Allergien
Unser Immunsystem reagiert spezifisch, um Erreger effizient zu bekämpfen. Die Schulung der Immunzellen in Sachen „Selbsterkennung“ erfolgt im Thymus. Allerdings gibt es neben gefährlichen oder krankmachenden Erregern noch viele fremde Stoffe, die tagtäglich auf uns einwirken: Nahrungsbestandteile, Blütenpollen, Hausstaub. An sich sind diese Stoffe nicht gefährlich. Das Immunsystem erkennt sie als harmlos und ignoriert bzw. toleriert sie.
Merke
Allergie: Harmloser Stoff wird vom Immunsystem erkannt und bekämpft.
Leider ist dies nicht immer der Fall! Werden eigentlich harmlose Stoffe zum Auslöser einer Immunreaktion, spricht man von einer Allergie. Der Patient kommt mit dem Allergen (z.B. das Glutenprotein des Weizens) in Kontakt, eine allergische Reaktion läuft ab. Diese Reaktion des Immunsystems kann vielfältig sein: Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Heuschnupfen, Ausschläge, extreme Müdigkeit aber auch Schockreaktionen die im Extremfall tödlich enden.
Verlauf einer Allergie
Jeder Mensch reagiert individuell auf Allergene, genauso individuell wie sein genetisches Profil, seine momentane Lebenssituation (Stress? Existenzangst? Entspannt und gelassen?). Neben dieser Veranlagung ist die Stärke des Allergens für die Immunreaktion entscheidend. Es gibt starke und schwache Allergene. Je nachdem ist die Immunreaktion sehr stark und schnell bzw. eher schwach. Der wiederholte Kontakt mit dem Allergen führt zur Aktivierung des Immunsystems. Antikörper werden gebildet, jeder neue Kontakt mit dem Allergen führt zur Immunreaktion. Dabei können die nach außen sichtbaren Reaktionen des Körpers aber verzögert ablaufen:
Reaktionstyp | Bezeichnung | Immunreaktion erfolgt innerhalb von | Symptome |
I | Soforttypreaktion | Minuten | tränende Augen Anschwellen der Schleimhäute Nesselsucht Durchfall Atemnot |
II, III | verzögerte Allergiereaktion | wenigen Stunden | Zellzerstörung Husten Fieber Gliederschmerzen |
IV | allergische Spätreaktion | einem bis mehreren Tage | Entzündungsreaktionen |
Allergien: Vorbeugen - erkennen - behandeln
Der Nachweis einer Allergie kann über verschiedene Wege erfolgen. Gängig sind die Hauttests. Ein Allergen wird in die Haut eingeritzt. Kommt es zu einer sichtbaren Reaktion, ist der Patient gegen diesen Stoff allergisch. Neben den klassischen Methoden stehen auch nichtinvasive Vorgehensweisen wie z.B. Bioresonanz zur Verfügung. Im Fall von Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann eine Darmbiopsie notwendig werden, um den Status der Darmzotten zu prüfen.
Eine gute Allergieprophylaxe ist der Kontakt mit vielen körperfremden Stoffen in jungen Lebensjahren, genau so wie das Stillen des Neugeborenen. Die Muttermilch enthält neben den Nährstoffen auch immunbildende Informationen der Mutter.
Die Behandlung einer Allergie erfolgt über die sogenannte Hyposensibilisierung. Dem Patienten werden steigende Mengen des Allergens unter die Haut gespritzt. Das Immunsystem erkennt diese und lernt dadurch, Toleranz zu entwickeln.
Antiallergika können ebenfalls verabreicht werden. Tabletten, Augen- bzw. Nasentropfen helfen, die Symptome der Allergie zu lindern. Antihistaminika blockieren die Histamin-Rezeptoren und unterbinden auf diesem Weg die Immunreaktion.
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