Strategien der äußeren Immunabwehr
Schleimhäute:
Immer dann, wenn unser Körper Öffnungen „nach außen“ hat, finden sich Schleimhäute, in der Nase und den Bronchien zum Beispiel. Die zähe Schleimschicht hindert Erreger daran, weiter in den Körper vorzudringen, indem diese wie auch andere Schmutzpartikel an dem Schleim hängen bleiben und dann durch Niesen oder Husten komplett aus dem Körper entfernt werden.
Lysozym:
In unserer Tränenflüssigkeit findet sich dieses „auflösende Enzym“. Große Mengen davon enthält auch das Hühnerei. Lysozym besitzt die Fähigkeit, die Zellwand von Bakterien zu zerstören, und wirkt so als körpereigenes Antibiotikum. Sicherlich haben Sie bei Halsschmerzen schon die eine oder andere Tablette gelutscht, um Ihre Beschwerden beim Schlucken oder Sprechen zu lindern. Diese Präparate enthalten oft Lysozym als wirksamen Bestandteil.
Körpersekrete wie Tränen, Nasenschleim und Schweiß enthalten dieses „Antibiotikum“ Lysozym.
Hilflos ohne bakterielle Helfer?
Die Fähigkeit, Nahrung komplett abzubauen und daraus Energie zu erzeugen, beruht auf den Prozessen des Magen-Darm-Trakts. Doch ganz alleine kommen die menschlichen Zellen nicht mit dieser großen Aufgabe zurecht. An den Wänden des Dickdarms siedelt ein sogenannter kommensaler Keim, ein Keim, der uns hilft und keine Krankheiten verursacht. Dieser Keim ist Escherichia (E.) coli. Dieses Darmbakterium besiedelt die Darmwand, sodass sich kein (für uns pathogener) Erreger einnisten kann.
Nach Antibiotikagaben kann es zur Ausbreitung von z.B. Pilzen kommen, da die Bakterienflora im Darm geschädigt ist und dieser der Besiedlung durch andere Erreger schutzlos ausgesetzt ist.
Milieu in der Vagina:
Es gibt eine Vielzahl „gut gesonnener“ Mikroorganismen, die mit uns gemeinsam leben. So wurde bereits E. coli als Darmbakterium des Menschen vorgestellt. In der Vagina finden sich ebenfalls bakterielle Helfer: Milchsäurebakterien produzieren hier aus Glukose oder Glykogen das saure Laktat (= Milchsäure). Dies senkt den pH-Wert in der Vagina. Viele Krankheitserreger kommen mit diesem niedrigen pH-Wert nicht zurecht und können die Vagina daher nicht besiedeln.
Laktoferrin:
So wie das Küken durch Lysozym im Ei geschützt ist, werden menschliche Babys durch Bestandteile der Muttermilch geschützt. Neben Antikörpern (die finden sich auch in großen Mengen im Hühnerei!) enthält Muttermilch das eisenbindende Protein Laktoferrin. Eisen ist lebensnotwendig für viele Mikroorganismen. Die hohe Konzentration des Eisenbinders verhindert eine Vermehrung von Mikroorganismen, indem er das Eisen „wegfängt“.
Merke
Am besten niemanden reinlassen: Je besser die äußeren Barrieren funktionieren, umso einfacher kann ein Erreger eliminiert werden.
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