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Kalendergeschichte - Merkmale einfach erklärt

Textsorten / Merkmale von Textsorten

Kalendergeschichten wurden schon damals, wie der Name bereits verrät, in Kalendern abgedruckt. Worum es sich bei dieser Textsorte handelt, erklären wir dir im Folgenden: 

Was sind Kalendergeschichten? 

Eine Kalendergeschichte ist eine kurze, überschaubare Erzählung, die unterhalten und belehren soll. Sie ist leicht verständlich und in Prosa geschrieben. Ursprünglich wurden sie für den Kalender geschrieben, weil die Bevölkerung ein wachsendes Lesebedürfnis hatte. Kalender waren früher neben der Bibel oft das einzige Lesematerial in den Haushalten der Menschen. Kalendergeschichten entstanden circa im 16. Jahrhundert und haben Ähnlichkeit zu verschiedenen anderen Textsorten wie dem Schwank, der Anekdote, der Sage, der Kurzgeschichte, der Legende und so weiter.

Merke

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Kalendergeschichten sind kurze Erzählungen, die ihren Ursprung im 16. Jahrhundert haben.

Merkmale von Kalendergeschichten - Überblick

Kalendergeschichten findest du häufig auf den Rückseiten der Kalenderblätter. Da sie früher für das einfache Volk verfasst wurden, sind sie meist einfach und verständlich geschrieben. Ihr Zweck ist die Unterhaltung und Belehrung der Menschen. Oft geht es um merkwürdige, witzige oder auch nachdenkliche Dinge. Gemeinsam haben Kalendergeschichten vor allem, dass sie eben in Kalendern veröffentlicht wurden und meistens eine Pointe mit Moral enthalten.

Hinweis

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Als „Pointe" bezeichnen wir einen überraschenden Sinn, in dem beispielsweise ein Witz endet. Damit sind sie Überraschungseffekte in einem Geschehen, mit denen der Leser zunächst nicht rechnet

Eine „Moral" ist eine Lehre, die man aus einer Geschichte ziehen kann. 

Auch sind Kalendergeschichten alle sehr kurz. Dennoch ähneln sie den vielen verschiedenen Textsorten, sodass man keine allgemeinen Merkmale feststellen kann. 

Manchmal enthielten die Kalender neben den Geschichten auch Rezepte, Wetterregeln, Lebensweisheiten, Witze oder Gesundheitstipps. Oft finden wir in ihnen auch Bilder.  

Wie versteht man den Inhalt von Kalendergeschichten? 

Zwar sind Kalendergeschichten oft sehr einfach geschrieben, da sie damals für das gesamte Volk verständlich sein sollten, aber du solltest dir dennoch einige Tipps merken, mit denen du an sie herangehen kannst. Frage dich: 

Methode

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Wodurch erkennst du den unterhaltenden Charakter der Kalendergeschichten?

Was soll der Leser bei der Geschichte lernen und worüber soll er nachdenken?

Gibt es eine Pointe und was soll sie zeigen?

Kalendergeschichten von Johann Peter Hebel

Johann Peter Hebel ist der bekannteste Kalendergeschichtenschreiber. Er lebte von 1760-1826 und veröffentlichte seine Texte unter dem Titel „Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes". Hebel trug dazu bei, dass die Kalendergeschichten später nicht mehr nur an den Kalender gebunden waren, sondern sich ab dem 19. Jahrhundert als eigene Form durchsetzen. Obwohl die Kalendergeschichten schon allein deswegen, weil sie meist das einzige Lesematerial für die Menschen waren, sehr beliebt waren, verhalf Hebel ihnen durch einen höheren Stil zu noch mehr Berühmtheit

Daran knüpfte später auch Bertolt Brecht an, indem er die Tradition wieder aufgriff. Seine Geschichten schrieb er dann aber nicht mehr für einen Kalender, sondern für eine Veröffentlichtung in Buchform

Jetzt hast du schon einiges zur Kalendergeschichten gelernt. Dein Wissen kannst du nun mit unseren Übungsaufgaben testen. Dabei wünschen wir dir viel Spaß