mit Rhesus-positivem Spenderblut gebildet. Im Prinzip passiert hier das Erkennen eines Fremdproteins, so wie dies in der spezifischen Immunantwort besprochen wurde.
Beispiel
Beispiel: Bei der zweiten Schwangerschaft einer Rhesusfaktor-negativen Mutter kommt es zu Problemen. Der Vater des Kindes ist Rhesus-positiv! – Diskutieren Sie in der Gruppe, was das Problem einer Rhesus-Unverträglichkeit sein kann!
Das Beispiel der Blutgruppen ist gut für themenübergreifende Aufgaben geeignet. So sind Molekularbiologie/Genetik und Immunologie in diesem Bereich eng verknüpft!
Merke
Oberflächenmarker sind Auslöser für Immunreaktionen!
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