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Saprobienindex

aquatische Ökosysteme / Fließgewässer / Selbstreinigung / Gewässergüte

Probenahme

  1. Festlegen der Probenentnahmestelle
    Die Stelle sollte gut erreichbar sein und möglichst eine Bodenbeschaffenheit zeigen, die das Aussieben von Steinen und Pflanzen zulässt.
    Bitte beachten Sie Abwassereinflüsse. Hier bitte in ca. 50 m Abstand vor und nach der Abwassereinleitung messen. Bei Fließgewässern auch nochmals eine Entnahmestelle in 1 Kilometer Entfernung von der Einleitungsstelle festlegen.
  2. Erfassen der Organismen
    Mit einem Sieb werden an 3–5 verschiedenen Stellen (beim Fließgewässer möglichst gesamte Breite abdecken) Proben entnommen und durchgesiebt. Dies wird fünfmal wiederholt. Die Lebewesen (Durchlauf) werden in Plastikschalen bzw. in mit Wasser gefüllten Gläsern gesammelt.
    Zusätzlich werden 10 große Steine untersucht: Alle Lebewesen werden mit einem Pinsel oder einer Pinzette abgenommen und ebenfalls in den Probenbehältern gelagert. Sollten keine Steine zur Verfügung stehen, werden die Siebproben statt fünfmal doppelt so oft wiederholt.

Auswertung

  1. Bestimmen der Lebewesen
    Mithilfe ausgegebener Literatur werden nun die gesammelten Lebewesen ihrer Art zugeordnet und die Anzahl festgehalten. Die Organismen sind bitte nach der Bestimmung in das Gewässer zurückzubringen!
  2. Zusatzbeobachtungen ins Protokoll aufnehmen
    Alle Auffälligkeiten müssen ins Protokoll aufgenommen werden. Hat es geregnet? Ist der Fluss begradigt? Ist Landwirtschaft in der Nähe?
    Auch Pflanzen am Ufer oder auf den Wiesen in Gewässernähe können in Betracht gezogen werden: Auch hier gibt es Zeigerpflanzen für die jeweilige Wassergüte.

Berechnung

Nun liegt ein großer Protokollbogen vor, auf dem notiert ist, welche Organismen in welcher Anzahl in dem geprüften Gewässer vorkommen. Die Literatur hält zwei verschiedene Berechnungsarten zur Ermittlung des Saprobienindex bereit:

  1. nach Baur (vereinfachte Berechnung)
  2. nach Zelinka und Mervan

Berechnung nach Baur

Jeder gefundene Organismus muss in der Literatur einem bestimmten Saprobienwert zugeordnet werden. Dieser Wert spiegelt die natürliche Umgebung des Zeigerorganismus wider (Beispiel: 1 für sehr sauberes Gewässer). Gleichzeitig wurde im Protokoll die Häufigkeit dieser Art notiert. Die Anzahl der Individuen und der Saprobienwert werden multipliziert.

Beispiel einer Tabelle: Bitte beachten Sie, dass normalerweise weit mehr als drei Zeigerorganismen in den Literaturlisten zu finden sind!

Indikatororganismus

Anzahl

Saprobienwert

Produkt

Köcherfliegenlarve mit Köcher

3

x 1,5

4,5

Köcherfliegenlarve ohne Köcher mit

3 Rückenschildern

2

x 2

4

Runde Eintagsfliegenlarve

0

x 2,5

0

Summe

5

 

8,5

Wie der Tabelle zu entnehmen ist, wird jedem Organismus das Produkt aus seiner Anzahl und dem Saprobienwert zugeordnet.

ProduktOrganismus = Individuenanzahl x Saprobienwert.

Alle errechneten Produkte der Zeigerorganismen werden aufsummiert! Gleichfalls wird die Gesamtanzahl aller Organismen ermittelt.

Zum Berechnen des Indexes gibt Baur folgende Formel an:

Saprobienindex = ∑ Produkte Zeigerorganismen/ Summe der Anzahl

Auf diese Art werden Werte zwischen 1 und 4 ermittelt, wobei

  • Saprobienindex 1–1,5 = Gewässergüte I (unbelastet, sehr gering belastet)
  • Saprobienindex 1,5–2,3 = Gewässergüte II (mäßig belastet)
  • Saprobienindex 2,3–2,7 = Gewässergüte III (kritisch belastet)
  • Saprobienindex 2,7–3,2 = Gewässergüte IV (stark verschmutzt)
  • Saprobienindex 3,2–4 = Gewässergüte V (übermäßig verschmutzt)

Berechnung nach Zelinka und Mervan

Zelinka und Mervan nehmen einen Häufigkeitswert zur Hilfe (anstatt der Individuenanzahl). So wird die Individuenanzahl jedes Organismus einem bestimmten Häufigkeitswert zugeordnet (wobei die Werte vorgegeben sind).

