abiweb
online lernen

Die perfekte Abiturvorbereitung
in Biologie

Im Kurspaket Biologie erwarten Dich:
  • 123 Lernvideos
  • 515 Lerntexte
  • 1880 interaktive Übungen
  • original Abituraufgaben

Klonierung von Fremd-DNA und Transformation

Methoden der Gen- und Reproduktionstechnik / Klonierung

Eine Klonierung ist die Einführung eines DNA-Fragments (Insert) in einen Vektor (oder Plasmid).

Klonierung einer DNA-Information in einen bakteriellen Vektor.
Schema einer Klonierung. Insert und Vektor müssen Restriktionsverdau, Dephosphorylierung und Ligation erfolgreich überstehen um ein neues Insert-Vektor-Konstrukt zu bilden.

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

DNA-Fragment = Insert

Vektor oder Plasmid: zirkuläre extrachromosomale DNA, in der Regel in Bakterien zu finden, aber auch für Eukaryoten (z. B. Hefen) verfügbar. Der Vektor oder das Plasmid kann im Klonierungsprozess DNA eines anderen Lebewesens aufnehmen. Der Vektor ermöglicht eine Vermehrung des DNA-Fragments innerhalb von Bakterienzellen, die mit diesem Vektor transformiert wurden.

Die Klonierung ist nicht zu verwechseln mit dem „Klonen“, dem Herstellen einer identischen Kopie eines vorhandenen Lebewesens.

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

Vorsicht: Klonierung ≠ Klonen

Voraussetzung für die Durchführung einer Klonierung sind ein Vektor sowie das gewünschte DNA-Fragment, mit dem gearbeitet werden soll.

Wie ist ein Vektor aufgebaut?

Die obige Abbildung zeigt den Vektor als zirkuläres DNA-Molekül. Innerhalb des Vektors befinden sich wichtige Sequenzen, die für die Klonierung eines DNA-Fragments notwendig oder hilfreich sind.

  1. ORI = origin of replication oder Replikationsursprung
  2. Der Replikationsursprung ist notwendig, um den Vektor innerhalb von Bakterienzellen zu vermehren. Die zirkuläre Vektor-DNA wird an einer Stelle (am ORI) geöffnet, hier beginnt die Replikation (bitte vergleichen Sie nochmals die Informationen zum Prozess der Replikation im entsprechenden Lernkapitel)
  3. MCS = multiple cloning site oder Polylinker
  4. Sequenzabfolge im Vektor, die Erkennungsstellen für bestimmt Restriktionsenzyme enthält. Diese Sequenzen kommen nur in der MCS, nicht aber in der übrigen Vektor-Sequenz vor.
  5. Gen für eine oder mehrere Antibiotikaresistenzen
  6. Die genetische Information für eine bestimmte Antibiotikaresistenz ist ein wichtiger Marker im Klonierungsprozess. Nur Bakterienzellen, die Vektor-DNA erhalten haben, können auf Nährmedien mit Antibiotikazusatz wachsen!
  7. Alle momentan im molekularbiologischen Labor verwendeten Vektoren sind aus drei natürlich vorkommenden Vektoren entwickelt worden. Dabei wurde z. B. darauf geachtet, dass diese Vektoren nicht mehr zur Konjugation befähig sind. Vektoren, die im Labor zur Klonierung von Fremd-DNA eingesetzt werden, haben die Fähigkeit, sich eigenständig von Zelle zu Zelle auszutauschen bzw. sich dadurch zu verbreiten, verloren!

Wahl des Vektors

Entscheidet sich nach dem Grund für die Klonierung:

  • Soll DNA-Material vermehrt werden?
  • Soll Protein exprimiert werden?
  • Welche Schnittstellen liegen in der multiple cloning site?
  • Welche Antibiotikaresistenz liegt auf dem Plasmid?
  • Welcher origin of replication (ORI) ist vorhanden?

Vorbereiten des Inserts

Wo kommt das Insert (DNA-Fragment) her?

  • erhalten in der Regel über PCR direkt aus Herkunftsorganismus (Beispiel: Hefegen wird mittels PCR auf genomischer Hefe-DNA vervielfältigt)
  • oder durch Subklonierung aus anderem Vektor-Insert-Konstrukt

Was muss beachtet werden?

  • Eingeführte Restriktionsschnittstellen müssen zu gewähltem Vektor passen.
  • Gewählte Restriktionsenzyme dürfen NICHT im Insert schneiden!
  • Wenn möglich sollten Restriktionsenzyme gewählt werden, die sogenannte klebrige Überhänge („sticky ends“) produzieren.

