Die Außenpolitik
Außenpolitisch ging Hitler nicht weniger radikal vor:
Bereits 1933 kündigte er seinen Generälen eine militärische Aufrüstung und die Vorbereitungen für die Eroberung von Lebensraum im Osten an. Damit dieses Vorhaben geheim blieb, ließ er nach außen hin den Kampf um internationale Gleichberechtigung und um die friedliche Revision des Versailler Vertrages als außenpolitische Ziele verkünden. Bereits im Oktober 1933 trat Deutschland aus der Genfer Abrüstungskonferenz und dem Völkerbund aus. Die scheinbar friedlichen Absichten Deutschlands verstärkten unter anderem die Verlängerung des Berliner Vertrages mit Sowjetrussland im Mai 1933 und ein Nichtangriffspakt mit Polen im Januar 1934.
Appeasement-Politik Großbritanniens
Die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 1935 und das deutsch-britische Flottenabkommen waren beides Vertragsbrüche des Versailler Vertrages. Die Empörung darüber hielt sich aber in Grenzen und die Vertragspartner legten keinen großen Widerspruch ein. Großbritannien hielt den Versailler Vertrag schon längst für überholt und begann eine Appeasement-Politik, also Beschwichtigungspolitik, gegenüber NS- Deutschland. Großbritannien versuchte mit Zugeständnissen, Hitler von Aufrüstungen und Kriegsvorhaben abzubringen, ihn also zu "beschwichtigen". Frankreich war von Großbritannien durch den Vertrag von Locarno außenpolitisch abhängig und musste sich deshalb der Appeasement-Politik anschließen.
Nachdem Deutschland im März 1936 den Vertrag von Locarno kündigte und Truppen im bis dahin entmilitarisierten Rheinland stationierte, griff Deutschland auf der Seite Francos in den spanischen Bürgerkrieg ein. Im März 1938 wurde Österreich dem Deutschen Reich angeschlossen, was der Großteil der österreichischen Bevölkerung jubelnd begrüßte. Auch die Annexion des Sudetenlandes, einem Teil der Tschechei, geschah unter Zustimmung der anderen europäischen Mächte. Erst die Besetzung der "Rest-Tschechei" brachte England und Frankreich dazu, eine strengere Haltung gegenüber Deutschland einzunehmen. Sie sprachen eine Garantieerklärung für Polen aus, von der sich Hitler allerdings nicht beeinflussen ließ. Dies bedeutete, dass sie sich im Kriegsfalle auf Polens Seite stellen würden.
Der Hitler-Stalin-Pakt
Hitler schloss mit Sowjetrussland den "Hitler-Stalin-Pakt", eigentlich ein Nichtangriffspakt, der aber auch die Aufteilung Polens zwischen Deutschland und Sowjetrussland vorsah. Damit hatte Hitler eindeutig einen Verbündeten für den Plan, Polen zu zerschlagen.
Im folgenden Text schauen wir uns die wirtschaftliche Situation an:
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