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Ablauf der Enzymreaktion

Prozesse zur ATP-Gewinnung / Enzymatik - Grundlage: Proteinwissen generell

Basiskonzept: Struktur & Funktion

Eine Enzymreaktion wird nach folgendem Schema beschrieben:

E + S    ->   [ES]    ->      E + P                        

E = Enzym, S = Substrat, P = Produkt

Enzym und Substrat binden aneinander. Dabei wird ein Komplex aus Enzym und Substrat gebildet (Enzym-Substrat-Komplex [ES]).

Der für das Enzym spezifische Reaktionsmechanismus läuft ab und das zum Produkt umgewandelte Molekül wird freigesetzt. Das Enzym kann direkt für die nächste Reaktion eingesetzt werden.

Das Enzym beschleunigen die Hin- und Rückreaktion in gleichem Maße und ändert somit nichts am Gleichgewicht einer Reaktion.

Die Abbildung deutet den induced fit zwischen Enzym und Substrat(en) an. Enzym und Substrat bewegen sich aufeinander zu, sodass es zu einer optimalen Einpassung des Substrats in das Enzym kommt
Die Abbildung deutet den induced fit zwischen Enzym und Substrat(en) an. Enzym und Substrat bewegen sich aufeinander zu, sodass es zu einer optimalen Einpassung des Substrats in das Enzym kommt

In Worte gefasst, kann man sich die Enzymreaktion folgendermaßen vorstellen: Ein Enzym bindet ein für diesen Biokatalysator spezifisches Substrat (S + E). Es bildet sich ein Komplex, der als Enzym-Substrat-Komplex ([ES]) bezeichnet wird.

  • Enzym und Substrat sind spezifisch zueinander. In der Regel passt nur ein bestimmtes Substrat in das Enzym. Dies wird als Schlüssel-Schloss-Prinzip bezeichnet.
  • Das im Enzym (aktives Zentrum) gebundene Substrat wird durch die Interaktion mit den katalytisch aktiven Aminosäureresten im aktiven Zentrum umgewandelt. Das entstehende Produkt wird schnell aus dem Enzym freigesetzt (E+P).
  • Das Enzym kann direkt für die nächste Reaktion eingesetzt werden. Es verlässt die Reaktion unverändert!
  • Gezeigt ist eine modellhafte Darstellung der Hexokinase-Reaktion. Hier wird aus ATP und Glukose Glukose-6-Phosphat gebildet. Hexokinase ist sehr flexibel, wie „Packman" öffnet und schließt das aktive Zentrum, um sich den Substraten anzupassen. Dieser Vorgang heißt induced fit.                     

Merke

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Enzym +Substrat          ⇌       Enzym-Substrat-Komplex   ⇌               Enzym + Produkt

Vertiefung

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wichtige Begriffe der Enzymreaktionen

(1) reversibel = umkehrbar

(2) irreversibel = nicht umkehrbar

(3) kompetitiv = im Wettkampf stehend

(4) nicht kompetitiv = kein Wettstreit

(5) Substrat = Stoff, der durch das Enzym umgesetzt wird

Beispiel

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Katalasereaktion – Beispiel einer Enzymreaktion

Katalase wandelt Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoff um. Das Enzym entgiftet auf diesem Weg im Körper oder in der Pflanze (Fotorespiration) entstehende Peroxide.

2 H2O2 ⇌ H2O + O2

Katalase ist eines der effizientesten Enzyme, die man bisher charakterisiert hat. Sie hat eine sehr hohe Wechselzahl und kann ca. 10.000.000 Substratmoleküle pro Sekunde umsetzen!

Die Katalasereaktion teilt sich in zwei Schritte:

1.  H2O2 + Katalase (reduziert)  ->   H2O + Katalase (oxidiert)

 

2.  H2O+ Katalase (oxidiert)  ->   H2O + O2 + Katalase (reduziert)

 

sodass sich daraus die Gesamtreaktion ergibt:

2 H2O2 -> H2O + O2

Experimentell kann die Reaktion der Katalase gut mit Hefezellen (Weizenbier!) oder Kartoffeln nachgewiesen werden.

Hefezellen, die zuvor auf einen Objektträger aufgebracht wurden, werden mit 3 %igem Wasserstoffperoxid betropft: Es kommt zu einer Blasenbildung (Sprudeln). 