Verbinden Vektor – Insert

Um das DNA-Fragment (Insert) mit dem Vektor zu verbinden, wird eine Ligation durchgeführt. Hierbei verbindet das Enzym DNA-Ligase die passenden Überhänge, indem sie die 3’-Hydroxylenden mit den 5’-Phosphatenden verestert.

Die DNA-Ligase kennen Sie bereits von der DNA-Replikation. Auch in diesem Prozess verbindet die DNA-Ligase das 3’-Hydroxylenden mit den 5’-Phosphatende durch Erzeugung einer Esterbindung.

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

DNA-Ligase verbindet DNA-Fragmente

#

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Molekularbiologie / Genetik

abiweb - Abitur-Vorbereitung online (abiweb.de)
Diese Themen werden im Kurs behandelt:

[Bitte auf Kapitelüberschriften klicken, um Unterthemen anzuzeigen]

  • DNA als Erbsubstanz
    • Einleitung zu DNA als Erbsubstanz
    • Molekularbiologie als Thema im Abitur
    • Aufbau der DNA
      • Einleitung zu Aufbau der DNA
      • Einzelstränge der DNA
    • Experiment von Griffith (1928)
    • Mutationen
    • DNA- Replikation
      • Einleitung zu DNA- Replikation
      • historisches Experiment: Meselson und Strahl
    • Organisation der DNA
  • Vom Gen zum Protein
    • Einleitung zu Vom Gen zum Protein
    • Transkription
    • Translation
      • Einleitung zu Translation
      • Der genetische Code
      • Die Aufgaben der RNAs (mRNA, tRNA)
    • Proteinbiosynthese in Eukaryoten
    • Genwirkkette
      • Einleitung zu Genwirkkette
      • Genwirkkette am Beispiel Neurospora crassa
      • additive Polygenie
    • Regulation der Genexpression
      • Einleitung zu Regulation der Genexpression
      • Genregulation: molekularen Ebenen
      • Lac-Operon
      • Trp-Operon
      • Genexpression bei Eukaryoten
        • Einleitung zu Genexpression bei Eukaryoten
        • Epigenetik
          • Einleitung zu Epigenetik
          • DNA-Methylierung
        • Riesenchromosome machen Expression sichtbar
          • Einleitung zu Riesenchromosome machen Expression sichtbar
          • Entwicklungsstadien von Drosophila - regulierte Genexpression
  • Methoden der Gen- und Reproduktionstechnik
    • Einleitung zu Methoden der Gen- und Reproduktionstechnik
    • Klonierung
      • Einleitung zu Klonierung
      • Restriktionsenzyme
      • Methode: Gel-Elektrophorese
      • Klonierung von Fremd-DNA und Transformation
      • Transformation
      • cDNA
    • Methode: Polymerase-Ketten-Reaktion
    • Methode: genetischer Fingerabdruck
    • Methode: Gensonde
    • Methode: DNA-Microarray (Biochip)
    • Methode: FISH
    • Bedeutung von Gentechnik in Biologie, Landwirtschaft und Medizin
  • Genetik der Zelle
    • Einleitung zu Genetik der Zelle
    • Zellteilung
      • Einleitung zu Zellteilung
      • Mitose
      • Meiose
      • Zellteilungsstörungen
    • Stammzellen
      • Einleitung zu Stammzellen
      • Gewinnung embryonaler Stammzellen
      • Differenzierung von Stammzellen
      • Differentielle Genaktivität
        • Einleitung zu Differentielle Genaktivität
        • Steuerung der Genexpression in verschiedenen Entwicklungsphasen
        • Dictoyostelium discoideum
        • therapeutisches Klonen
          • Einleitung zu therapeutisches Klonen
          • Reproduktionstechnik - am Beispiel Dolly
        • Genetische Askpekte einer Krebserkrankung
      • Stammzellen - wie weit darf die Forschung gehen?
  • Humangenetik
    • Einleitung zu Humangenetik
    • Gendiagnose
    • Mendel Regeln
      • Einleitung zu Mendel Regeln
      • monohybrider Erbgang
      • dihybrider Erbgang
      • Genkopplung
    • Genetische Beratung - Erbkrankheiten
    • Stammbaumanalysen
      • Einleitung zu Stammbaumanalysen
      • Heterozygotentest
      • Beispiele für Erbgänge und Stammbäume
    • Der Einfluß einer Mutation auf den Phänotyp - Beispiel einer Erbkrankheit
    • Pränataldiagnostik
    • Trisomie 21 - Beispiel einer Chromosomenmutation
    • Turner und Klinefelter - Beispiele für Fehlverteilungen der Gonosomen
    • Blutgruppen und Rhesusfaktoren
  • 70
  • 14
  • 324
  • 70