Organtransplantation
Organe können kranken Patienten von OrganSpendern übertragen werden. Die erste Organtransplantation wurde 1954 durchgeführt. Damals wurde eine Niere verpflanzt.
Allerdings kommt es zu Abwehrreaktionen des Empfängerorganismus. Das Spenderorgan ist „fremd“. Es entspricht nicht den körpereigenen Markern, die auf jeder Körperzelle vorhanden sind.
MHC-Proteine und HLA-Antigene sind die Immunmarker, die besonders wichtig für das Erkennen oder Abstoßen eines Organs sind. Die Oberflächenmarker jeder Person sind genetisch bedingt. Jede Person zeigt ihr eigenes Muster. Daher sind mit dem Empfänger verwandte Spender am besten geeignet. Optimal wäre die gesunde Niere eines eineiigen Zwillings für dessen Zwillingspartner geeignet.
Um die Abstoßung zu verhindern, werden Organempfänger mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem unterdrücken. Es werden sogenannte immunsuppressive Medikamente verabreicht.
Trotzdem gibt es Abstoßungsreaktionen, die schon kurz nach der durchgeführten Transplantation beginnen können.
Abstoßungstyp | Dauer, bis Abstoßungsreaktion beginnt | Ursache |
präakute Abstoßung | Minuten bis Stunden nach Transplantation | Auslöser sind Antikörper, die bereits im Körper des Empfängers vorhanden sind ( z.B. gegen AB0- oder HLA-Antigene des Spenderorgans). |
akute Abstoßung | Tage bis Wochen nach Transplantation | Zytotoxische T-Zellen zerstören Spenderorgan. |
chronische Abstoßung | Monate bis Jahre nach Transplantation | CD4-T-Zellen wandern in die Gefäßwände des Spenderorgans. Dadurch kommt es nach und nach (durch Stimulierung der Makrophagen und Endothelzellen) zu lokalen chronischen Entzündungen und zur Verengung der Gefäße. Dies führt langsam zum Absterben des Organs. |
Neben dem großen Nutzen für den erkrankten Empfänger steht die Organtransplantation in jüngster Zeit durch diverse Skandale in der Kritik. So sollen Empfänger nicht nach Schwere ihrer Erkrankung, sondern nach Bevorzugung durch das Klinikpersonal behandelt worden sein. (Siehe Linktipp)
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