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Konkurrenzausschlußprinzip

Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur / Einfluss biotischer Umweltfaktoren

Daraus ergibt sich das Konkurrenzausschluss-Prinzip:

Zwei Arten, die aufgrund enger Verwandtschaft um dieselbe Ressource konkurrieren, können nicht dauerhaft nebeneinander bestehen. Diejenige Art, die die Ressourcen effizienter nutzt, kann sich schneller reproduzieren. Der Reproduktionsvorteil einer Art verdrängt die zweite Art, es kommt zur lokalen Auslöschung dieser zweiten Art.

Beispiel

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Beispiel: Paramecium caudatum und Paramecium aurelia zeigen solch eine Verdrängung im Laborexperiment.
Beide haben identische Ansprüche an ihre Umgebung (= gleiche ökologische Nische). Paramecium caudatum reproduziert etwas langsamer als P. aurelia und ist somit die verdrängte Art!

Daraus entwickelt sich der Begriff der ökologischen Nische:

Der Begriff ökologische Nische umfasst die Nutzung aller biotischen und abiotischen Ressourcen eines Lebensraums durch Organismen einer Art.

So kann z.B. ein Baum (Obstbaum, Kulturlandschaft) der Lebensraum vieler unterschiedlicher Organismen sein. Dieser Baum bietet eine Vielzahl ökologischer Nischen: z.B. Nisträume für Gartenrotschwanz, Specht, Girlitz und Buchfink, Lebensraum für Insekten in der Rinde bzw. im Blattwerk sowie für Schmetterlingsraupen und Hornissen.

Beispiel

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Ökosystem See: Auch hier finden sich viele unterschiedliche ökologische Nischen für Lebewesen. Tauchenten, Höckerschwäne, Gründelenten sowie langbeinige und kurzbeinige Limikolen leben alle im Uferbereich eines Sees. Sie alle nutzen die Wasseroberfläche zur Aufnahme von Nahrung, haben aber ihre eigene ökologische Nische gefunden. So gründelt der Schwan in 70 bis 90 cm Tiefe nach Wasserpflanzen und Kleintieren, während die Stockente (Gründelente) den Boden bis zu einer Tiefe von ca. 50 cm absucht.

Abbildung 7. Schwäne auf der Leine bei Göttingen. Schwäne teilen sich das Ökosystem See bzw. Fließgewässer mit Enten und Limikolen. Sie nutzen dabei unterschiedliche ökologische Nischen.
Schwäne auf der Leine bei Göttingen. Schwäne teilen sich das Ökosystem See bzw. Fließgewässer mit Enten und Limikolen. Sie nutzen dabei unterschiedliche ökologische Nischen.

Die ökologische Nische grenzt sich vom Habitat ab. Als Habitat einer Art wird der für diese Art charakteristische Wohn- bzw. Standort bezeichnet. Ein Habitat kann verschiedene Standorte umfassen, sodass z.B. alle Standorte, die Zugvögel oder Fische (Beispiel Lachs) im Laufe eines Jahres besuchen, ihr Habitat darstellen.

Merke

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Habitat = „Adresse“ des Organismus = Standort
Nische = „Beruf" des Organismus – Was wird an diesem Standort an abiotischen/biotischen Faktoren genutzt?

Biotische Umweltfaktoren hängen immer auch mit dem Vorhandensein anderer Lebewesen zusammen, ob innerhalb einer Art oder zwischen verschiedenen Arten, ist zweitrangig.

Den besonders abiturrelevanten Themen Räuber-Beute und Symbiosen ist ein spezielles Kapitel gewidmet. Zunächst folgt jedoch ein allgemeiner Blick auf das Wachstum einer Population.

Die interaktionen zwischen oder innerhalb Populationen können also in zwei Kategorien eingeteil werden:

1. Konkurrenz

Die für das Leben wichtigen Faktoren (z.B. Nahrung, Nistplätze) stehen nur begrenzt zur Verfügung. Es entsteht ein Wettbewerb um diesen Faktor oder diese Ressource. Das führt zur Konkurrenz. Diese kann innerhalb einer Art oder auch zwischen verschiedenen Arten auftreten.

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappenzwischenartliche Konkurrenz: Pantoffeltierchen Paramecium aurelia und Paramecium caudatum nutzen identische Nahrungsressourcen

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappeninnerartliche Konkurrenz: Kampf um Paarungspartne Besonders "starkes" Männchen wird bevorzugt, besonderer Balztanz wird bevorzugt, Wettkampf um Nistplätze etc.

