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Der Versailler Vertrag

Der Anfang der Weimarer Republik

Der Versailler Vertrag wurde im Mai 1919 bei der Pariser Friedenskonferenz im Schloss Versailles vom Vereinigten Königreich, Frankreich, Russland (Triple Entente) und Verbündeten beschlossen. Er beendete offiziell den Ersten Weltkrieg und enthielt deutlich mehr Bestimmungen als der Waffenstillstand von 1918. Deutschland und Verbündete gestanden im Versailler Vertrag die alleinige Schule am Ausbruch des ersten Weltkrieges ein. Insgesamt bestand er aus 440 Artikeln. 

Die Bestimmungen des Versailler Vertrages betrafen territoriale, militärische und wirtschaftliche Angelegenheiten. Folgende Bestimmungen trafen Deutschland:

  • 1/7 der Landesfläche musste abgegeben werden, was auch einen Verlust von 10% der Bevölkerung bedeutete.
  • Die allgemeine Wehrpflicht wurde abgeschafft, das Heer durfte nicht mehr als 100 000 Soldaten und die Marine 15 000 Soldaten umfassen.
  • Die Luftwaffe wurde abgeschafft und der Besitz von U- Booten, Gaswaffen und Panzern verboten.
  • Die Seite westlich des Rheins musste entmilitarisiert werden und auch bis zu 50 km östlich des Rheins durften keine Soldaten stationiert werden.
  • Um die Einhaltung der Bestimmungen prüfen zu können, sollten für einen Zeitraum von 15 Jahren alliierte Truppen die Gebiete besetzen.
  • Deutschland sollte Reparationen zahlen, zu denen auch Sachgegenstände gehörten wie Handelsschiffe, Lokomotiven, Waggons, Kohle und Vieh. Die Höhe des zu leistenden Geldwertes der Reparationen waren zu dem Zeitpunkt noch nicht festgelegt.
  • Um den Reparationsforderungen ein rechtliches Fundament zu geben, musste Deutschland mit seinen Verbündeten die Kriegsschuld auf sich nehmen. Außerdem war auch vorgesehen, dass Kaiser Wilhelm II. ausgeliefert und vor ein internationales Gericht gestellt werden sollte.

Die breite Masse der deutschen Bevölkerung war empört über die Regelungen, aber da die meisten Abgeordneten keinen anderen Ausweg sahen, stimmte eine Mehrheit für die bedingungslose Annahme des Vertrages. Auch die Statuten des von US-Präsident Wilson gewollten Völkerbundes waren enthalten. Dieser sollte den Mitgliedsstaaten territoriale Integrität und Frieden garantieren. Die USA selbst trat aber nicht ein und Deutschland und die Verbündeten blieben zunächst ausgeschlossen. 1926 trat Deutschland mit den Verträgen von Locarno dem Völkerbund bei. Die Verträge von Locarno sind auch Thema desnächsten Textes.

Plakat
"Was wir verlieren sollen!"

Mit dem Versailler Vertrag kam auch eine Legende zustande, die später als NS-Propaganda genutzt wurde:

Die Dolchstoßlegende

Innenpolitisch nutzten rechtsgerichtete Gruppierungen die Situation, um die sogenannte Dolchstoßlegende zu verbreiten. Diese besagte, dass der Krieg nicht militärisch verloren worden sei, sondern Demokraten und Revolutionäre seien den Soldaten in den Rücken gefallen. Sie haben ihnen sozusagen den Dolchstoß verpasst. Tatsächlich war jedoch der Krieg militärisch festgefahren, die Soldaten kriegsmüde und die Bevölkerung hatte kaum Lebensmittel zur Verfügung. Schon im September 1918 hatte die OHL unter Führung von von Hindenburg Verhandlungen über einen Waffenstillstand gefordert, schob diese Verantwortung jedoch den Demokraten zu. Diesen demokratischen Parteien, die verantwortlich für die Annahme des Versailler Vertrages waren, wurde dadurch ein erheblicher Imageschaden zuteil. Demokratie hieß soviel wie Verrat. Die Gegner der Demokratie nutzten die Legende als wirksames Propagandainstrument. Auch im Dritten Reich unter Adolf Hitler wurde die Dolchstoßlegende wieder aufgegriffen und eingesetzt.

Hinweis

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Oberste Heeresleitung

Die Oberste Heeresleitung (OHL) war die höchste Kommandoebene während des Ersten Weltkrieges. Fast alle Gewalt ging von ihr aus, der Kaiser und auch das Parlament waren durch ihre Diktatur untergraben.

Wie angekündigt beschäftigen wir uns im nächsten Text mit den Verträgen von Locarno. Ebenso schauen wir uns die Ruhrkriese und Rapallo an:

Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Die Weimarer Republik

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

[Bitte auf Kapitelüberschriften klicken, um Unterthemen anzuzeigen]

  • Der Anfang der Weimarer Republik
    • Einleitung zu Der Anfang der Weimarer Republik
    • Die Ausrufung der Republik
    • Der Versailler Vertrag
    • Rapallo, Ruhrkrise und die Verträge von Locarno
      • Einleitung zu Rapallo, Ruhrkrise und die Verträge von Locarno
      • Der Young-Plan
  • Aus einer Monarchie wird eine Demokratie
    • Einleitung zu Aus einer Monarchie wird eine Demokratie
    • Die Verfassung
    • Das Parteienspektrum
  • Die Inflation
    • Einleitung zu Die Inflation
    • Die 1920er Jahre
    • Die Wirtschaftskrise
  • Das Scheitern der Weimarer Republik
    • Einleitung zu Das Scheitern der Weimarer Republik
    • Die Politik Brünings
    • Wahljahr 1932
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