  • Häufigkeitswert 1 = durchschnittlich 1 -2 Tiere pro Probe
  • Häufigkeitswert 2 = durchschnittlich 3 -10 Tiere pro Probe
  • Häufigkeitswert 3 = durchschnittlich 11 -30 Tiere pro Probe
  • Häufigkeitswert 4 = durchschnittlich 31–60 Tiere pro Probe
  • Häufigkeitswert 5 = durchschnittlich 61–100 Tiere pro Probe
  • Häufigkeitswert 6 = durchschnittlich 101–150 Tiere pro Probe

Nun wird Häufigkeitswert (h) mit Saprobienwert (s) zum ProduktOrganismus multipliziert.

Jedem Organismus wird ein sogenanntes Indikationsgewicht (g) zugeordnet. Dies beschreibt, mit welcher Präferenz ein Organismus in einer bestimmten Güteklasse vertreten ist: je höher der Wert, desto deutlicher in nur einer Güteklasse vertreten.

Der Saprobienindex errechnet sich nach Zelinka und Mervan wie folgt:

Saprobienindex = ∑ ProduktOrganismus x g / ∑Häufigkeitswert x g

Methode

Hier klicken zum Ausklappen

Welche der Berechnungsformeln Sie verwenden müssen, ist in der Regel in der Aufgabe vorgegeben. Meist ist auch die Formel direkt angegeben. Ihre Arbeit besteht darin, die Organismen in die Listen einzutragen und die Werte korrekt zu multiplizieren bzw. aufzusummieren.

Die Methoden bzw. Rechenwege nach Baur oder Zelinka und Mervan ergeben relative gleiche Indices für die Gewässergüte.

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Ökologie

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

[Bitte auf Kapitelüberschriften klicken, um Unterthemen anzuzeigen]

  • Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur
    • Einleitung zu Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur
    • Ökologie als Thema im Abitur
    • Umweltfaktoren
    • Physiologische und ökologische Potenz
    • Zeigerorganismen
    • Einfluss abiotischer Faktoren
      • Einleitung zu Einfluss abiotischer Faktoren
      • Einfluss der Temperatur auf Lebensvorgänge
        • Einleitung zu Einfluss der Temperatur auf Lebensvorgänge
        • Regelkreise (generell)
        • Regelkreis zur Thermoregulation
      • Einfluss der Temperatur auf Pflanzen
      • Einfluss von Wasser- und Ionenverfügbarkeit auf Pflanzen
        • Einleitung zu Einfluss von Wasser- und Ionenverfügbarkeit auf Pflanzen
        • Wasser- und Stofftransport in der Pflanze
        • Osmoregulation: Meerestiere-Süßwassertiere-Landtiere
      • Extrembereiche des Lebens
      • Fotosynthese
    • Einfluss biotischer Umweltfaktoren
      • Einleitung zu Einfluss biotischer Umweltfaktoren
      • Konkurrenzausschlußprinzip
    • Zusammenfassung: Was ist Ökologie?
  • Überlebensstrategien
    • Einleitung zu Überlebensstrategien
    • Parasitismus
      • Einleitung zu Parasitismus
      • Malaria - ein Beispiel für Parasitismus
    • Symbiose
    • Zusammenfassung: Überlebensstrategien
  • Populationsökologie- und wachstum
    • Einleitung zu Populationsökologie- und wachstum
    • Regulation des Populationswachstums
      • Einleitung zu Regulation des Populationswachstums
      • Dichteabhängige und dichteunabhängige Regulation des Populationswachstums
    • Räuber und Beute (Lotka-Volterra)
    • Zusammenfassung: Populationsökologie
  • Ökosysteme
    • Einleitung zu Ökosysteme
    • Spieler im Ökosystem
    • Räumliche und zeitliche Struktur des Ökosystems
    • Mosaik-Zyklus-Theorie
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      • Schadstoffanreicherung - Umkehrung der Nahrungskette
    • Stoffkreisläufe
      • Einleitung zu Stoffkreisläufe
      • Einfluss abiotischer und biotischer Faktroren auf den Stickstoffkreislauf
  • aquatische Ökosysteme
    • Einleitung zu aquatische Ökosysteme
    • stehendes Gewässer - See
      • Einleitung zu stehendes Gewässer - See
      • See im Wechsel der Jahreszeiten
      • Stoffkreislauf im See
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        • Einleitung zu Selbstreinigung
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