Bildgebende Verfahren in der Medizin
Als bildgebenden Verfahren in der Medizin, auch als bildgebende Diagnostik bezeichnet, werden alle Untersuchungsmethoden und Verfahren zusammengefasst, die Bilddaten von Organen und Strukturen liefern und für die Feststellung von Veränderungen eingesetzt werden können.
Man unterscheidet hierbei, je nach Einsatz der Geräte und Prinzip der Bilderzeugung, folgende Methoden:
1) sichtbarem Licht (z. B. Endoskopie, optische Tomografie)
2) Röntgenstrahlung (z. B. Röntgenaufnahmen, Computertomografie = CT)
3) Ultraschall (z. B. Sonografie)
4) Radionukliden (z. B. Szintigrafie, Positronen-Emissionstomografie = PET)
5) Kernspinresonanz (z. B. Magnetresonanztomografie = MRT)
6) Infrarotstrahlung (z. B. diagnostische Thermografie)
7) elektrischer Potentiale (z.B. Elektroenzephalografie = EEG, Elektrokardiografie = EKG)
Übliche Methoden zur Untersuchung von Hirnstrukturen, Hirnarealen und Hirnaktivitäten sind PET, CT und EEG.
PET: Positronen-Emissionstomografie
Die PET beruht auf der Verwendung von Radionukliden und wird zur Nuklearmedizin gezählt. Durch die Injektion von radioaktiv markierten Substanzen kann deren Verteilung im lebenden Organismus als Schnittbilder sichtbar gemacht werden. Dadurch können biochemische oder physiologische Funktionen des Körpers abgebildet und beurteilt werden.
Physikalisches Prinzip: Detektion von Gammastrahlung beim Zerfall eines Positronen aussendenden Radionuklids im Rahmen des Beta-Zerfalls
Einsatzgebiete: z.B. Darstellung der Durchblutung mittels markierter Wassermoleküle, Krebsdiagnostik, Amyloid-Diagnostik bei Alzheimer-Patienten
CT: Computertomografie
Mittlerweile eine verbreitete Methode in der Radiologie, neben der normalen Röntgenaufnahme. Es werden eindimensionale Schnittbilder des durchleuchteten Objekts erzeugt und anschließend am Computer zu einem dreidimensionalen Bild zusammengefügt. Material höherer Absorption (z.B. Knochen) wird hell dargestellt, Material mit geringerer Absorption (z.B. Luft, Gas) wird dunkel abgebildet.
EEG: Elektroenzephalogramm
Neuronen kommunizieren durch Nervenimpulse miteinander. Nervenimpulse sind Potentialänderungen, kleine Wechselströmchen. Diese Strömchen können mithilfe von an der Kopfhaut angebrachten Elektroden registriert und zur diagnostischen Verwendung dargestellt werden. Abweichungen von normalen Aktivitäten geben z.B. Hinweise auf Fehlfunktionen. Diese Methode wird breit gefächert von der Psychologie bis hin zur Onkologie eingesetzt.
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