abiweb
online lernen

Die perfekte Abiturvorbereitung

Analyse und Interpretation von Figuren epischer Texte

Textanalyse und Interpretation / Epik

Bei der Analyse und Interpretation von epischen Texten sind die auftretenden Figuren ein wesentlicher Bestandteil der Betrachtungen. Gerade wenn du dich mit der Erzählerperspektive und der damit verbundenen Darstellung befasst, musst du die Figuren gründlich analysieren. Daher ist es für dich wichtig zu wissen, welche Punkte du bei deiner Textarbeit beachten musst. Im Folgenden erhälst du einen Überblick mit den wichtigsten Begriffen und Analysepunkten:

Figurenrede

Ein Merkmal, das die literarische Gattung der Epik besonders auszeichnet, ist der Erzähler. Dieser gehört zum Konstrukt der Geschichte und ist vom Autor frei erfunden. Er vermittelt die Geschichte.

Hinweis

Hier klicken zum Ausklappen

Der Autor ist derjenige, der die Geschichte schreibt. Er erfindet einen Erzähler, der die Geschichte erzählt und vermittelt. Daher darf Autor und Erzähler nicht verwechselt werden. Zum Beispiel kann ein männlicher Autor die Geschichte aus der Sicht eines Kindes erzählen. 

Doch auch die Figuren kommen in epischen Texten vielfach zu Wort. Lässt der Autor bzw. Erzähler seine Figuren direkt sprechen, nennt man dies Figurenrede. Die Figurenrede können wir in mehrere Unterarten einteilen:

4 Unterarten der Figurenrede

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

Direkte Rede: Figur spricht in wörtlicher Rede. 

Indirekte Rede: Das Gesagte wird indirekt wiedergegeben (Konjunktiv I oder redeeinleitende Sätze)

Erlebte Rede: Gedanken, Gefühle etc. werden in der 3. Person Präteritum wiedergegeben. 

Innerer Monolog: Stilles Selbstgespräch in der 1. Person Singular. 

Mit der Frage nach der Erzählperspektive musst du die Figurenrede und die damit verbundenen Figuren und Perspektiven kritisch betrachten. Es handelt sich nicht mehr um objektive Darstellungen

Charakterhinweise

Auf der Suche nach Charaktermerkmalen musst du auf implizite und explizite Charakterhinweise achten. 

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

Explizite Charakterhinweise sind Informationen, die direkt von Figuren oder dem Erzähler ausgesprochen werden.

Implizite Charakterhinweise dagegen müssen aus der gesamten Geschichte gesammelt werden und beziehen sich auf das Nichtgesagte. Handlungen oder Verhaltensweisen werden beispielsweise gedeutet und zu Charaktereigenschaften transformiert. 

Besonders bei den direkten Charakterhinweisen solltest du darauf schauen, von wem diese geäußert werden. Je nach Sympathie oder Antipathie fallen die Äußerungen unterschiedlich aus und sind subjektiv

Untersuchungsaspekte einer Figur in epischen Texten

Generell solltest du vor allem solche Hinweise zur Beschreibung des entsprechenden Charakters hinzuziehen, die den Charakter im Allgemeinen beschreiben und nicht nur in einer einzigen Situation auftreten. Überprüfe also die Charaktermerkmale im Kontext des Gesamtwerkes.

Achte auf die Stimmungen der Figur, wodurch diese beeinflusst werden und was diese für den weiteren Verlauf der Geschichte bedeuten. Teil der Geschichte sind meist Veränderungen oder Entwicklungen einzelner Figuren. Auch auf diese solltest du schauen und sie ausführlich beschreiben. Gibt es eine Textstelle, an der sich ein klarer Bruch zeigt oder verläuft die Entwicklung bzw. Veränderung schleichend?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du die jeweile Figur im Kontext ihres Beziehungsgeflechts siehst. Beschreibe also die vorhandenen Beziehungen und auch auftretende Konflikte und deren Ursachen. Auch lohnt es sich, die Sprache der Figur zu betrachten, denn diese kann Hinweis für die Herkunft usw. sein.  

Jetzt hast du einige Informationen zu den Figuren in epischen Texten erhalten. Dein Wissen kannst du mit unseren Übungsaufgaben testen. Dabei wünsche ich dir viel Spaß