Konfidenzintervalle
Sei $X$ die Anzahl der Erfolge in einer Bernoulli-Kette der Länge n. Die Erfolgswahrscheinlichkeit $\bf p$ ist unbekannt und soll anhand des Ergebnisses $\bf X=k$ eines Versuchs (Stichprobe) mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit $\bf \gamma$ geschätzt werden. Wir bilden dazu die Vereinigung aller Wahrscheinlichkeiten $\bf p_i$ die nicht mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit $\bf \gamma$ bei einem zweiseitigen Signifikanztest verworfen werden können. D.h. wir wählen nur solche Wahrscheinlichkeiten aus, die gut zum Stichprobenergebnis passen.
Bestimmen des Konfindenzintervalls für $p$
Für hinreichend großes n ergibt sich die folgende Ungleichung:
$\large \gamma \leq P(|k -\mu| \leq c \cdot \sigma) \approx \Phi( c ) - \Phi (- c )= 2\Phi( c ) - 1 $
$\Large \Rightarrow c \geq \Phi^{- \, 1}\left( \frac{1 + \gamma}{2}\right)$
Setzt man $\mu = np \; ; \; \sigma = \sqrt{np(1-p)} \; ; \; h_n= \frac{k}{n}$ ergibt sich:
$\Large | h_n - p | \leq c \cdot \sqrt{\frac{p(1-p)}{n}}\;\;\; (*)$
Die Lösungsmenge der Ungleichung $(*)$ ist das Konfidenzintervall, das mit der Wahrscheinlichkeit $\bf \gamma$ den wahren Wert von $\bf p$ überdeckt.
Nährungslösung
Ist $n$ sehr groß oder $0,3 \leq p \leq 0,7$ kann man in $(*)$ unter der Wurzel $p$ durch $h_n$ ersetzen und erhält als Konfidenzintervall für $p$:
$\Large \left[ h_n - c \cdot \sqrt{\frac{h_n(1-h_n)}{n}} \; ; \; h_n + c \cdot \sqrt{\frac{h_n(1-h_n)}{n}} \right] $
Länge des Konfidenzintervalls
Die Länge L des Konfidenzintervalls ist ein Maß für die Ungenauigkeit der Schätzung.
$\Large L = 2 \cdot c \cdot \sqrt{\frac{h_n(1-h_n)}{n}}$
Sie kann durch die Wahl der Sicherheitswahrscheinlichkeit, von der c abhängt, und durch den Stichprobenumfang n beeinflusst werden.
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