Standortbeurteilungen (Zeigerwerte)
Um Standortbeurteilungen durchzuführen ist es sinnvoll Anhaltspunkte im Sinne einer Interpretationshilfe zu besitzen. Dies können die Zeigerwerte nach Landolt oder Ellenberg sein.
Zeigerwerte nach Ellenberg
Die Standorte einzelner Pflanzenarten werden durch die Standortfaktoren
- Licht (L),
- Feuchtigkeit (F),
- Bodenreaktion (R) und
- Stickstoffversorgung (N) in einer 9 bis 10 teiligen Skala bewertet.
Im Verlauf der Untersuchung werden die Zeigerwerte (nach Ellenberg) erfasst und im Protokoll notiert. Die Anzahl der bewerteten Arten wird zusammengerechnet und durch die Zahl aller Arten geteilt (= mittlerer Zeigerwert).
Die Bewertung der Standortverhältnisse sollte durch ökologische Messungen ergänzt werden. Dies umfasst die pH-Wert und Mineralsalzbestimmung, sowie die Messung der Temperatur und Beurteilung der Bodenfeuchtigkeit.
Zeigerpflanzen
Pflanzenarten, die ganz bestimmte Bodeneigenschaften anzeigen sind etwas Besonderes. Die meisten Pflanzen wachsen auf verschiedensten Böden und so können Sie aus dem Auffinden dieser "Nicht-Zeiger" keine Rückschlüsse auf die Bodenbeschaffenheit ziehen. Mit den Zeigerpflanzen und deren Erkennen funktioniert dies ganz gut.
Einschränkungen im Umgang mit Zeigerwerten
Das System der Zeigerwerte bzw. Zeigerpflanzen ist nicht statisch. Wir finden in der Natur einen bestimmten Pflanzentyp evtl. in einem Lebensraum mit extrem viel Konkurrenz, zum anderen an einem Standort ohne Konkurrenten. Nicht immer kann sicher Rückschluß auf die Bodenbeschaffenheit gezogen werden, da sich Pflanzen - mit oder ohne Konkurrenten - durchaus anders im Wachstum verhalten können.
Weitere interessante Inhalte zum Thema
-
Messwerte zur Bestimmung der Wassergüte
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Messwerte zur Bestimmung der Wassergüte (aquatische Ökosysteme) aus unserem Online-Kurs Ökologie interessant.