Bedeutung von Fetten im Organismus
Fettaufnahme
Die Fette werden über Lipasen und andere Enzyme aus dem Nahrungsbrei gelöst und in ihre Bestandteile gespalten: Fettsäuren, Glycerin und Mono- bzw. Diacylglyceride (zwei bzw. eine Alkoholgruppe unverestert). Nach der Weiterleitung mit dem Speisebrei über den Magen in den Dünndarm, wirken Gallensäuren.
Gallensäuren, die über die Leber gebildet werden, in der Gallenblase gespeichert und über die Gallengänge direkt in das Duodenum (Dünndarm) abgegeben werden, emulgieren die Fettbestandteile als Fetttröpfchen und ermöglichen so die Aufnahme über das Darmepithel in die Blutbahn.
Die Bestandteile werden in den Zellen zur Energiegewinnung direkt abgebaut oder ummetabolisiert, in Adipozyten (Fettzellen) werden die Bestandteile wieder zu Triacylglyceriden verknüpft und in Form von Fettvakuolen gespeichert.
Verwendung von Fetten im Organismus
Fettsäuren:
- ß-Oxidation für den vollständigen Abbau der Fettsäuren unter Energiegewinnung (ATP)
- Synthese von Triacylglyceriden
- Synthese von Immunmodulatoren, Entzündungshemmer
- Synthese von Bestandteilen der Biomembran
- Steroidsynthese, z.B. Cholesterin, Geschlechtshormone…
Cholesterin und zwei wichtige Geschlechtshormone: Alle vom Körper aus Fetten synthetisierbar
Glycerin:
- Einschleusung als Substrat in die Glykolyse, Pyruvatgewinnung, Abbau
- Triacylglyceridsynthese (Liponeogenese, Neusynthese von Fetten)
- Membranlipide
Generelle Funktion vom Fett im Körper:
- Wärmeisolator
- Wasserschutz: Wachse, Haare
- Energiespeicher: 1 g F. ergibt bei der Verbrennung 38–39 kJ (9–9,2 kcal), 1 g Kohlenhydrat oder Eiweiß dagegen nur 17–19 kJ (4–4,5 kcal) Fett ist somit der konzentrierteste und beständigste natürliche „Reservebrennstoff“
- Transmitter
- Biomembranen: PhospholipideNervenisolation, ermöglicht die Signaltransduktion erst
Eine völlig fettfreie Ernährung führt infolge des Fehlens der beiden essentiellen Fettsäuren Linolsäure und Linolensäure zu starken Mangelerscheinungen. Doch bei der Zubereitung von hochwertigen Speiseölen ist Vorsicht geboten, zu hohe Temperaturen isomerisieren mit der Zeit die natürlichen cis-Fettsäuren zu den (für die Moleküle) energetisch günstigeren trans-Fettsäuren.