Zeigerorganismen
Die physiologischen Ansprüche einer Art können Rückschlüsse auf die Boden- oder Wasserqualität des umgebenden Lebensraums geben.
So werden als Indikator- oder Zeigerorganismus Arten bezeichnet, deren Vorkommen (Häufigkeit) Rückschlüsse auf Boden- und Wasserqualität ermöglicht. Dies wird z.B. auch beim Saprobienindex ausgenutzt, einer Möglichkeit, die Gewässergüte anhand von im Untersuchungsgebiet vorhandenen Lebewesen zu beurteilen.
So kann z.B. auf fäkale Verunreinigungen getestet werden, indem die Menge bzw. das Vorhandensein von Colibakterien in Wasserproben ermittelt wird. Dies wird besonders in den Sommermonaten in Badeseen vorgenommen.

Im Laufe eines Badesommers wird die Konzentration von E. coli und Enterokokken in stehenden Gewässern permanent überprüft.
Auch Salzgehalt, Stickstoffgehalt, Kalkzustand und z.B. Säurewert sowie die klimatischen (Wärme- und Wasserhaushalt) Umweltfaktoren können durch das Vorhandensein von Zeigerorganismen bestimmt werden.
Beispiel für Indikatororganismus: salzliebende Pflanzen in Göttingen
Göttingen, die Universitätsstadt in Südniedersachsen, ist ein Beispiel für das Potential solcher Zeigerpflanzen die Qualität und Beschaffenheit des Lebensraums abzulesen zu können.
So wurden um 1850 im (heutigen Stadtteil) Grone von Philipp Rohns für Salzböden charakteristische Pflanzen entdeckt.
Dies führte zur Behauptung, dass eine Salzquelle unter diesem Stück Land verlaufen muss. Mitte 1850 begann die Errichtung einer Saline und tatsächlich: In mehr als 460 Metern Tiefe befindet sich eine Steinsalzschicht, darunter gar eine Solequelle mit ca. 27 % Salzanteil. Das Salz wird bis heute durch Pfannensieden aus der warmen Sole gewonnen.
Merke
Physiologische Ansprüche einer Art können als Indikator oder Zeiger für die Umweltbedingungen eingesetzt werden.
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