Gesundheit und Nahrung
Die tägliche Ernährung des Körpers liefert die für alle Stoffwechselvorgänge, Aktivitäten oder z.B. Nervenleistungen benötigte Energie. Die Nahrungsaufnahme erfolgt über das komplette Verdauungssystem, bevor einzelne Bestandteile wie Eiweiße, Fette oder Kohlenhydrate in den Körperzellen in Energie (ATP) umgewandelt werden.
Doch es scheint einen Zusammenhang zwischen der Qualität der Nährstoffe und der langfristigen Effizient der Energiegewinnung zu geben. Der Spruch „Man ist, was man isst“ ist bekannt und scheint mehr zu sein als nur ein so dahingesagter Satz.
Merke
Man ist, was man isst.
Was ist gesundes Essen?
Eine simple Methode zu entscheiden, ob ein Lebensmittel „gesund“ ist, ist die Frage: „Gibt es dieses Lebensmittel in der vorliegenden Art ohne das Zutun der Lebensmittelindustrie?“ Wenn ja, ist es eigentlich immer ein gesundes Lebensmittel, wenn nein, kann der (überhöhte) Genuss Folgen für die Gesundheit haben. „You are what you eat“ scheint vor allem in den wohlgenährten und hoch entwickelten Ländern Zentraleuropas und den USA zum Problem zu werden. Wenig Bewegung, Fastfood und Softgetränke – allesamt Lebensmittel mit viel Zucker und Fett oder „Low-Fat-Produkte“, die ihre Geschmacksneutralität durch die Zugabe von Zucker oder Salz überspielen. Das sind eigentlich keine Lebensmittel, sondern Krankheitsmittel! Allein die Fleischmenge ist von 44 Millionen Tonnen weltweit im Jahr 1950 auf 267 Millionen Tonnen im Jahr 2005 angestiegen!
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Zuckererkrankungen sind in diesen „gut genährten“ Regionen an der Tagesordnung. Übergewicht in hohem Maße und in jungen Jahren ist ebenso ein deutlich sichtbarer Nebeneffekt unserer momentanen Ernährungsstrategie. So ist nicht der Mangel an Nahrung, sondern die mangelhafte, kalorienreiche Ernährung ein Problem für unsere Gesundheit.
Ebenso nehmen nahrungsbasierte Allergien zu. Zöliakie, also die Unverträglichkeit von Gluten, oder die allergische Reaktion auf Laktose oder Kuhmilch-Eiweiß sind fast schon normal.
Die Frage stellt sich, warum immer mehr Menschen allergisch auf die eigentlich gesunden Lebensmittel reagieren.
Sind es die industriellen Produktionsbedingungen, unter denen Fleisch, Eier, Getreide, Obst und Gemüse erzeugt werden? Ist es das „Zuviel“ an allem, was gut ist und vor noch 50 Jahren das Besondere darstellte? Der Sonntagsbraten oder der tägliche Fleischkonsum? Die Hochzeitsnudeln oder die tägliche Kohlenhydrat-Ladung Spaghetti? Ist es das ubiquitäre Milch(eiweiß) in allen Lebensmitteln, ob Wurst, Hering in Tomatensauce oder im Gebäck? Sind es die Unmengen Zucker, die sich als High-Fructose-Corn-Sirup oder Fruktosesirup oder Glukose oder Traubenzucker in Ketchup, Marmelade und allen möglichen Bestandteilen unserer täglichen Mahlzeiten verstecken?
Dies ist ein Thema, das sich in den kommenden Jahren nicht aus dem Gesundheitsbereich wegdenken lässt.
Ganz aktuell lässt sich weltweit ein Trend hin zu ausgewogener vegetarischer oder veganer Ernährung feststellen. Die Gesundheit profitiert davon in jedem Fall, auch die Ökologie! Eine Ernährung ohne tierische Eiweiße (vegan) ist möglich, ohne davon jemals Mangelerscheinungen davonzutragen. Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Sojabohnen usw. sorgen für eine ausgewogene Nährstoffzufuhr. Gleichzeitig sparen wir unendlich große Anbauflächen, um die Landwirtschaft für die „Fleischproduktion“ aufrechtzuerhalten ... Das tut nicht nur der Welternährung, sondern auch dem Ökosystem Erde gut.
Verknüpfung zwischen Stoffwechselphysiologie und Ökologie!
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