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in Biologie

Im Kurspaket Biologie erwarten Dich:
  • 123 Lernvideos
  • 515 Lerntexte
  • 1880 interaktive Übungen
  • original Abituraufgaben

Mutationen

DNA als Erbsubstanz

Der Begriff Mutation leitet sich von dem lateinischen Verb „mutare“ (= verändern) ab. Eine Mutation ist eine dauerhafte Veränderung des Erbguts. Das heißt, es kommt auf Ebene der DNA zur Veränderung, Umlagerung oder zum Verlust von Nukleotiden. Dies wirkt sich auf die jeweiligen Genprodukte aus.

Mutagen

Mutagene sind Substanzen, die Mutationen in Lebewesen auslösen. Mutagene werden in chemische und physikalische Mutagene unterteilt.

Merke

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Alles, was schädlich ist für den Menschen, ist auch schädlich für seine DNA!

Methode

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Bitte nicht die einzelnen Mutagene auswendig lernen, sondern das Wirkprinzip herausfinden!

Chemische Mutagene

  • Basenanaloga: den Basen ähnliche Stoffe, die bei der Replikation als Platzhalter arbeiten
  • 5-Bromuracil: leitet sich von Thymin ab und kann bei der Replikation anstelle von T in die DNA eingebaut werden. Es bildet in diesem Fall ein Basenpaar mit A oder auch G. TA wird schließlich zu GC.
  • Ethidiumbromid: Farbstoff, der zur Sichtbarmachung von DNA verwendet wird. Ethidiumbromid besitzt genau die Abmessungen eines Basenpaars und schiebt sich zwischen die Basenpaare der DNA. An diesen Stellen wird die DNA entwunden und gedreht, es kommt zum Abbruch der DNA-Replikation.
  • Benzanthracen (Gift im Zigarettenrauch): wirkt wie Ethidiumbromid.
  • Ethylmethansulfonat (EMS) verwandelt Guanin in O6-Guanin, das nun mit T paart.

Merke

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Chemische Mutagene besitzen eine ähnliche Struktur oder ähnliche Größe wie DNA-Bestandteile!

Physikalische Mutagene

  • Wärme: Unter Wärmeeinwirkung werden die Bindungen zwischen den Purinbasen und ihren Zuckern gespalten = Depurinierung. Diese Stellen können Gendeletionen (engl. delete = löschen) verursachen.
  • UV-Strahlung: Benachbarte Thymidine verbinden sich zu sogenannten Thymidin-Dimeren. Der Replikationsprozess bricht an dieser Stelle ab.
  • Röntgen- und Gammastrahlen: Sie geben beim Eindringen in die Zelle Energie ab. Diese Energie kann beim Auftreffen auf die DNA schwerwiegende Schäden verursachen, z. B. die DNA-Stränge brechen oder Basen zerstören. Zudem können sich Radikale bilden, die dann die DNA angreifen. Im Extremfall entstehen irreparable Doppelstrangbrüche.
  • 8-Oxoguanin: eine durch Strahlung verursachte, fehlerhafte Base der DNA. Diese kann sowohl mit C als auch mit A paaren.

Merke

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Physikalische Mutagene verändern durch zerstörerische Energie.

Mutagenitätstest nach Ames

Diese einfache Nachweismethode (entwickelt von Bruce Ames) testet unbekannte Stoffe auf gefährliche Auswirkungen auf zelluläre Vorgänge (z. B. die Replikation).

Untersuchungsobjekt: Bakterienstamm Salmonella typhimurium, der aufgrund einer Punktmutation kein Histidin mehr herstellen kann (= auxotrophe Mutante). Auf Nährboden ohne Histidin kann der Organismus nicht wachsen, es sei denn, eine „Rückmutation“ ermöglicht die erneute Produktion von Histidin. Die Anzahl der Kolonien, die wachsen können, gibt Auskunft über die Schädlichkeit des Prüfstoffes. Meist werden die Prüfplatten mit Leberextrakt überschichtet. Dies simuliert das Entgiftungsverhalten des menschlichen Körpers, der Giftstoffe ausscheidet. Durch diese Prozesse entstehen manchmal giftige Abbauprodukte des geprüften Stoffs.

Merke

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Ames-Test: Je mehr Kolonien wachsen können, desto gefährlicher der geprüfte Stoff!

