Stress: Was passiert im Körper
Durch die Ausschüttung von Stresshormonen kommt es zu einer Leistungssteigerung der Muskeln und einer deutlich besseren Sauerstoffversorgung. Auch die Nährstoffversorgung wird optimiert. Der Blutdruck steigt, wodurch sich die Durchblutung der Muskulatur verstärkt. Die Frequenz des Herzschlags erhöht sich, die Atmung wird schneller und tiefer. Jeder Atemzug bringt mehr Sauerstoff in den Körper. Der Stoffwechsel schaltet auf Energieabbau. Fettsäuren werden zunächst zur Energiegewinnung freigesetzt und Zuckerreserven aus der Leber und Muskeln verbraucht.
Die Ruheorgane (Darm, Immunsystem) werden stark gehemmt, sodass sie nicht mehr richtig arbeiten können.
Weitere Körpersignale von Stress sind:
- erhöhte Stoffwechselfunktion -> Erhöhung des Grundumsatzes
- Erhöhung der Körperkerntemperatur
- erhöhte Schweißproduktion gegen Überhitzung
- erweiterte Pupillen
- verringerte Ausscheidungsfunktionen bzw. schnelle und radikale Darmentleerung
Die Steuerung der Stressreaktion erfolgt über den Sympathikus
Stressinformation wird zum Gehirn geleitet, dort ausgewertet und das Hormonsystem (Hypothalamus) löst Signale aus, die ins Nervensystem weitergeleitet werden. Der Sympathikus erfährt eine Aktivierung, die er an sogenannte Aktivitätsorgane weitergibt. Beispiele für Reaktionen der Aktivitätsorgane sind:
- Erweiterung der Pupillen
- Erweiterung der Bronchien
- Erhöhung der Herzschlagfrequenz
- Glukoseabbau in der Leber
- Fettsäureabbau
Dementsprechend existieren inaktivierende Mechanismen von Ruheorganen:
- Hemmung von Verdauung und Fortpflanzung
Der Sympathikus aktiviert das Nebennierenmark, wodurch es zur Adrenalinausschüttung kommt. Adrenalin und Noradrenalin verstärken die Signale.
Fight-or-Flight-Syndrom (FFS)
Beim Fight-or-Flight-Syndrom handelt es sich um eine kurzfristige Reaktion des Körpers zur Leistungssteigerung, die über Adrenalin, Noradrenalin und Corticosteroide gesteuert wird.
Allgemeines Anpassungssyndrom (AAS)
Das AAS beschreibt eine langfristige Reaktion des Körpers auf Stress (vgl. Erschöpfungsphase). Es kommt zu einer Vergrößerung der Nebenniere, dauerhaft erhöhtem Blutdruck und im Extremfall zum Tod.
Methode
Abituraufgaben – Relevanz
Inhalte aus den Fachbereichen Neurobiologie und Hormone eignen sich gut, um themenübergreifende Prüfungsaufgaben im Abitur zu stellen. Deutlich wird dies bspw. an dem Sachverhalt, dass Stress zu einer Anregung des Stoffwechsels führt.
Man stelle sich des Weiteren ein Szenario in Zeiten vor, da der Mensch noch „Jäger und Sammler“ war. Physiologische Mechanismen wie Fight-or-Flight waren in diesem Zusammenhang absolut überlebensnotwendig (Evolution von Reaktionsprozessen und Verhalten). Auch hier lässt sich aerober Stoffwechsel mit neurobiologischen Abläufen in einer Aufgabe verknüpfen.
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