Kartoffeltest: Wird auf eine frisch aufgeschnittene Kartoffel etwas Wasserstoffperoxid (3 %) getropft, so bildet sich sofort ein Schaum auf der Kartoffel. Gleiches funktioniert mit einem Stück Leber. Leber und Kartoffel besitzen das Enzym Katalase, welches Wasserstoffperoxid entgiftet. Als Kontrollreaktion kann man Leber oder Kartoffel kochen und dann nochmals mit Wasserstoffperoxid versetzten. Hier erfolgt keine Schaumbildung! Warum ist das so??

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Stoffwechsel

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

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  • Grundlagen des Stoffwechsels
    • Einleitung zu Grundlagen des Stoffwechsels
    • Grundlagen des Stoffwechsels (Allgemein)
    • Energieumwandlung
      • Einleitung zu Energieumwandlung
      • Wege der Energieumwandlung - Basiswissen Chemie
        • Einleitung zu Wege der Energieumwandlung - Basiswissen Chemie
        • Wasser - das Lebenselexier
        • Kohlenwasserstoffe und funktionelle Gruppen
          • Einleitung zu Kohlenwasserstoffe und funktionelle Gruppen
          • Charakteristischen Reaktionen
      • Zellen und Organellen des Stoffwechsels
    • Fließgleichgewicht und Regulation des Stoffwechsels
    • Stoffwechselregulation
  • Prozesse zur ATP-Gewinnung
    • Einleitung zu Prozesse zur ATP-Gewinnung
    • Enzymatik - Grundlage: Proteinwissen generell
      • Einleitung zu Enzymatik - Grundlage: Proteinwissen generell
      • Aufbau von Proteinen
      • Eigenschaften der Enzyme
        • Einleitung zu Eigenschaften der Enzyme
        • Schlüssel-Schloss-Prinzip
      • Ablauf der Enzymreaktion
      • Möglichkeiten der Enzymbeeinflussung
        • Einleitung zu Möglichkeiten der Enzymbeeinflussung
        • Biokatalysatoren: Einfluss von Temperatur, pH, Salzkonzentration
        • kompetetive Hemmung
        • nicht kompetitive Hemmung
        • allosterische Wechselwirkung
          • Einleitung zu allosterische Wechselwirkung
          • Schwermetalle und Enzymaktivität
      • Einfluss von Hitze auf Enzyme - Ein Experiment
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        • Beispiele für Enzymreaktionen - Katalase
      • Enzyme im Alltag
  • Fotosynthese
    • Einleitung zu Fotosynthese
    • Ort der Fotosynthese
      • Einleitung zu Ort der Fotosynthese
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    • Primärreaktion der Fotosynthese
      • Einleitung zu Primärreaktion der Fotosynthese
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      • Primärvorgänge der Fotosynthese
        • Einleitung zu Primärvorgänge der Fotosynthese
        • Wasserspaltung durch Licht
        • Elektronentransport und Fotophosphorylierung
      • Zyklische Fotophosphorylierung
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        • Einleitung zu Chemiosmose
        • Redoxchemie
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      • Lichtreaktion auf einen Blick
        • Einleitung zu Lichtreaktion auf einen Blick
        • Lichtreaktion: Weiterverwendung der Endprodukte
    • Sekundärvorgänge der Fotosynthese
      • Einleitung zu Sekundärvorgänge der Fotosynthese
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      • Autoradiagraphie bringt Licht in die Dunkelreaktion
      • Katalyse: Enzymreaktion am Beispiel der Dunkelreaktion
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    • Aufklärung der Fotosynthese
    • Fotosynthese und Ökologie
      • Einleitung zu Fotosynthese und Ökologie
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    • Einleitung zu Stoffwechsel vielzelliger Tiere - Wo kommt die Glukose her?
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    • Gesamtsumme des Glukoseabbaus über die Vorgänge der Zellatmung
    • Zellatmung: Abhängigkeit von inneren und äußeren Faktoren
      • Einleitung zu Zellatmung: Abhängigkeit von inneren und äußeren Faktoren
      • Energiebilanz und Regulation der Atmung
      • Regulation des Stoffwechsels
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    • Pyruvat als Scheitelpunkt: mit oder ohne Sauerstoff?
      • Einleitung zu Pyruvat als Scheitelpunkt: mit oder ohne Sauerstoff?
      • Milchsäuregärung
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    • Zusammenfassung: Zellatmung
      • Einleitung zu Zusammenfassung: Zellatmung
      • Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei diesen ATP-produzuierenden Prozessen
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