2. Koexistenz

Unter Koexistenz versteht man ein friedliches, aber unabhängiges Zusammenleben zweier Populationen.

Beispiel

Hier klicken zum AusklappenKrähenscharbe und Kormoran: Beide Wasservögel brüten an der nordeuropäischen Küste. Sie koexistieren, da sie in der Wahl ihrer Beute eine direkte Konkurrenz vermeiden. Während der Kormoran sich hauptsächlich Garnelen und Plattfische als Nahrung bevorzugt, ernährt sich die Krähenscharbe vorzugsweise von Heringen und Sandaalen.

Beispiel

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Paramecium aurelia und Paramecium bursaria: auch hier liegt eine Koexistenz vor. Beide Arten haben sich ebenfalls auf spezielle Nahrung fokusiert. P. bursaria ernährt sich von Bakterien, die auf den Boden absinken, während P. aurelia auf der Oberfläche schwimmende Bakterien frisst.

Wie Sie wahrscheinlich bemerkt haben beziehen sich biotische Umweltfaktoren meist auf die Wechselwirkung zwischen Populationen. Die Untersuchungen dieser Beziehung wird im späteren Kapitel "Populationsökologie" nocheinmal detailliert dargestellt.

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Ökologie

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

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  • Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur
    • Einleitung zu Was ist Ökologie? Grundlegende Regeln im Haushaltsspiel der Natur
    • Ökologie als Thema im Abitur
    • Umweltfaktoren
    • Physiologische und ökologische Potenz
    • Zeigerorganismen
    • Einfluss abiotischer Faktoren
      • Einleitung zu Einfluss abiotischer Faktoren
      • Einfluss der Temperatur auf Lebensvorgänge
        • Einleitung zu Einfluss der Temperatur auf Lebensvorgänge
        • Regelkreise (generell)
        • Regelkreis zur Thermoregulation
      • Einfluss der Temperatur auf Pflanzen
      • Einfluss von Wasser- und Ionenverfügbarkeit auf Pflanzen
        • Einleitung zu Einfluss von Wasser- und Ionenverfügbarkeit auf Pflanzen
        • Wasser- und Stofftransport in der Pflanze
        • Osmoregulation: Meerestiere-Süßwassertiere-Landtiere
      • Extrembereiche des Lebens
      • Fotosynthese
    • Einfluss biotischer Umweltfaktoren
      • Einleitung zu Einfluss biotischer Umweltfaktoren
      • Konkurrenzausschlußprinzip
    • Zusammenfassung: Was ist Ökologie?
  • Überlebensstrategien
    • Einleitung zu Überlebensstrategien
    • Parasitismus
      • Einleitung zu Parasitismus
      • Malaria - ein Beispiel für Parasitismus
    • Symbiose
    • Zusammenfassung: Überlebensstrategien
  • Populationsökologie- und wachstum
    • Einleitung zu Populationsökologie- und wachstum
    • Regulation des Populationswachstums
      • Einleitung zu Regulation des Populationswachstums
      • Dichteabhängige und dichteunabhängige Regulation des Populationswachstums
    • Räuber und Beute (Lotka-Volterra)
    • Zusammenfassung: Populationsökologie
  • Ökosysteme
    • Einleitung zu Ökosysteme
    • Spieler im Ökosystem
    • Räumliche und zeitliche Struktur des Ökosystems
    • Mosaik-Zyklus-Theorie
    • Sukzession
    • Energiefluss und Trophieebenen
      • Einleitung zu Energiefluss und Trophieebenen
      • Schadstoffanreicherung - Umkehrung der Nahrungskette
    • Stoffkreisläufe
      • Einleitung zu Stoffkreisläufe
      • Einfluss abiotischer und biotischer Faktroren auf den Stickstoffkreislauf
  • aquatische Ökosysteme
    • Einleitung zu aquatische Ökosysteme
    • stehendes Gewässer - See
      • Einleitung zu stehendes Gewässer - See
      • See im Wechsel der Jahreszeiten
      • Stoffkreislauf im See
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      • Einleitung zu Fließgewässer
      • Selbstreinigung
        • Einleitung zu Selbstreinigung
        • Gewässergüte
          • Einleitung zu Gewässergüte
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          • Saprobienindex
          • Phosphatfalle und Überdüngung
        • Gewässergüteklassen
      • Beispiele zur Renaturierung von Fließgewässern
  • terrestrisches Ökosystem
    • Einleitung zu terrestrisches Ökosystem
    • Aufbau des Waldes
    • Aufbau des Waldbodens
    • Vegetationsaufnahmen
      • Einleitung zu Vegetationsaufnahmen
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