Beispiel

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Beispiele für die Reparatur der DNA-Schäden

  • Der Einfluss von UV-Licht kann zur Bildung von Thymidin-Dimeren führen. Der Abbau dieser Thymidin-Dimere wird durch das Enzym Photolyase katalysiert. TT wird ausgeschnitten, die korrekten Basen T + T wieder eingesetzt.
  • Entfernen von O6-Guanin durch das Enzym O6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase. Guanin wird wiederhergestellt.
Dieser Inhalt ist Bestandteil des Online-Kurses

Molekularbiologie / Genetik

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Diese Themen werden im Kurs behandelt:

[Bitte auf Kapitelüberschriften klicken, um Unterthemen anzuzeigen]

  • DNA als Erbsubstanz
    • Einleitung zu DNA als Erbsubstanz
    • Molekularbiologie als Thema im Abitur
    • Aufbau der DNA
      • Einleitung zu Aufbau der DNA
      • Einzelstränge der DNA
    • Experiment von Griffith (1928)
    • Mutationen
    • DNA- Replikation
      • Einleitung zu DNA- Replikation
      • historisches Experiment: Meselson und Strahl
    • Organisation der DNA
  • Vom Gen zum Protein
    • Einleitung zu Vom Gen zum Protein
    • Transkription
    • Translation
      • Einleitung zu Translation
      • Der genetische Code
      • Die Aufgaben der RNAs (mRNA, tRNA)
    • Proteinbiosynthese in Eukaryoten
    • Genwirkkette
      • Einleitung zu Genwirkkette
      • Genwirkkette am Beispiel Neurospora crassa
      • additive Polygenie
    • Regulation der Genexpression
      • Einleitung zu Regulation der Genexpression
      • Genregulation: molekularen Ebenen
      • Lac-Operon
      • Trp-Operon
      • Genexpression bei Eukaryoten
        • Einleitung zu Genexpression bei Eukaryoten
        • Epigenetik
          • Einleitung zu Epigenetik
          • DNA-Methylierung
        • Riesenchromosome machen Expression sichtbar
          • Einleitung zu Riesenchromosome machen Expression sichtbar
          • Entwicklungsstadien von Drosophila - regulierte Genexpression
  • Methoden der Gen- und Reproduktionstechnik
    • Einleitung zu Methoden der Gen- und Reproduktionstechnik
    • Klonierung
      • Einleitung zu Klonierung
      • Restriktionsenzyme
      • Methode: Gel-Elektrophorese
      • Klonierung von Fremd-DNA und Transformation
      • Transformation
      • cDNA
    • Methode: Polymerase-Ketten-Reaktion
    • Methode: genetischer Fingerabdruck
    • Methode: Gensonde
    • Methode: DNA-Microarray (Biochip)
    • Methode: FISH
    • Bedeutung von Gentechnik in Biologie, Landwirtschaft und Medizin
  • Genetik der Zelle
    • Einleitung zu Genetik der Zelle
    • Zellteilung
      • Einleitung zu Zellteilung
      • Mitose
      • Meiose
      • Zellteilungsstörungen
    • Stammzellen
      • Einleitung zu Stammzellen
      • Gewinnung embryonaler Stammzellen
      • Differenzierung von Stammzellen
      • Differentielle Genaktivität
        • Einleitung zu Differentielle Genaktivität
        • Steuerung der Genexpression in verschiedenen Entwicklungsphasen
        • Dictoyostelium discoideum
        • therapeutisches Klonen
          • Einleitung zu therapeutisches Klonen
          • Reproduktionstechnik - am Beispiel Dolly
        • Genetische Askpekte einer Krebserkrankung
      • Stammzellen - wie weit darf die Forschung gehen?
  • Humangenetik
    • Einleitung zu Humangenetik
    • Gendiagnose
    • Mendel Regeln
      • Einleitung zu Mendel Regeln
      • monohybrider Erbgang
      • dihybrider Erbgang
      • Genkopplung
    • Genetische Beratung - Erbkrankheiten
    • Stammbaumanalysen
      • Einleitung zu Stammbaumanalysen
      • Heterozygotentest
      • Beispiele für Erbgänge und Stammbäume
    • Der Einfluß einer Mutation auf den Phänotyp - Beispiel einer Erbkrankheit
    • Pränataldiagnostik
    • Trisomie 21 - Beispiel einer Chromosomenmutation
    • Turner und Klinefelter - Beispiele für Fehlverteilungen der Gonosomen
    • Blutgruppen und Rhesusfaktoren
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