Diagnostik und Impfung
Diagnostik
- Eine Blut- oder Serumprobe des Patienten wird untersucht. Der Nachweis der Antigene wird mithilfe eines ELISAs nachgewiesen.
- Dabei werden die HBV-Antigene im Sandwichprinzip sichtbar gemacht. Die Serumprobe wird in ein Probengefäß gefüllt (Mikrotiterplatten). Pro Probe werden Tests mit allen drei verfügbaren Antigen-Typen (siehe Tabelle oben) durchgeführt.
- Sandwich-ELISA:
- Antikörper gegen HBV ist an Kunststoffoberfläche des Probengefäßes gebunden.
- Serumprobe wird zugegeben. Ist Antigen vorhanden, wird dieses an den Antikörper im Probengefäß binden.
- Überschüssiges Material bzw. ungebundenes Material wird mit Puffer abgewaschen.
- Zweiter HBV-Antikörper (enzymatisch markiert oder auch Fluoreszenz- bzw. radioaktive Markierung) wird auf die Probe gegeben.
- Überschüssiges Material bzw. ungebundenes Material wird mit Puffer abgewaschen.
- Nur bei erfolgreicher Bindung des Antigens kann ein Signal (Färbung, Fluoreszenz oder Radioaktivität) gemessen werden.
Die einzelnen Antikörper geben einen Hinweis über den Erkrankungszustand des Patienten.
- Hbe-Antigen wird im Serum eines Patienten nachgewiesen -> Der Patient ist hochansteckend!
- HBs-Antigen wird im Blutserum des Patienten gefunden -> Krankheit ist noch aktiv. Viruspartikel werden im Körper nachgewiesen
- AntiHBc-IgG -> Eine Hepatitis-B-Infektion hat stattgefunden! AntiHBc-IgG wird zu Beginn der Infektion gebildet und bleibt lebenslänglich im Serum nachweisbar. Im Gegensatz dazu verschwinden AntiHBc-IgM und AntiHBc nach Monaten bzw. Jahren wieder (gutartiger Verlauf der Hepatitis B!).
Hinweis
Beachten Sie den Unterschied zwischen Antigen und Antikörper. Sind Antikörper vorhanden, hat das Immunsystem bereits reagiert.
- Die Impfung gegen Hepatitis B kann mit einem Antigen der Capsid-Oberfläche durchgeführt werden.
- Die Impfung muss mehrfach wiederholt werden, um einen ausreichenden Impfschutz zu gewährleisten. Der Titer (= Gehalt) an AntiHBs im Blut kann gemessen werden (ELISA).
Beispiel
Hanna hat ganz neu als Krankenschwester auf der neurologischen Station angefangen. Sie hat gerade einem bettlägerigen Patienten eine Blutprobe entnommen. Es muss schnell gehen, die Blutproben werden auf der Station abgeholt und der Bote wartet schon auf dem Flur. Da passiert es! Beim Abnehmen der Injektionsnadel sticht sich die Krankenschwester mit der mit Patientenblut benetzten Nadel in die Hand!
Methode: Was ist zu tun? Welche Möglichkeiten einer Infektion sehen Sie? Was sollte die Krankenschwester testen lassen?
Vorgehen: Im Labor sofort einen HBV-Test bestellen und Blutproben der Krankenschwester und des Patienten einsenden.
Wichtige Fragen:
- Ist Patient HbsAg-positiv?
- Zeigt Krankenschwester einen Titer für AntiHBs oder AntiHBc? Wie hoch ist dieser?
- Besteht noch Impfschutz?
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