Die Regierungszeit Helmut Schmidts

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Trotz des Rücktrittes von Brandt setzen die SPD und FDP ihre Koalition fort. Sie wählten im Mai 1974 Helmut Schmidt, den bisherigen Finanzminister, zum Bundeskanzler. Es musste ebenfalls ein neuer Außenminister und Vizekanzler gewählt werden, da Walter Scheel zuvor zum neuen Bundespräsidenten gewählt worden war. Sein Nachfolger als Vizekanzler und Außenminister wurde Hans-Dietrich Genscher. Bereits zu Anfang seiner Amtszeit wurde Schmidt vor einige Probleme gestellt. Er musste die Wirtschaftskrise, die durch die Ölkrise ausgelöst worden war, mildern. Dabei stand die Senkung der Arbeitslosenzahl im Vordergrund. Die Wirtschaft sollte mit Hilfe eines Konjunkturprogrammes angekurbelt werden. Jedoch blieben die hohen Arbeitslosenzahlen und durch die zweite Ölkrise, im Jahr 1981, kam es erneut zu einer spürbaren Rezession.
In der Außenpolitik wurde an die neue Ostpolitik angeknüpft und durch den Abschluss der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) wurde ein wichtiger Schritt zu einem friedlichen Europa gemacht. In den innerdeutschen Beziehungen wurde ebenfalls auf Kontinuität gesetzt, es wurden weitere Abkommen über Verkehr zwischen den beiden deutschen Staaten geschlossen. Die KSZE-Abschlussakte, an der 33 europäische Staaten mitgewirkt haben, regelte die territoriale Ordnung Europas nach den vorhandenen Grenzen und sicherte darüber hinaus deren Einhaltung. Es wurde vereinbart sich nicht in innere Angelegenheiten der Staaten einzumischen und auch auf einen allgemeinen Verzicht auf Gewalt. Zudem wurde die Achtung der Menschenrechte und Grundrechte auf politischer und religiöser Ebene gefordert. Im Zuge der Aufrüstung der USA forderte Helmut Schmidt ebenso eine Aufrüstung für Westeuropa, damit ein Gleichgewicht hergestellt würde. Dieses wurde zunächst nicht angenommen, jedoch kam es durch den NATO-Doppelbeschluss zu einer Aufrüstung, wobei es gleichzeitig eine Forderung der Abrüstung in der Sowjetunion gab. Die in der BRD stationierten amerikanischen Raketen und die Aufrüstung im Allgemeinen brachte eine Friedensbewegung hervor.
Beispiel
Neben der neuen Frauenbewegung, der Friedensbewegung und der Studentenbewegung entstanden in den 1970er und 1980er Jahren eine Reihe von Bürgerinitiaven und Umweltschutzorganisationen. Im Zuge der 1968er-Revolution, welche alle Bewegungen in einem Begriff vereinigt, herrschte eine allgemeine Aufbruchsstimmung und ein neues politisches Bewusstsein gründete sich. Es entstanden viele kleine, lokale und kommunale Bürgerinitiativen um vor Ort etwas direkt zu verändern. Die Frage nach Umweltschutz, die durch Berichte über das Waldsterben und Luftverschmutzung verstärkt aufkam, führte zu einem größeren Interesse vieler Menschen am Thema Umwelt und Ökologie. Es bildeten sich regionale Umweltgruppen. Die verschiedenen Umweltgruppen und Teile der anderen Bewegungen (Frauenbewegung, Homosexuellenbewegung, Friedensbewegung) arbeiteten in vielen Aspekten zusammen. Im Januar 1980 mündete diese Zusammenarbeit in der Gründung einer neuen Partei, die der Grünen. Damit gab es auf der politischen Bühne neben CDU/CSU, SPD und FDP eine vierte Partei.
Obwohl es Schmidt gelang 1976 und 1981 wiedergewählt zu werden und die sozialliberale Koalition fortzuführen, zerbrach sie 1982 an zunehmenden Spannungen zwischen SPD und FDP. Besonders in der Wirtschafts- und Sozialpolitik war eine Einigung der beiden Parteien schwierig geworden. Die FDP-Minister traten zurück und im Oktober 1982 brachte die CDU/CSU mit der Unterstützung der FDP ein konstruktives Misstrauensvotum ein und wählten Helmut Kohl, den Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU, zum neuen Bundeskanzler der BRD.
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